Hinsbeck gleicht im Derby ganz spät aus

Mit der letzten Aktion des Spiels hat der SC Waldniel einen sicher geglaubten Auswärtserfolg in Hinsbeck aus der Hand gegeben. Die Mannschaft von Hans Weecks verpasste es, aus dem deutlichen Chancenplus mehr Kapital zu schlagen und wurde letzten Endes von bis zum Ende kämpfenden Hinsbeckern mit dem Treffer zum 2:2 (0:1)-Endstand bestraft.

Sechzig Minuten hatten die Gäste aus Waldniel das Derby komplett unter Kontrolle. Nachdem Jan Beerens die ersten beiden Chancen nicht hatte nützen können, war es zunächst Kai Schürmann, der im Zweikampf mit Konstantin Georgiadis einen Elfmeter herausholte. Kapitän Julian Rode zeigte sich vom Elfmeterpunkt gewohnt souverän und brachte seine Farben mit 1:0 in Führung. Hinsbeck blieb aus dem Spiel heraus zu harmlos und kam nur bei ruhenden Bällen zu Strafraumaktionen. Einen Schuss von Sebastian Thissen holte Schlussmann Kai Schink allerdings aus dem linken Eck. Bis zur Halbzeit hätte Kai Schürmann schon für die Vorentscheidung sorgen können, doch im Abschluss scheiterte er entweder am Aluminium oder am wiedergenesenen Michael Vieten. Nach der Pause ging es zunächst weiter nur in eine Richtung. Diesmal waren es Stefan Heinrichs und Tim Kuliha-Hölter, die den Ball aus kürzester Entfernung nicht zum 2:0 unterbringen konnten. Am Spielfeldrand trieb Tom Neber seine Schützlinge mit den Worten an: "Wir müssen diese Einladungen nur annehmen." In der letzten halben Stunde wurde das Spiel dann hektischer, was den Hausherren in die Karten spielte. Kurios wurde es zum ersten Mal in der 66. Minute, als Sebastian Thissen bei einem Schuss aus 20 Metern gefoult wurde und Christian Leupers den Abpraller aus fünf Metern nicht im Tor unterbrachte. Der Unparteiische entschied trotz des Vorteils nach der verpassten Chance auf Freistoß, was für Unverständnis im Lager des SCW sorgte. Tim Nysen waren die Diskussionen jedoch herzlich egal. Sein abgefälschter Schuss landete zum 1:1 im Netz.

In der Folge wurde Kampf groß geschrieben. Der zur Pause eingewechselte Janosch Derendorf wurde für zwei Vergehen in einer Aktion mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. In Überzahl drückte Waldniel auf den Führungstreffer, den Heinrichs nach einer Flanke auf den zweiten Pfosten erzielte. Doch nachdem die angezeigte Nachspielzeit bereits abgelaufen war, hatte erneut Nysen aus dem Gewühl heraus die passende Antwort. Während Waldniels Trainer Hans Weecks neben der mangelnden Chancenverwertung auch mit dem Schiedsrichter haderte, freute sich Neber über die Moral seiner Mannschaft: "Wir haben bis zum Ende gekämpft und mit dem nötigen Quäntchen Glück einen wichtigen Punkt geholt."