2024-05-08T11:10:30.900Z

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Hörn holt Punkt gegen den Spitzenreiter

Die Zuschauer erleben drei Treffer in den letzten zehn Minuten.

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Am Sonntagmorgen trennten sich die Sportfreunde Hörn von Spitzenreiter SV Kohlscheid unentschieden mit 2:2. Drei Tore fielen in den letzten zehn Minuten; so bereiteten beiden Mannschaften ihrem Anhang zum Ende eine emotionale Achterbahnfahrt.

Die Sportfreunde standen sehr kompakt, überließen dem großen Favoriten gerne den Ball und verlagerten so das Spiel in die eigene Hälfte. Nur einfallen tat dem KSV reichlich wenig. Spielfluss sieht normalerweise anders aus. Allerdings blitzte die individuelle Klasse der Kohlscheider Offensive immer wieder auf – so zog Linksfuß Niclas Honnie aus spitzem Winkel einfach mal auf und traf Latte und Pfosten (4.). Glück für die Hörner.

Die Sportfreunde standen in der Folgezeit sehr sicher. Immer wieder droschen die Defensivspieler des KSV den Ball diagonal nach vorne. Aber die Seiten waren von Alex Rau und Florian Schmidtke dicht. Dazu halfen Florian Koska und Dario Kremer immer wieder gut aus. Die hochbegabte Offensive um N. Honnie, M. Meven, M. Napieralski und D. Deutz konnte so nicht richtig stattfinden. Es bedurfte eines etwas tapsigem Defensivverhaltens der Sportfreunde, um für das 0:1 zu sorgen. Nach einem Einwurf standen drei Grüne bei KSV-Winterneuzugang Daniel Deutz, der trotzdem innerhalb des Sechzehners per Flachschuss einnetzen konnte (30.). Die Gastgeber wollten mit einem knappen Ergebnis in die Pause gehen und das hatten sie auch geschafft.

In der Halbzeit nahmen sich die Sportfreunde vor, mit zunehmender Spielzeit mutiger zu werden. Dazu wollten sie nun anfangen, besser Fußball zu spielen. Das Zentrum um Martin Küppers, Sven Schaub und Jannik Hoppe versuchte den Ball nun etwas länger zu halten und die Mitspieler besser in Szene zu setzen. Und das zahlte sich schnell aus. Bei einem Angriff über die rechte Seite schaltete sich der sonst in der Defensive stark eingespannte Alex Rau ein und spielte den Ball an Freund und Feind vorbei in die Mitte; dort rutschte Kai Strang knapp am Ball vorbei (49.). Eine Riesenchance zum Ausgleich.

Aber auch der KSV bekam nun ein paar Chancen. Unter anderem scheiterte M. Meven aus kurzer Distanz an der Querlatte. Nur wenige Minuten später konnte sich SFH-Torspieler Ferdi Höne auszeichnen, als ein KSV-Angreifer frei vor ihm zum Abschluss kam – Ball und Mannschaft im Spiel gehalten. Die nächste dicke Gelegenheit hatte J. Hoppe, der die wackelige und nun oft alleingelassene KSV-Defensive abschüttelte und erst am stark reagierenden G. Maljoku scheiterte (74.). Spätestens jetzt war klar, dass hier was geht.

In der 80. Minute belohnte der erneut sehr laufstarke und einsatzfreudige Kai Strang sich und die Sportfreunde, als er eine Hoppe-Flanke von der rechte Seite zum umjubelten Ausgleich einnickte. Der Jubel hielt nicht lange: Marco Bardischewski schnappte sich einen Abpraller auf seiner rechte Seite, zog an und nutzte die nun etwas offensivere linke Seite (Offensiver C. Stirnat kam kurz vorher für den defensiveren F. Koska) der Sportfreunde, um den am langen Pfosten lauernden N. Honnie butterweich zu bedienen – 1:2 (82.). Ein wunderbar herausgespielter Treffer nach dem ersten sehenswerten Angriff des KSV.

Aber die Hörner zeigten Moral. Mit einer Freistoßflanke bediente Jonas Hoppe sein kleines Brüderchen Jannik, der den KSV-Torspieler Maljoku „ausguckte“ und mit einem weichen Kopfball-Lupfer den Ausgleich erzielte – 2:2 (86.). Schiedsrichter Offermann nach dem Abpfiff: „Der KSV-Keeper konnte den Ball erst hinter der Linie halten und wieder nach vorne bringen. Deswegen war es egal, dass die beiden Hörner Angreifer den Torwart bedrängten“. Bei solch knappen Entscheidungen gibt es immer Gesprächsbedarf.

Am Ende hätte es sogar noch etwas schlimmer für den KSV enden können. Die Sportfreunde fingen einen Angriff am eigenen Sechzehner ab und schalteten blitzschnell um. Auf Höhe der Mittellinie marschierten sie in einer Drei-gegen-eins-Situation Richtung KSV-Tor; Schiedsrichter Offermann beendete das Spiel mitten im laufenden Konter.

Insgesamt konnten die Sportfreunde die Kreativität des Spitzenreiters gut eindämmen und ihrerseits immer wieder gefährlich werden. So ging das Unentschieden wohl in Ordnung. Am nächsten Wochenende geht es für die Sportfreunde zu Bosna Aachen (Schotterplatz), die sich nach der Winterpause etwas Luft im Abstiegskampf machen konnten; bereits vier Punkte (1:1 KSV; 3:1 KBC II) konnten sie verbuchen. Der Spitzenreiter vom KSV empfängt den Tabellenvierten vom VfR Würselen zum Topspiel.

Aufrufe: 014.3.2017, 12:00 Uhr
Stefan WegenerAutor