2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Foto: Nückel
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Hinrundencheck: Wo steht die SG Neffeltal?

Nach Trainerwechsel und Umbruch ist die Entwicklung der SGN positiv

Alle Anhänger der Spielgemeinschaft, die aus den Ortschaften Lüxheim, Gladbach, Müddersheim und Disternich besteht, schrecken auf, wenn sie an die vergangene Spielzeit denken. Mit viel Mühe und etwas Glück wurde der Klassenerhalt in der Kreisliga B3 erst kurz vor Saisonende gesichert. Zur neuen Runde sollte sich daher einiges ändern, weshalb es an der Zeit ist, die zweite Hälfte des Jahres 2014 näher zu betrachten.

Nachdem Jupp Kämmerling freiwillig seinen Posten geräumt hatte, übernahmen Torsten Zimmer und Marcell Hasseler die Zügel der Neffeltaler Erstvertretung. Der Kern der Mannschaft, der mit Philipp Kohnen nur einen nennenswerten Abgang zu vermelden hatte, musste sich allerdings nicht nur an die Gesichter der neuen Trainer gewöhnen. Mit Alexander Groß, Gino Marotta, André und Daniel Klesper, Niklaas Wolters und den beiden Übungsleitern, die auch im Feld agieren, hat das Team einen Zuwachs von sechs potenziellen Stammspielern zu vermelden gehabt.

Dass nicht alles sofort einwandfrei umgesetzt werden konnte, war allen Beteiligten von vornherein bewusst. Daher kostete es nicht nur den Coaches, sondern auch den Spielern den ein oder anderen Nerven, das Vorgegebene im Training adäquat umzusetzen. Aber je näher der Saisonstart gegen die Reserve aus Lendersdorf rückte, desto flüssiger wurden die wichtigsten Mechanismen und Abläufe.

Die erste Begegnung der neuen Spielzeit konnte zwar mit 3:2 gewonnen werden, aber zwei Eindrücke stellten sich in den Vordergrund: 1) Die Mannschaft geht zu fahrlässig mit ihren Chancen um und 2) lässt die Defensive zu viele Chancen zu. Das Resultat: Die SG Neffeltal entwickelte sich fortan zu einem Team, das für Drama steht.

Beim Aufsteiger SV Morschenich drehte Christopher Rings in der Schlussminute einen 0:3-Rückstand noch in einen 4:3 Sieg um und zwei Wochen später triumphierte die Zimmer-Elf mit 6:4 in Vlatten bei der SG Nordeifel. Am darauffolgenden Wochenende wurde die Columbia aus Drove ebenfalls geschlagen, ebenfalls knapp (3:2) und die Neffeltaler Mannschaft gehörte zur noch ungeschlagenen Spitzentruppe nach fünf Spieltagen (Am dritten Spieltag gelang der bisher eindeutigste Dreier im Derby gegen Vettweiß mit 4:1).

Wo die "Grünen" in der vergangenen Spielzeit noch ein potenzieller Abstiegskandidat waren, gewinnen sie in dieser Saison sogar die knappen Dinger. Allerdings sollte die erste Niederlage nicht lange auf sich warten lassen. Beim abgestiegenen Sportclub aus Kreuzau verlor man mit 1:2, obwohl man eindeutig die bessere Mannschaft gewesen war. Aber das beschriebene Manko, hatte sich wieder bewahrheitet: Zu viele Chancen vergeben, zu viele zugelassen.

Nach einem Kantersieg beim punktlosen Tabellenletzten aus Pingsheim (7:0) und einer 0:2 Pleite gegen den Spitzenreiter aus Winden gab es die erste Lehrstunde der Saison: Aufsteiger FC Golzheim führte die SGN nach Belieben vor und verdiente sich somit einen nie gefährdeten 5:0 Heimerfolg.

Die Trotzreaktion folgte, auch wenn erst mit Behagen. Stockheim, das vor der Saison neben dem Lokalrivalen aus Nörvenich als Aufstiegsfavorit gehandelt wurde, aber sich komplett unter Wert verkauft, erkämpfte sich ein 0:0 in Gladbach. Das anschließende Match in Schmidt, das erneut zum Thriller avancierte, konnte durch den neugewonnenen Torjäger André Klesper in der Schlussminute mit 3:2 gewonnen werden.

Anschließend, im Spätherbst 2014, folgten die „Wochen der Wahrheit“. Wie gut ist das Team wirklich? Waren die Erfolge zu Saisonbeginn nur eine Momentaufnahme? Kann man mit den Spitzenteams der Liga tatsächlich mithalten? Voreifel II, Germania Burgwart und Rivale Nörvenich / Hochkirchen sollten ein guter Gradmesser werden, um das tatsächliche Niveau der SG Neffeltal zu ermitteln.

In einer sehr engen und spannenden Begegnung teilten sich die "Grünen" und der Gast aus Voreifel die Punkte, was als Erfolg zu werten ist, da man in der vergangenen Saison mit insgesamt 9:1 gegen den Gemeinde-Kontrahenten untergegangenen war. Auch in Burgwart präsentierte sich die erste Mannschaft aus Neffeltal von ihrer besten Seite. Beim Herbstmeister (Germania Burgwart hat allerdings zwei Spiele mehr bestritten als Nörvenich und eins mehr als Vossenack) spielten Torsten Zimmers Schützlinge groß auf und gewannen verdient, auch wenn nur mit 1:0.

Vier Punkte aus zwei Topspielen geben dem Team daher genügend Rückendeckung und Selbstbewusstsein, um positiv gestimmt in das Derby gegen die SGNH zu gehen. Allerdings wollte der liebe Wettergott ein Wörtchen mitreden und verlegte die Partie ins neue Jahr.

Auch wenn die Hinrunde beendet gewesen war, sollte es nicht der letzte Auftritt gewesen sein. Der Kalender sieht nämlich vor, dass die erste Begegnung der Rückrunde noch auszutragen sei. Daher machte man sich am 07.12.2014 auf nach Lendersdorf, um die erfolgreiche Halbserie so zu beenden, wie man sie begonnen hatte: Mit einem Erfolg gegen die Alemannia.

Stark ersatzgeschwächt versagte Neffeltal auf ganzer Linie gegen einen guten Gastgeber. Lendersdorf erteilte der SGN die zweite Lehrstunde der laufenden Spielzeit und nahm Revanche für die Auswärtspleite im August - mit 7:2.

Nun, um die Fragen, die vor einigen Absätzen gestellt wurden, zu beantworten: Das Team ist gut, die Erfolge zu Saisonbeginn sind keine Momentaufnahmen gewesen und die Mannschaft kann sich mit jedem Verein der Kreisliga B3 messen.

Allerdings, dieses Zugeständnis muss jeder Beteiligter der ersten Mannschaft machen, gilt es noch an einigen Stellschrauben zu drehen, um konstant guten Fußball zu spielen. Die Effektivität der Offensivkräfte muss eindeutig verbessert werden, um mehr der zahlreichen Großchancen zu nutzen. Ebenso gilt es die Defensive zu justieren. Natürlich waren es die ersten Spiele mit einer Viererkette für die Neffeltaler Auswahlmannschaft, die die gesamte Rückwärtsbewegung des Teams verändert hat, aber es ist ja noch Zeit.

Schließlich hatte man im vergangenen Jahr noch gegen den Abstieg gespielt und steht nun mit 26 Zählern auf einem sehr, sehr guten siebten Tabellenplatz.

Aufrufe: 011.12.2014, 18:39 Uhr
André NückelAutor