Höchster Altstädter Saisonsieg

Am kommenden Freitag steht für das Team von Christoph Starke das Gastspiel beim „kleinen“ FC Bayern München im Grünwalder Stadion an.

Doch für den Coach war eines noch wichtiger als der erste Sieg im neuen Jahr und der höchste Saisonerfolg überhaupt: „Rein rechnerisch haben wir jetzt mit dem Abstieg nichts mehr zu tun und können uns jetzt voll und ganz dem Pokalspiel gegen die SpVgg Unterhaching widmen.“

Abwehrschwächen hüben wie drüben hatten nahezu den gesamten ersten Abschnitt geprägt, wobei die Allgäuer die ersten Gelegenheiten verzeichneten. Routinier Andreas Mayer prüfte mit zwei Gewaltschüssen den Altstädter Schlussmann Andreas Sponsel (6./8.), und nicht einmal unverdient gingen die Gäste auch in Front. SpVgg-Youngster Mikel Seiter verlor in der Vorwärtsbewegung den Ball an Michael Geldhause, der unwiderstehlich in Richtung Bayreuther Gehäuse zog und Sponsel mit einem Schuss ins kurze Eck überwand (12.).

Doch gerade einmal zwei Zeigerumdrehungen später glichen die Altstädter schon aus: Dominik Stolz drang auf Zuspiel von Brian Gallo in den Strafraum ein, und FC-Verteidiger Denis Hoffmann wusste sich gegen den erfolgreichsten SpVgg-Angreifer nur mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Stolz selbst und erhöhte sein Torkonto auf 17 Einschüsse.

Die Truppe von Trainer Christoph Starke setzte nach, wollte das Momentum nutzen. Aber erst eine weitere Unzulänglichkeit begünstigte den Führungstreffer: Seiter hatte den Ball im Mittelfeld erobert, leitete das Spielgerät in Richtung Strafraumlinie weiter und dort behinderten sich der herausgelaufene FC-Keeper Martin Gruber und Daniel Eisenmann. Lachender Dritter dieser Allgäuer Slapstick-Einlage war Marius Strangl, der dazwischen ging und ins verlassene Tor zum 2:1 einschob (26.). Aber nicht genug der Fehlerketten: Auf der Gegenseite sah sich in der 37. Minute kein Bayreuther für Vinko Sapina verantwortlich. Der fackelte nicht lange, der Ball fand am verdutzten Sponsel vorfbei über den Innenpfosten den Ball zum Halbzeitstand ins Netz (37.).

„In der Halbzeit musste ich ein wenig nachjustieren“, sagte Christoph Starke. Mit Erfolg: Denn sein Team agierte in allen Mannschaftsteilen wie verwandelt. Und Strangl lief neben Stolz zu Hochform auf. Der Ex-Erfurter setzte sich in der 57. Minute auf der rechten Seite durch, seine Flanke aus vollem Lauf wuchtete Tobias Ulbricht zum 3:2 in die Maschen. Dem vorentscheidenden 4:2 (70.) ging ein Ballgewinn von Bastian Horter in der eigenen Hälfte voraus, der Verteidiger schickte Stolz auf die Reise, der sich nach einem Alleingang gegen die aufgerückte FC-Deckung nicht zweimal bitten ließ. Und abermals war es Horter, der Stolz in der 83. Minute bediente: Beinahe baugleich zum vierten SpVgg-Tor marschierte der Angreifer wieder alleine auf Gruber zu, traf den Ball perfekt und der höchste Saisonsieg war perfekt.