Das hatten sich die Verantwortlichen im knapp 7800 Einwohner zählenden Watzenborn-Steinberg, dem Ortsteil der Stadt Polheim sieben Kilometer südöstlich von Gießen, anders vorgestellt. Das Team war mit Vorschusslorbeeren in die Runde gestartet, begann mit einem 3:0 gegen Steinbach gut, musste dann aber schon sehen, dass die Trauben in der starken Regionalliga Südwest hoch hängen. In Kassel verlor das Team mit 1:2, danach gab es eine 0:3-Heimpleite - gegen die Spatzen. Es war der erste Ulmer Sieg nach deren Aufstieg, dem zwei weitere folgten. Die Mannschaft von Trainer Stephan Baierl war in der höheren Klasse angekommen.
Gegen Watzenborn-Steinberg gelang den Ulmern auch der erste Saisontreffer. Erzielt hat ihn damals der vorjährige Oberliga-Torschützenkönig David Braig. Die anderen beiden Treffer erzielten Janik Michel und Pascal Reinhardt, der jetzt schon lange nicht mehr im Spatzenkader stand. Gegen den letztjährigen Meister der Oberliga Hessen soll im letzten Heimspiel des Jahres erneut ein Dreier her. Angesichts seiner prekären Lage wird der SC Teutonia mit Sicherheit alles versuchen, um das zu verhindern.
Stephan Baierl ist recht zuversichtlich, hat er doch bis auf den letztmals gesperrten Olcay Kücük sowie die schon länger fehlenden Claus Bückle, Stjepan Saric, Pascal Reinhardt und Kevin Birk alle Spieler an Bord. Also auch Alper Bagceci, der am vergangenen Wochenende in Pirmasens wegen seiner Kopfverletzung nicht hätte spielen können. Baierl hat in den bisherigen Übungseinheiten der Woche, die teilweise auf Kunstrasen ausgetragen wurden, festgestellt, dass seine Spieler "frische Beine" hatten sowie "heiß und spritzig" waren. "Wir wollen noch so viele Punkte wie möglich abgreifen, denn nach der Winterpause wartet auf uns ein hartes Programm."
Der Ulmer Trainer warnt aber auch vor dem morgigen Gegner: "Der hat viel spielerisches Potenzial, stellt sich nicht hinten rein und hat durch den Trainerwechsel neue Impulse bekommen." Anstelle von Daniel Steuernagel, der zurückgetreten ist, hat jetzt Francisco Copado beim SC Teutonia das Sagen. Trotzdem möchten die Spatzen auf jeden Fall im heimischen Donaustadion einen guten Jahresabschluss hinlegen. "Zwei Drittel unserer Punkte haben wir daheim geholt", sagt Stephan Baierl. "Ein Sieg am Samstag wäre ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt. Für den werden sicher 42 bis 43 Punkte benötigt."