2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Vetschaus Matthias Schütz schlägt VfB-Keeper Jakob ins Gesicht. F: Thiemig
Vetschaus Matthias Schütz schlägt VfB-Keeper Jakob ins Gesicht. F: Thiemig

Hitze-Duell mit Boxeinlage bei Hohenleipisch gegen Vetschau

AKTUALISIERT - MIT VIDEOS + GALERIE: Briesker Knappen kassieren ersten Rückschlag / 95. Minute! Wacker rettet zumindest einen Punkt ins Ziel / Guben kommt in Erkner mit 0:7 unter die Räder

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Mit einem schwer erarbeiteten 2:0-Heimsieg gegen Vetschau ist den Hohenleipischern der erhoffte makellose Saisonauftakt gelungen. Die Partie fand mit einer Vetschauer Boxeinlage ein unschönes Ende. Derweil hat der FSV Brieske/Senftenberg gleich am zweiten Spieltag einen ersten Rückschlag erlitten. Die Knappen verloren überraschend ihr Heimspiel gegen Blankenfelde-Mahlow mit 0:1.

VfB Hohenleipisch - BW Vetschau 2:0 (0:0)

Bei hochsommerlichen Temperaturen begannen beide Teams recht hektisch und nervös. Das gesamte Spiel sollte von Zweikämpfen geprägt sein. Nachdem es Schüler aus 20 Metern versucht hatte (8.), bereitete der besonders im ersten Abschnitt starke Ayata erstklassig zwei Chancen vor. Seinen Rückpass von der rechten Grundlinie konnten die Einheimischen aber nicht verwerten (16.). Dann verfehlte Wenzel nach Hereingabe von links das Tor knapp (22.).

Nach einer halben Stunde wurden die Gäste erstmals gefährlich und die Hohenleipischer mussten mit vereinten Kräften im letzten Moment klären. Zu diesem Zeitpunkt gab es beim VfB schon zwei verletzungsbedingte Wechsel, die aber kaum Grund für das weiterhin zerfahrene Spiel und kaum Torszenen sein konnten. "Viele Zweikämpfe und Fouls und vor allem auf unserer Seite fehlende Ordnung und Genauigkeit ließen keinen Spielfluss zu", analysierte VfB-Coach Henrik Pohlenz, der dennoch zwei gute Aktionen seiner Mannschaft vor der Pause sah. Nach Eckball rauschte Vetschaus Keeper Liebe der Ball an der Faust vorbei, aber auch am Kopf von VfB-Kapitän Nitzschner (34.). Wenig später kam wieder einmal der letzte Pass am Strafraum nicht an (38.). Kurz vor der Pause zwang Pascal Lehmann mit einem tollen Distanzschuss Jakob im VfB-Kasten zu einer Glanzparade (43.).

Nach Wiederbeginn dauerte es etwas bis zum ersten gelungenen Angriff der Platzherren. Mouen Ebongue verzog unbedrängt von der Strafraumgrenze (58.). Insgesamt produzierten beide Kontrahenten weiterhin viele Fehlabspiele, aber Vetschau machte jetzt etwas mehr nach vorn und hatte nach einer sehr umstrittenen Entscheidung die große Chance, um vom Punkt in Führung zu gehen (66.). Sven Konzack schoss jedoch an die Latte und mit etwas Glück brachte Tormann Jakob den zurückspringenden Ball ins Aus. "Wir hatten zwar zwei Riesenchancen, aber Vetschau wirkte in der zweiten Hälfte insgesamt gefährlicher und hätte durch den Elfmeter das Spiel für sich entscheiden können", kommentierte der Hohenleipischer Trainer und meinte auch Mouen Ebongues Möglichkeit aus nächster Nähe (74.), der die großartige Vorarbeit von Goßlau nicht verwertete. Kapitän Martin Nitzschner machte es besser und nutzte eine der gefährlichen Eckbälle zum 1:0 (80.).

Vetschau gab aber nicht auf und hatte zwei sehr gute Ausgleichsmöglichkeiten. Nico Lehmann jagte das Leder aus sechs Metern an die Latte, nachdem Jakob einen 18-Meter-Knaller von Konzack pariert hatte (83.) und dann verfehlte Jäckel frei eine Flanke von links (86.). Rink, als klasse Vorbereiter und Paul Werner, als cleverer Torschütze, machten dann postwendend den Heim-Dreier perfekt (88.). Was dann folgte, hatte mit Fußball nur noch wenig zu tun. "Bei allen Emotionen hoffe ich, dass auch die Vetschauer Verantwortlichen mit ihrem Spieler hart ins Gericht gehen", sagte der Hohenleipischer Trainer und meinte damit den Faustschlag von Matthias Schütz ins Gesicht des VfB-Keepers, was einen Feldverweis zur Folge hatte. VfB-Spieler Torsten Schollbach flog ebenfalls vom Platz, weil er den Vetschauer Übeltäter weggeschubst hatte.

FSV Brieske/Senftenberg - BSC Blankenfelde-Mahlow 0:1 (0:1)

Nach ausgeglichenem Beginn zeigten beide Mannschaften bei heißem Wetter eine gute Partie. Die Gäste durften sich für diesen Sieg bei ihrem Torwart Florian Mansbart bedanken, der den BSC mit tollen Paraden die drei Punkte sicherte.

Erste Unruhen gab es nach zwölf Minuten, als Martin Voigtländer gut in Szene gesetzt worden war und beim Abschluss deutlich im Strafraum gefoult wurde. Der Unparteiische René Müller versagte den Knappen aber einen Strafstoß und ahndete auch das Foulspiel nicht. Keine zwei Minuten später war es dann Florian Mansbart zum ersten Mal gegen Martin Voigtländer, der den langen Ball knapp vor dem Angreifer parierte. Gegen einen harten Schuss von Philipp Jautze war der BSC-Torhüter ebenfalls zur Stelle.

Die Gäste kamen nach gut einer halben Stunde besser in die Partie und der agile Dustin Kögler sorgte für einige Unruhe im Mahlower Angriffsdrittel, die auch in zwei guten Chancen mündeten. Zehn Minuten vor der Pause belohnte sich Blankenfelde mit der Führung. Einen Einwurf in der eigenen Hälfte spielte Dustin Kögler gut nach vorn und bediente auf der rechten Seite den freistehenden Ronny Abdallah, der mit seinem Flachschuss zur Führung traf. Aufkommende Nicklichkeiten, auch durch die nicht immer klare Linie des Unparteiischen, bestimmten die Zeit bis zur Pause.

Brieske fand nach dem Wechsel wieder besser in die Partie. Erst verpasste Martin Voigtländer, wiederum gegen den Gäste-Torwart, den Ausgleich. Dann sorgte Stephan Heine wenige Minuten später mit einem Knaller aus 24 Metern für Hoffnungen Richtung Ausgleich. Im direkten Gegenzug musste Hans Leupold gegen Dustin Kögler knapp vor der Linie klären und auch der eingewechselte Niklas Gebauer zwang Paul Ehrlich zur Parade. Martin Voigtländer hatte an diesem Tag kein Glück und verpasste aus der Drehung knapp das Tor. Nach einer Ecke war der Jubelschrei bei den Gästen schon fast zu hören, doch der Kopfball vom freistehenden Dustin Kögler verpasste knapp das Ziel.

Nachdem Georg Hübner an einer überragenden Parade von Gäste-Keeper Mansbart scheiterte und Thoralf Gennermann aus der Drehung über das Tor schoss, wurden die Gäste härter im Einsteigen und langten ordentlich zu. Vier gelbe Karten zeugten von der harten Gangart Richtung Schlusspfiff, der nach vier Minuten Nachspielzeit erreicht war. Der Gäste-Jubel war dank des knappen Sieges sehr groß.

FV Erkner - 1. FC Guben 7:0 (2:0).

"Wir hatten uns für das erste Heimspiel den ersten Dreier vorgenommen. Das ist uns gut gelungen, auch wenn der Sieg wohl etwas zu hoch ausgefallen ist", sagt Heiko Schickgram, der neue Trainer des FV Erkner. Ansonsten war er mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, "auch wenn noch Reserven zu erkennen waren".

Für den Trainer des 1.FC Guben, Benjamin Hanschke, war die hohe Niederlage der zweite Schlag ins Kontor am Sonnabend. Denn zuerst hatte er auf dem Weg nach Erkner auf der Autobahn einen Motorschaden an seinem Auto und musste mit dem Vereinsbus abgeholt werden, weshalb die Partie auch eine Viertelstunde später begonnen hatte. "Ein Tag zum Vergessen", sagt Hanschke. "Auf dem Spielfeld waren wir in allen Belangen unterlegen und kamen immer einen Schritt zu spät."

Die Gastgeber schienen mit dem Kunstrasen, auf den sie erneut wegen Arbeiten an der Tartanbahn am Rasenplatz ausweichen mussten, und der Hitze von rund 33 Grad Celsius besser zurechtzukommen. So gingen sie bereit nach elf Minuten durch Florian Fleck in Führung, der einen Eckball von Christian Sergel einköpfte. Zwei Minuten später war auch FVE-Keeper Kai Rickmann bei einem Schuss des Gubeners Jill Schwärtzke gefordert. Kurz darauf hatte dann Daniel Rauschenbach das zweite Tor für die Gastgeber auf dem Fuß, doch nach einer Flanke von Robin Neupert traf der Ü-35-Spieler am Fünfmeterraum den Ball nicht richtig. In der 35. Minute machte es Rauschenbach besser, als er nach Zuspiel von Jakob Kunert in den Strafraum zog, den Gästetorwart umspielte und zum 2:0 traf.

Zu Beginn der zweiten Hälfte versuchten die Gäste, Druck zu machen. Doch schon acht Minuten nach Wiederanpfiff mussten sie den dritten Gegentreffer hinnehmen. Jakob Kunert schloss einen schönen Spielzug nach Pass von Christian Sergel ab. Und zehn Minuten später war Letzterer mit dem 4:0 zur Stelle - ein Kunstschuss aus spitzen Winkel 15 Meter vor dem Tor von der linken Seite in den rechten Dreiangel.

Nur kurz darauf begann der große Auftritt des eingewechselten Patrick David. Mit seinem ersten Hattrick (66., 68., 85.) überhaupt sorgte er für den Endstand. Beim 6:0 gelang ihm noch ein Kabinettstückchen, als er sich den Ball mit der Hacke über den eigenen Körper selbst vorlegte, weiter in den Strafraum lief und dann abzog. Verbunden mit seiner Freude über den Hattrick wurde für David eine Runde Radler für das Team fällig.

Wacker Ströbitz – Union Fürstenwalde II 1:1 (0:1).

Wacker hatte von Beginn an Probleme, die nach ihrer 1:7-Auftaktpleite konsequent auf Defensive setzenden Spreestädter zu bespielen. Zunächst war Diakiv bei drei guten Aktionen dem Tor nahe. Einem Solo (5.) war aber genauso wenig der Erfolg beschert wie einem vom Torwart parierter Schuss aus 20 Metern (17.) und einem Pfostenknaller (19.). Mit Gottwald fehlte ein Zepter führender Häuptling. Die Unioner warteten auf Fehler und als sich Dressler gegen Paulick durchsetzte, veredelte Dangler dessen Ablage zur Gäste-Führung. Im Geplänkel nach der Pause lagen die Nerven der Ströbitzer blank und ein Frustfoul bescherte Diakiv die Rote Karte. Thoms verhinderte in Unterzahl mehrfach die Entscheidung (63., 78.). Glück für die Grün-Schwarzen, dass der Referee in der Nachspielzeit einen an die Hand eines Unioners springenden Ball mit einem Elfmeter ahndete, den Paulick zum schmeichelhaften 1:1 versenkte.

BW Briesen – Kolkwitzer SV 0:0.

Im Bestreben, die Aufgabe mit spielerischen Mitteln zu lösen, fand der KSV gut in die Partie. Eine Flanke von Specht beförderte Fingas per Seitfallzieher an den Pfosten (5.). Von Bagola angespielt, ging ein Schuss von Fingas knapp vorbei (15.). Einen Gewaltschuss der Briesener entschärfte Choschzick und den zweiten Ball klärte Bagola (20.). Nach der Trinkpause ließen sich die 1896er den Stil der Gäste aufdrücken und verloren dadurch die Spielkontrolle. Choschzick verhinderte den Rückstand gegen einen freistehenden Briesener (46.). Nach dem Seitenwechsel führte wieder Kolkwitz Regie, während die Märker nur sporadisch über Standards Akzente setzen konnten. Unter anderem Specht und Fingas scheiterten mit guten Abschlüssen nur knapp. Zittlau verpasste eine Riesenchance (70.). Weitere Gelegenheiten durch Christian Schulze, Krüger oder Zittlaus brachten nichts Zählbares. "Ein gutes Spiel, bei dem beide Teams trotz der hohen Temperatur an ihre Grenzen gingen", befand Coach Sven Goertz.

SG Burg – Germania Schöneiche II 1:2 (0:1).

Die SG Burg hat im dritten Pflichtspiel die dritte Niederlage kassiert. Diesmal waren die Spreewälder aber nicht so chancenlos wie noch beim 0:6 gegen Hohenleipisch eine Woche zuvor. Im Gegenteil. Eigentlich hatte man den Aufsteiger gut im Griff und selbst viele Aktionen vor dem gegnerischen Tor. Rost und Neumann verpassten nach toller Vorarbeit von Lahr die mögliche Führung (30.). Eine Minute vor der Pause zeigte man sich dann bei einem Eckball unsortiert und handelte sich einen indirekten Freistoß elf Meter vor dem Tor ein. Der Schuss wurde unhaltbar für Keeper Herrmann abgefälscht. Nach der Pause kam Burg optimal zurück, unmittelbar nach seiner Hereinnahme traf Schulisch mit einem gefühlvollen Schlenzer. Doch ein Blackout von Herrmann brachte die Gäste wieder auf die Siegerstraße. (59.). Mehr als einen Pfostentreffer von Wiesner brachte Burg nicht mehr zustande (70.).

SV Grün-Weiß Lübben - Storkower SC 8:0 (5:0)

Mit einer Galavorstellung ist Grün-Weiß Lübben am zweiten Spieltag der Landesliga Süd an die Tabellenspitze gestürmt. Beim 8:0-Kantersieg über bedauernswerte Storkower zeigte die Truppe von Neu-Trainer Oliver Keutel eine beeindruckende Vorstellung. Schon vor dem ersten Treffer der Heimmannschaft in der zweiten Minute hatte Lübben die erste Großchance nach einem einstudierten Spielzug. Eine Minute später brachte die Kopie des Spielzuges das 1:0 durch Toni Ziegler, der bei Michael Leschniks Eingabe nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte. Lübben bestimmte mit sicherem Passspiel, aggressivem Zweikampfverhalten und zentimetergenauen Diagonalbällen das Spielgeschehen nach Belieben. Vor allem die Diagonalpässe von René Trehkopf und Romano Lindner über 30 oder 40 Meter genau auf den Fuß des Mitspielers bereiteten den Gästen Probleme. Nach dem 2:0 von Toni Ziegler brauchten die Hausherren trotz drückender Überlegenheit einige Zeit für das dritte Tor, da die Mannschaft nun zu hektisch nach vorne spielte und die anfängliche Linie etwas verlor. Das 3:0 durch Michael Leschnik, der nach genialem Pass von Romano Lindner allein aufs Gästetor marschierte und per Außenrist traf, war der Dosenöffner für eine fulminante Schlussphase einer starken ersten Hälfte.

Auch nach der Pause machte Lübben da weiter, wo die Mannschaft vor der Halbzeit aufgehört hatte. Vor allem Romano Lindner und René Trehkopf initiierten einen Angriff nach dem anderen, sodass Storkow von einer Verlegenheit in die andere rutschte. Bei Romano Lindner wechselten allerdings Licht und Schatten. Einerseits war sein Spiel mit überragender Technik, genialen Ideen und genauen Pässen eine Augenweide, andererseits nervte sein ständiges Geschimpfe mit den Mitspielern nicht nur diese, sondern auch zunehmend die Fans. Er überzeugte zwar mit brutaler Torgefahr (drei Treffer, dazu Pfosten und Latte), agierte aber auch mit verheerender Körpersprache (abwinken, stehen bleiben). Gegen eher harmlose Storkower ging das gut, gegen stärkere Gegner könnte das ins Auge gehen. Trotzdem lieferte Lübben ein Spiel ab, das sehenswert war. Auch die Neuzugänge Lucas Albrecht, Toni Guttke und Florian Friedrich überzeugten total, sodass Grün-Weiß auch mannschaftlich geschlossen agierte. Trainer Oliver Keutel war mit der Leistung seiner Truppe naturgemäß zufrieden. "Vor allem, dass die Jungs trotz klarer Führung und drückender Überlegenheit bei dieser Hitze weiter Gas gegeben haben, hat mir gefallen," sagte Lübbens Neu-Trainer.

Aufrufe: 029.8.2016, 09:32 Uhr
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