2024-04-23T06:39:20.694Z

Analyse
Duell der Rekordteams: Bobingens Numan Bilgin (grünes Trikot), mit 31 Treffern Torschützenkönig zusammen mit Teamkollege Murat Erdöl, lieferte sich mit der DJK Göggingen ein enges Rennen um die Meisterschaft. Am Ende ging der Titel knapp an den Türk SV. In der kommenden Saison treffen sich die Kontrahenten in der Kreisklasse wieder.  Foto: Reinhold Radloff
Duell der Rekordteams: Bobingens Numan Bilgin (grünes Trikot), mit 31 Treffern Torschützenkönig zusammen mit Teamkollege Murat Erdöl, lieferte sich mit der DJK Göggingen ein enges Rennen um die Meisterschaft. Am Ende ging der Titel knapp an den Türk SV. In der kommenden Saison treffen sich die Kontrahenten in der Kreisklasse wieder. Foto: Reinhold Radloff

Höhenflüge und Ausrutscher

Die Spitzenteams aus Bobingen und Göggingen dominieren wie selten zuvor +++ Der Abstieg ist früh entschieden, die Meisterschaft dafür ein Kopf-an-Kopf Rennen

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Eine rekordverdächtige Saison gab es in der A-Klasse Augsburg Süd. Denn selten holten die Spitzenteams so viele Punkte wie in dieser Spielzeit. Sogar die Marke aus der vergangenen Saison wurde geknackt. Warum im Abstiegskampf keine Spannung aufkam und trotzdem einiges hängenbleibt.

Den Abstieg aus dem Vorjahr vergessen machen – das war die Mission des Türk SV Bobingen. Das Ziel hat das Team von Spielertrainer Murat Erdöl sogar noch übertroffen. 71 Punkte und 104 geschossene Tore bedeuteten am Ende Platz eins. Im vergangenen Jahr reichten Klosterlechfeld 62 Punkte zum Titel. Dass die Meisterschaft bis zum vorletzten Spieltag immer noch nicht entschieden war, lag an der überraschend starken DJK Göggingen. Die Augsburger belegten in der vergangenen Spielzeit noch Platz fünf, zeigten nun aber von Beginn an ihre Ambitionen nach oben. Den direkten Vergleich mit dem Rivalen aus Bobingen konnten die Gögginger sogar für sich entscheiden. 14 Gegentore sprechen für die stabile Defensive der DJK.

Doppelten Grund zur Freude haben die beiden Bobinger Murat Erdöl und Numan Bilgin. Mit jeweils 31 Treffern teilen sie sich die Torjägerkanone mit weitem Vorsprung. Aufstieg, Meisterschaft und Torrekord – eigentlich eine perfekte Saison für den Türk SV Bobingen, doch ein Wermutstopfen bleibt. Im Oktober kam es im Anschluss an das Spiel beim FC Königsbrunn II zu einem Handgemenge und es flogen die Fäuste. Eine Person musste sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Es war der unschöne Negativ-Höhepunkt einer ansonsten makellosen Saison. Im April sprach das Sportgericht dann zum Teil mehrjährige Sperren gegen Spieler beider Teams aus.

Durch die Dominanz des Spitzenduos war das Aufstiegsrennen, ähnlich wie im vergangenen Jahr frühzeitig entschieden. Auf der Strecke blieb erneut der FC Königsbrunn II. Zu viele Punkte gab das Team des scheidenden Spielertrainers Christoph Schmid gegen die Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel ab. Auch der Absteiger aus Walkertshofen hat die Rückkehr in die Kreisklasse verpasst. Immerhin erreichte das Team von Neu-Trainer Bernhard Wiedemann Platz drei und feierte durch den Sieg gegen Göggingen einen versöhnlichen Saisonabschluss. Zufrieden mit der Saison darf auf jeden Fall die SpVgg Lagerlechfeld II sein. Der Aufsteiger hielt gut mit und sorgte für die eine oder andere Überraschung. Am Ende stand Platz zehn, mit dem Abstieg hatte die junge Truppe nichts zu tun. Durchwachsen fällt das Fazit für den SSV Bobingen aus. Nach der Vorrunde steckte das Team von Trainer Michael Hanwalter noch mitten im Abstiegskampf. Durch eine starke Rückrunde entledigten sich die Siedler aber früh aller Abstiegssorgen und landeten am Ende auf Platz acht. Im vergangenen Jahr ging es deutlich enger zu. Einen umgekehrten Saisonverlauf verzeichnete der SV Reinhartshausen. Nach dem kurzfristigen Trainerwechsel nur wenige Tage vor Beginn der Punktrunde, lief es für die Truppe von Trainer Martin Rietzler entgegen der Erwartungen zunächst rund. Sogar den Spitzenteams rangen die Staudenkicker als einziges Team in der Hinrunde Punkte ab. Im Kalenderjahr 2016 gelang dann nur noch ein Dreier, sogar gegen das Schlusslicht gab es eine Niederlage. Zum Schluss standen sie auf Platz 12.

Dass der Abstiegskampf nur wenig Spannung mit sich brachte, lag zum einen an der Tatsache, dass es in diesem Jahr nur einen Absteiger gab. Zum anderen war der SSV Obermeitingen aufgrund seines personellen Engpasses nicht in der Lage mit den anderen Teams mitzuhalten. Mit acht Punkten verabschiedeten sich die Oberbayern in die B-Klasse. Berufliche und verletzungsbedingte Ausfälle machten laut Trainer Marcus Klein seinem Team schwer zu schaffen. Der 45-Jährige musste ab und an sogar selbst noch die Fußballschuhe schnüren. Den Abstieg verhinderte auch das nicht mehr.

Aufrufe: 020.6.2016, 18:42 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Sebastian RichlyAutor