Trainer Christoph Höfig sucht keine Ausreden. "Neue Spieler werden in diesem Winter nicht kommen, dazu fehlen uns die Mittel", betont Höfig, "unser 24-Mann-Kader ist groß genug. Und nun erwarten wir, dass alle Spieler eine gewaltige Schippe drauflegen. Im Training werden wir ab der Rückrunden-Vorbereitung die Zügel anziehen. Wir müssen künftig wieder Bällen nachsetzen, die viele längst als verloren ansehen - wie das immer bei uns gemacht wurde und was uns über Jahre stark machte."
Die Mannschaft ist sicher steigerungsfähig. Heimkehrer Marco Laufmann, ein Vorbild in Sachen Trainingsfleiß, kam mit den hohen Belastungen im Beruf und in den englischen Wochen nicht klar- Kapitän Mark Rueber ist 39 Jahre alt und hat ähnliche Belastungs-Probleme. Karim Sikkal, den es im Spätherbst zurück an den Neuhaus zog, war zunächst übermotiviert (Platzverweis und Sperre). Auch das große Talent Alex Loepke ist schnell übermotiviert. Dennoch ist der 19 Jahre junge Innenverteidiger, der in 17 Einsätzen sieben Tore erzielte, der Publikums-Liebling. "Alex ist ein Team-Player, wie es kaum einen besseren gibt", findet Höfig, "aber die zwei Gelb-Roten Karten sind zu viel. Es gibt einige Punkte, die wir verbessern müssen."
Im kommenden Sommer ist Höfig schon 30 Jahre Trainer in Hösel. Wie geht es weiter? Höfig ist schließlich Familenvater zusätzlich für die A-Jugend zuständig. Zu einem denkbaren Rücktritt äußert er sich so: "Es wird schnell was erzählt, was aus dem Zusammenhang rausgerissen ist. Im Frühjahr setzen wir uns zusammen". Der 44-jährige Angestellte der Stadt Ratingen kann sich auch ein Weitermachen vorstellen: "Ein Leben ohne Fußball mit dem SV Hösel, das kann ich mir derzeit nicht vorstellen." Amtsmüdigkeit klingt eigentlich anders. Außerdem hat seinen beiden Söhne, die noch einen Kinderwagen benötigen, bereits beim SV Hösel angemeldet.