2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
In Hankofen sind die Landsberger (im Bild Keeper Tobias Heiland) in die Knie gegangen. Die Niederlage gilt es einfach wegzustecken und weiterzumachen.	F.: Julian Leitenstorfer
In Hankofen sind die Landsberger (im Bild Keeper Tobias Heiland) in die Knie gegangen. Die Niederlage gilt es einfach wegzustecken und weiterzumachen. F.: Julian Leitenstorfer

Hinfallen, aufstehen . . .

. . . Krone richten, weitergehen: Diesen Rat bekam Landsbergs Trainer Kresin

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Ein bisschen „grummelig“ war der Trainer des Bayernligisten TSV Landsberg auch einen Tag nach der Niederlage bei der SpVgg Hankofen-Hailing schon noch, „aber bis zum nächsten Training ist auch das weg“, sagt Sven Kresin. Klar, mit dem 1:3 beim bisherigen Schlusslicht hatte er trotz der Ausfälle nicht gerechnet – hat vermutlich niemand gerechnet.

Und das muss erst mal verdaut werden. „Meine Frau hilft mir da unheimlich“, sagt Kresin. Und sie sagte ihm auch den entscheidenden Spruch: Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen. „Stimmt, wir können unsere Krone richten, wir sind immer noch ganz oben“, sagt der Landsberger Trainer – seine Stimmung besserte sich schnell. Überhaupt: Zu Hause kann er solche Tage schnell verarbeiten. Seit 15 Jahren ist er mit seiner Frau Manuela schließlich inzwischen zusammen und „sie weiß genau, wie sie mich da nehmen muss.“ Und: „Ich bin ihr dafür auch sehr dankbar.“

Tatsächlich gibt es ja auch keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. „Man muss auch an Niederlagen wachsen, so wie man mit Siegen wächst“, sagt Kresin. Er habe eine „bombastische Truppe, die noch Herzblut für drei Saisons“ habe. Und einen schlechten Tag könne jeder mal erwischen.
Das sei es eigentlich gewesen. „Wir sind in frühere Zeiten zurückgefallen“, lautet seine Analyse. Es sei keineswegs so gewesen, dass die Spieler – schließlich gingen sie als Spitzenreiter in die Partie gegen das Schlusslicht – überheblich aufgetreten seien. Das passe gar nicht zur Mentalität, aber gerade bei den Standardsituationen sei man nicht mit der nötigen Konsequenz zu Werke gegangen. „Wir waren zu weit weg vom Gegner, nach dem Motto: Da wird schon nichts passieren.“

Eigentlich, hatte er gehofft, habe man diese Schwäche inzwischen abstellen können, doch aus einem einmaligen „Rückfall“ will er auch kein Drama machen – und dass es sich um eine Ausnahme gehandelt hat, davon geht er aus. „Es gibt einfach diese Tage, da wird alles, was man gut machen will, einfach negativ. Dass man einfach nicht auf die Beine findet.“

Ein Problem stellt sich aber schon langsam: Wer soll in Zukunft die Elfmeter schießen? In Hankofen war es in dieser Saison schon die vierte Chance vom Punkt, die man vergeben hat. Zuletzt hatte Kresin noch gescherzt, demnächst seinen Sohn einzuwechseln – gegen die SPVgg Ruhmannsfelden hätte das Elfmetertor aber auch „nur“ den Sieg noch deutlicher werden lassen. Diesmal allerdings wäre es der „Lucky Punch“ gewesen, wie Kresin sagt, denn damit wären die Landsberger nach dem 0:1-Rückstand mit 2:1 in Führung gegangen. Den Unglücksraben Andreas „Charly“ Fülla nimmt er aber in Schutz: „Ich weiß genau, wie es ist, wenn man mit dem Ball zum Punkt geht.“ Und hätte sich der Hankofer Keeper nicht zufällig für die „richtige“ Ecke entschieden, „wäre das ein ganz sicher verwandeltes Ding gewesen“.
Am kommenden Samstag haben die Landsberger die Chance, die kleine Scharte auszuwetzen – am besten, mit Toren aus dem Spiel heraus.

Aufrufe: 07.9.2015, 19:59 Uhr
Landsberger Tagblatt / Margit MesselhäuserAutor