2024-04-15T13:50:30.002Z

Vereinsnachrichten
Johannes Reichert, der dynamischste unter den Spatzen, hängte sich gegen Pirmasens mächtig rein – so lange die Kräfte reichten.Foto: Kessler
Johannes Reichert, der dynamischste unter den Spatzen, hängte sich gegen Pirmasens mächtig rein – so lange die Kräfte reichten.Foto: Kessler
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Hinter der Marschtabelle

+++Verletzungsprobleme bei den Spatzen+++ Dienstag geht es schon weiter+++

Kein Punkt, kein Tor. Nach dem 0:1 gegen den FK Pirmasens genehmigt sich Regionalliga-Aufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball einen personellen Nachschlag.

Dass die Regionalliga hohe Anforderungen stellen wird, war Aufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball bewusst. Dass aber nach zwei Spieltagen null Punkte auf dem Konto stehen und die Ulmer noch nicht einmal einen Treffer zustande brachten, verwundert denn schon. "Der FK Pirmasens ist eine Mannschaft, die man zu Hause schlagen sollte", räumte der Sportliche Leiter Lutz Siebrecht nach der 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen die Südwestpfälzer ein. Die Spatzen, die zum Auftakt dem 1. FC Saarbrücken mit demselben Resultat unterlegen waren, hinken ihrer Marschtabelle hinterher.

Konkret kann man ihnen nicht viel vorwerfen. Gegen die Saarbrücker, die zu den Mitfavoriten zählen, hatten die Ulmer bis zur 85. Minute mitgehalten. Gegen Pirmasens war der SSV 46 die gesamte Spielzeit überlegen. Einziges Manko war die fehlende Durchschlagskraft. Es gab etliche Tormöglichkeiten, doch die ganz dicken Chancen waren rar. Je näher es dem gegnerischen Strafraum ging, desto fahriger wurden die Aktionen. Kein geeignetes Stilmittel waren die vielen weiten Pässe gegen die Pirmasenser Abwehrhünen Marco Steil (1,97 m) Alexander Heinze (1,96 m). "Wir hätten es mehr mit spielerischen Mitteln versuchen müssen", räumte Ulms Trainer Stephan Baierl ein. Tauchten die Ulmer dann doch mal gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, kam Pech hinzu. So wie beim Lattenknaller von Olcay Kücük (51.) oder beim Kopfball von Vinko Sapina (87.), der ans Außennetz ging.

Viel effektiver agierten die Gäste, die nur über einen halb so hohen Etat verfügen wie die Ulmer. Sie nutzten eine ihrer wenigen Gelegenheiten durch Christian Grimm zum 1:0 (57.), bei dem die sonst sichere SSV-Abwehr nicht gut aussah. Torhüter Kevin Birk konnte das Gegentor ("da kam der Ball gegen die Laufrichtung") nicht verhindern und sich mangels gegnerischer Torschüsse der Gäste nicht auszeichnen. Ein Unterschied zur Regionalliga Nord, in der er bislang gespielt hat, hat der 24-Jährige bereits ausgemacht: "Im Süden wird schneller gespielt."

Groß Zeit zum Nachdenken bleibt den Spielern und dem Trainerteam nicht, denn morgen, Dienstag (19 Uhr) geht der Regionalliga-Parforceritt mit dem Spiel beim finanzstarken Mitaufsteiger Teutonia Watzenborn-Steinberg weiter. "Keine Mannschaft war uns bislang überlegen, wir sind absolut Regionalliga-tauglich", gibt Siebrecht den Spatzen mit auf den langen Weg nach Wetzlar, wo die Teutonia ihre Heimspiele austrägt. "Aber wir müssen weiter an uns arbeiten und jetzt endlich auch punkten. Reden allein bringt uns nicht weiter", weiß der Spielleiter.

Handeln statt reden wird auch der Verein. Wenn alles klappt, will er heute einen weiteren Neuzugang verpflichten. Die Spatzen werden einen Jung-Profi, der bei seinem bisherigen Verein derzeit nicht zum Zug kommt, für ein Jahr ausleihen. Der Neue spielt vorzugsweise auf der linken Seite, als Verteidiger oder im Mittelfeld, er soll sich in Ulm die nötige Spielpraxis sammeln.

Der Verein muss handeln, weil die Ausfallliste erschreckend lang geworden ist. Der quirlige Luca Graciotti verletzte sich in der Schlussphase an der Schulter, der Ex-Sandhäuser wird heute geröntgt. Wie schwerwiegend eine solche Verletzung ist, zeigt das Beispiel von Felix Hörger, der noch einige Zeit ausfallen wird. Christian Sauter zog sich im Training einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zu und muss auf unbestimmte Zeit passen. Claus Bückle fehlt noch in dieser Woche. Kapitän Florian Krebs, wegen Rücken- und Adduktorenproblemen ausgewechselt, hofft morgen dabeizusein, auch Denis Werners Rückkehr steht bevor. "Wir werden die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einfahren, da bin ich mir sicher", macht Krebs sich und seinen Mitspielern Mut.

Aufrufe: 015.8.2016, 09:15 Uhr
Südwestpresse / GEROLD KNEHRAutor