2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines

Hintertüren für Rücktritt vom Rücktritt

Bernd Christmann vom SV Surwold will nach fast 30 Jahren vom Platz gehen

Schon jetzt ist er der älteste Stammspieler der Fußball-Bezirksliga: Doch im Sommer will Torwart Bernd Christmann beim SV Surwold seine Fußball-Schuhe nach fast 30 Jahren in Diensten der Nordhümmlinger an den Nagel hängen.

Zwei Hintertüren will sich der 33-Jährige aber noch für den Rücktritt vom Rücktritt lassen. Die Erste ist so gut wie ausgeschlossen. „Wenn wir in die Landesliga aufsteigen, bleibe ich“, sagt Christmann. Die Zweite wäre Personalnot im Verein. „Ich will die Mannschaft nicht im Stich lassen.“ Die meisten seiner Mitspieler hat er schon als Trainer auf das Feld geführt. In der A-Jugend feierte der Keeper mit dem Team Aufstiege in die Kreisliga und die Bezirksliga. „Ich wusste, was die Jungs drauf haben.“

Deswegen hat er weitergemacht. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so lange spiele“, sagt Christmann. Und wohl auch nicht damit, dass seine aktive Laufbahn in der Bezirksliga endete. Exakt vor 100 Spieltagen lief er noch in der 1. Kreisklasse Nord auf. Im Jahr darauf folgte der Durchmarsch in der Kreisliga und mittlerweile soll das dritte Mal der Bezirksliga-Klassenerhalt gefeiert werden.

„Vor allem in der letzten Rückrunde hat uns Bernd durch seine Paraden oft im Spiel gehalten“, weiß Trainer Hermann-Josef Bruns die Dienste des Keepers zu schätzen. „Vor allem durch seine große fußballerische Qualität kann er ein Spiel lesen und lenken“, erklärt Bruns. Das Spielerische hatte Christmann in Jugendzeiten sogar mal in den Blickwinkel der Auswahlmannschaften gebracht – als Stürmer.

Zwischen die Pfosten gelangter er erst in der B-Jugend. „Wir hatten da keinen Torwart“, erinnert sich Christmann. Trainer Richard Stern forderte den Stürmer auf, zumindest für das eine Trainingsspiel, die Torwarthandschuhe anzuprobieren. „Das klappte ganz gut.“ Seit dem ist er die Nummer eins im Verein.

Einzig zwischen 2010 und 2012 ging es noch einmal wieder auf das Feld. „Da hatten wir Spielermangel“, erinnert sich Christmann. Da zu der Zeit mit Thorsten Skerat ein Torhüter im Verein war, aber kein Stürmer ging es noch einmal in die Offensive. Die Bilanz: 22 Tore in zwei Jahren. „Daher weiß ich heute, wie ein Stürmer denkt“, sagt Christmann und sieht aus der Erfahrung einen Vorteil für sein Torwartspiel. In der Bezirksliga angreifen, will er aber nicht mehr. „Dafür reicht es nicht.“ Ganz den Platz verlassen will er nach dem Saisonende nicht mehr. Seit rund fünf Jahren ist der Surwolder auch als Schiedsrichter unterwegs. „Das macht mir Spaß und kann ich noch einige Jahre machen.“ Und vielleicht muss er ja doch Wort halten. Noch ist die Landesliga zumindest rechnerisch nicht ausgeschlossen ...

Aufrufe: 031.12.2016, 14:54 Uhr
Dirk HellmersAutor