2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Schadensbegrenzung: Haching schafft immerhin noch den hochverdienten Ausgleichstreffer per Elfmeter von Alex Winkler (2.v.li.). F: Leifer
Schadensbegrenzung: Haching schafft immerhin noch den hochverdienten Ausgleichstreffer per Elfmeter von Alex Winkler (2.v.li.). F: Leifer

Hitzige Schlussphase: Haching rettet Derbyremis beim FCB

Nachholspiel - Mittwoch: Lange Zeit dahinplätschernde Partie nimmt in Halbzeit zwei doch noch Fahrt auf: FCB II und SpVgg trennen sich letztlich leistungsgerecht 1:1

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Im letzten Regionalliga-Spiel des Jahres 2015 trennten sich der FC Bayern München II und die SpVgg Unterhaching mit 1:1. Die Partie vor 1.224 Fans im Grünwalder Stadion benötigte einen langen Anlauf. Erst in der Schlussphase war es der erhoffte Schlagabtausch. Und am Ende war die Schromm-Elf dem Auswärtsdreier trotz zwischenzeitlichem Rückstand sogar näher. Die Bayern-Amateure konnten einmal mehr zuhause nicht überzeugen und warten nun seit dem 4. September auf einen Heimsieg.

FC Bayern München II - SpVgg Unterhaching 1:1 (0:0)
Den Bayern-Amateuren merkte man an, dass ihnen die zwei enttäuschenden Niederlagen gegen den Lokalrivalen aus Giesing und den TSV Buchbach noch in den Kleidern hängten. Die Roten von der Säbener Straße begannen verhalten und wirkten in vielen Aktionen fahrig. Viele Fehlpässe, oft sprang der Ball zu weit vom Fuß. Haching hatte in den Anfangsminuten keine Probleme, die Hausherren vom eigenen Tor fernzuhalten. Die erste Chance des FCB war dann auch eher dem Zufall geschuldet. Nach einer Ecke kam Sebastian Bösel an der Strafraumgrenze zum Abschluss. Der Versuch wäre eigentlich nicht sonderlich gefährlich geworden, doch die Hachinger Defensive fälschte den Ball ab und machte die Kugel dadurch so richtig scharf. Haching-Keeper Stefan Marinovic musste machtlos zusehen, wie das Spielgerät zum Glück für die Gäste knapp am rechten Pfosten vorbeitrudelte (8.). Ansonsten konnten sich die Bayern kaum in Szene setzen. Die SpVgg versuchte immer wieder über Konter zum Erfolg zu kommen, aber auch der Schromm-Elf fehlte es zunächst an Präzision. Die beste Chance hatten die Hachinger Mitte der ersten Halbzeit nach einem schnellen Tempogegenstoß über die linke Seite durch den quirligen Luca Marseiler, der querlegte auf Max Nicu. Der Ex-Bundesligaspieler ließ seine Klasse aufblitzen und steckte per No-Look-Pass durch in die Mitte zu Markus Einsiedler, der aber aus fünf Metern am herausstürzenden Andreas Rössl scheiterte (25.). Die Hausherren kamen noch einmal duch Milos Pantovic gefährlich in den Strafraum, aber Pantovic traf aus 14 Metern halbrechter Position nur das Außennetz (27.). Haching merkte, dass die Bayern nicht wirklich in Tritt kamen und wurde in der Schlussphase immer mutiger, doch entscheidend in Szene konnte sich die SpVgg bis zum Pausenpfiff nicht mehr. Und die Gäste aus dem Münchner Süden erwischten auch den besseren Start in den zweiten Abschnitt. Josef Welzmüller kam nach einer Rückgabe von der Auslinie am Elfmeterpunkt zum Abschluss, jagte die Kugel aber per Links-Direktschuss knapp über den Querbalken (50.).

Vogel: "Durch ungeschicktes Verhalten um zwei Punkte gebracht."

Haching schien sofort hellwach, doch zur Überraschung der Zuschauer gingen die Hausherren in Führung. Milos Pantovic legte rechts im Strafraum nach innen auf den perfekt einstartenden Julian Green, der nur noch den linken Schlappen hinhalten musste (51.). So vielversprechend der Auftakt im zweiten Durchgang war, im Anschluss verflachte die Partie wieder komplett. Es dauerte bis eine Viertelstunde vor Schluss, bis sich wieder Aufregendes tat. Aber dann überschlugen sich die Ereignisse. Philipp Walter legte im Strafraum Alexander Sieghart, den fälligen Strafstoß verwandelte Alexander Winkler souverän rechts unten (77.). Fast im Gegenzug legte der eben erst eingewechselte Daniel Hägler den Ball aus der Distanz auf den Querbalken (78.). Wiederum nur eine Zeigerumdrehung später war plötzlich Thomas Steinherr durchgebrochen und steuerte allein auf Rössl zu. Der Schlussmann der Hausherren stürzte aus seinem Kasten, Steinherr versuchte den Chip über den Keeper kurz vor dem Strafraum. Rössl konnte abwehren, aber nach Meinung von Referee Christian Dietz mit unfairen Mitteln. Der Unparteiische entschied auf Handspiel Millimeter außerhalb des Sechzehners und zückte die glatt rote Karte - eine knifflige Entscheidung (79.). Den Freistoß setzte Steinherr knapp am rechten Pfosten vorbei. Nun war es der Schlagabtausch, den sich die 1.224 Fans von Anfang an gewünscht hätten. Beide Teams hatten nun die Visiere oben, aber den entscheidenden Lucky-Punch konnte keiner der Kontrahenten mehr setzen. So blieb es beim 1:1-Unentschieden, über das sich am ehesten der SV Wacker und der SSV Jahn freuen dürften. Gibt noch viel zu tun für die Bayern-Amateure, wenn's doch noch was werden sollte mit dem Eingreifen in den Titelkampf, wenngleich Coach Heiko Vogel seinem Team hinterher Respekt zollte: "Mit der Einstellung meiner Mannschaft war ich sehr zufrieden in einem sehr umkämpften Spiel. Wir haben gewusst, dass Haching voll im Saft steht und uns alles abverlangen wird. Traurig, dass wir uns durch ungeschicktes Verhalten beim Elfmeter um zwei Punkte gebracht haben. Wir haben unsere klaren Chancen in Halbzeit eins nicht genutzt und ein Geschenk verteilt, das sich irgendwie aber auch abgezeichnet hatte." Hachings Trainer Claus Schromm war zufrieden mit dem späten, allerdings hochverdienten Punktgewinn: "Wir haben gefühlt sehr lange gebraucht, ins Spiel zu finden. Ausgerechnet in unserer sehr guten Phase nach Wiederbeginn ist den Bayern aus dem Nichts der Führungstreffer gelungen. Und am Schluss mussten wir sogar froh sein, noch den Ausgleich geschafft zu haben."
Schiedsrichter: Christian Dietz (Kronach) - Zuschauer: 1.224

Tore: 1:0 Julian Green (51.), 1:1 Alexander Winkler (77. Foulelfmeter)
Rot: Andreas Rössl (79./FC Bayern München II/Handspiel außerhalb des Strafraums)

FC Bayern München II: Andreas Rössl, Philipp Walter, Korbinian Burger, Marco Friedl, Julian Green, Sebastian Bösel, Felix Pohl (90.+2 Matthias Strohmaier), Milos Pantovic (81. Leo Weinkauf), Riccardo Basta, Patrick Weihrauch (78. Daniel Hägler), Karl-Heinz Lappe - Trainer: Heiko Vogel
SpVgg Unterhaching: Stefan Marinovic, Josef Welzmüller, Maximilian Bauer, Max Dombrowka, Alexander Winkler, Ulrich Taffertshofer (87. Nicolas Hinterseer), Thomas Steinherr, Luca Marseiler (46. Alexander Sieghart), Maximilian Nicu, Alexander Piller (74. Dominic Reisner), Markus Einsiedler - Trainer: Claus Schromm






Vorschau - die Nachholpartie am Mittwoch:

FC Bayern München II - SpVgg Unterhaching (Mi 19:00)
(Bilanz: 4 Siege FCB - 5 Remis - 9 Siege SpVgg - zuletzt: 4:0 am 14.05.11)*
Zwar schwächelte in den vergangenen Wochen der Halbzeitmeister SSV Jahn Regensburg gewaltig und büßte gar seine vor Wochen noch unumstößliche Spitzenposition ein. Aber der FC Bayern München II, Meister des Jahres 2014 und amtierender Vizemeister, tat es den Regensburgern gleich. Seit vier Spielen sind die Roten sieglos, auf zwei Unentschieden folgten zwei Niederlagen. Erst das 0:2 im Stadtduell gegen den TSV 1860 München II und zuletzt das 2:3 beim TSV Buchbach, der erstmals in der Vereinsgeschichte die U23 des Rekordmeisters schlagen konnte. Damit sind die Münchner im Ringen um die Meisterschaft weiter ins Hintertreffen geraten. Der Rückstand auf den nun führenden SV Wacker Burghausen beträgt bereits zehn Zähler, allerdings hat Burghausen zwei Spiele mehr als der FC Bayern München II absolviert. Im letzten Pflichtspiel 2015 soll daher unbedingt ein Dreier her. "Wir wollen im letzten Spiel noch einmal alle Kräfte bündeln und die Punkte einfahren. Mit Unterhaching wartet allerdings alles andere als eine leichte Aufgabe auf uns. Sie werden mit Sicherheit topmotiviert sein und alles in die Waagschale werfen. Es geht für uns darum, dagegenzuhalten", formuliert FCB-Coach Heiko Vogel die Ansprüche der Hausherren.

Schromm: »Im Bayern-Kader steckt wahnsinnig viel individuelle Qualität.«

Nach der tollen Aufholjagd der SpVgg Unterhaching, die nach dem dritten Spieltag Letzter war und es bis auf Platz vier nach oben geschafft hat, wurde der Ex-Drittligist zuletzt wieder ein wenig ausgebremst. Auf das 1:1 gegen den Aufsteiger TSV Rain am Lech im eigenen Sportpark folgten zwei Niederlagen. Erst das 1:2 bei Halbzeitmeister SSV Jahn Regensburg und nun das 0:1 gegen den SV Wacker Burghausen. Heißt also im Umkehrschluss, zu den derzeitigen Topteams fehlt noch ein kleines Stück. Im Grünwalder Stadion wollen die Hachinger nun beweisen, dass sie auch ein Topteam schlagen können. Bei einer Niederlage würde es noch einen weiteren Platz nach hinten gehen. Und es würde bei neun Zählern Rückstand auf Burghausen bleiben. Damit würde sich die SpVgg wohl aus dem Titelrennen verabschieden. Zudem gilt es für die Hachinger, die Spannung für das DFB-Pokal-Achtelfinale am 15. Dezember hochzuhalten, wenn Bundesligist Bayer Leverkusen im Sportpark gastiert. "Wir hatten in den Spielen gegen Rain am Lech, Regensburg und Burghausen zahlreiche gute Möglichkeiten. Leider konnten wir diese nicht nutzen und dürfen uns deshalb auch nicht beschweren, dass wir nur einen Punkt aus den Partien geholt haben. Die Bayern haben eine richtig starke Truppe, in der wahnsinnig viel individuelle Qualität steckt. Zuletzt konnten sie es zwar nicht so wirklich auf den Platz bringen, dennoch erwarten wir eine schwere Aufgabe", rechnet SpVgg Claus Schromm mit Schwerstarbeit, liebäugelt aber durchaus mit Zählbarem.
  • Sperren: keine - SR: Christian Dietz (Kronach)
  • Ausfälle: Bei den Bayern-Amateuren sind Nicolas Feldhahn (Knieprobleme), Phillip Steinhart (muskuläre Probleme), Steeven Ribéry (Bänderriss) und Patrick Puchegger (Kreuzbandriss) nicht einsatzfähig. Die Gäste müssen auf Franz Rathmann (Kreuzbandriss), Andreas Markmüller (Meniskusverletzung), Michael Krabler (Innenbandriss) und Leon Volz (Sprunggelenksverletzung) verzichten.
  • Vier gelbe Karten: Karl-Heinz Lappe, Gianluca Gaudino, Patrick Weihrauch (alle FCB),




* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)




Aufrufe: 02.12.2015, 21:15 Uhr
M. Willmerdinger / dmeAutor