2024-04-25T14:35:39.956Z

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Marc Stein(Kickers) in der Endphase in Wehen - Retter in höchster Not - Foto:CTS-Sportfoto
Marc Stein(Kickers) in der Endphase in Wehen - Retter in höchster Not - Foto:CTS-Sportfoto
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Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt

9. Spieltag: SV Wehen Wiesbaden - Stuttgarter Kickers 3:3 ( 1:2)

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Es wäre so einfach gewesen. Die Stuttgarter Kickers führten vor 2400 Zuschauern in der Wiesbadener Brita – Arena schon mit 3:1 Toren. Sandrino Braun (18.), Lhadji Badiane (43.) und Erich Berko (57.) hatten die „Blauen“ auf die Siegesstrasse geschossen. Dann trat Kapitän Enzo Marchese in der 66. Minute zum Strafstoß an. Wie schon in der letzten Woche beim Heimspiel gegen den 1.FC Magdeburg vergab der „Chef“ den sicheren Sieg. Am Ende noch eine ganz bittere Pille für die Kickers. In der Nachspielzeit glich der eingewechelte Saer Sene noch zum 3:3 für die Gastgeber aus. Zudem hat Sandriono Braun die 5. gelbe Karte bekommen. Fazit für die Stuttgarter Kickers: Solche Spiele darfst du als Meisterschaftsfavorit einfach nicht wegschenken.

Es begann mit einem Wolkenbruch. Petrus öffnete genau zu Spielbeginn seine Schleusen. Davon ließen sich die Kickers im Taunus aber nicht beeinflussen. Sandrion Braun ließ schon nach vier Spielminuten einen satten Kracher in Richtung Markus Kolkes Tor los. Knapp 12 Minuten waren gespielt, erneut die Kickers über Marchese, der legte den Ball quer zu Fabio Leutenecker. Der Blondschopf wurde in der „Box“ gefoult, die Pfeife von Schiedsrichter Koslowski blieb stumm. Guter Auftakt der Blauen im Hessenland. Auch Wehen hatte seine Chance. Nach 14 Minuten prüfte Luca Schnellbacher den Kickers Torhüter Rouven Sattelmaier, Ja, Trainer Horst Steffen hatte dem Routinier den Vorzug vor dem jungen Carl Klaus gegeben und lag letztendlich mit seiner Wahl nicht schlecht. Nach 18 Minuten Jubelschreie der mitgereisten Kickers – Fans. Fabio Leutenecker zirkelte eine herrliche Flanke in den Strafraum, Erich Berko war mit dem Kopf noch dran und Sandrino Braun schob mit dem „linken“ den Ball ins Tor.


Es lief doch bei den Steffen – Jungs. Auch wenig später als Erich Berko den Ball zu Lhadji Badiane durchstecken wollte, fehlten nur Zentimeter. Wehen nun mit besserem Pressing. Und nach 27 Spielminuten mit dem Tor. Erneut der gefährliche Luca Schnellbacher, der in einen Querpass von Marc Lorenz hinein krätschen konnte. 1:1 und alles begann von vorne. Thomas Geyer sah den gelben Karton nach einem Foul an Erich Berko, Enzo Marchese verzog den fälligen Freistoß. Die 40. Minuten brachte die glasklare Chance für die Kickers. Erich Berko stand knapp fünf Meter ganz frei vor dem Wehener Torwart. Dieser hielt den Schuß des Kickers – Stürmers. Praktisch im Gegenzug hielt Rouven Sattelmaier mit einer grandiosen Parade seine Jungs im Spiel. Kevin Schindler hatte für den SV Wehen Wiesbaden abgezogen. Keine Minute später wieder die Glückseeligkeit im Lager der Blauen. Fabio Leutenecker mit der Hereingabe und Lhadji Badiane mit der Vollstreckung. Die Kickers mit der 2:1 Pausenführung.


Letztendlich verdient, weil die Blauen eben auch das Spiel machten. Kurz nach der Halbzeit erste große Tat von Marc Stein der gegen Schnellbacher klärte. Dannach gleich drei Eckbälle für die Gastgeber. Der Druck aus dem Hessenland wuchs zunehmend. Knapp eine Stunde war gespielt, da nahmen die Steffen – Jungs wieder das Zepter in die Hand. Zunächst ein Schuß von Enzo Marchese, dann ein Kopfball von Lhadji Badiane, ehe Erich Berko das 3:1 machte. Gerrit Müller legte das Spielgerät quer und der Topstürmer der Kickers vollendete. Als dann Sandriono Braun in der 63 Minute im Wehener Strafraum gelegt wurde und Schiedsrichter Lasse Koslowski auf den Punkt zeigte, war man im Kickers – Lager guter Dinge. Enzo Marchese schnappte sich den Ball. Der Kaptitän schoss nicht schlecht, aber Markus Kolke im Wehener Tor hatte die Ecke geahnt. Erneut vergibt der Kapitän einen Elfer. Die Entscheidung somit vertagt. Kurz danach kam Elia Soriano für Gerrit Müller auf das Feld. Nach 73. Minute begann dann die zittrige Endphase für die Kickers. Marc Lorenz schoss den Anschlußtreffer. Nach 86 Minuten erneute Schrecksekunden in der Kickers – Abwehr. Marc Stein und Torhüter Rouven Sattelmaier klärten auf oder vor der Linie im Verbund. Durchatmen bei den Kickers – Fans. Markus Mendler kam dann für Erich Berko. Die Gastgeber nun mit dem letzten Powerplay. Marc Stein entschärfte einen gefährlichen Ball, der via Pfosten auf der Linie tänzelte. Dann hatte auch noch Geburtstagskind Manuel Fischer seinen Auftritt.


Aber ans Stürmen durften die Kickers – Spieler erst gar nicht denken. Wehens Torhüter Markus Kolke machte in der Endphase Ausflüge in Richtung seines Kollegen Sattelmaier. Kolke nahm einen Ball volley und Sattelmaier musste seine ganze Klasse aufbieten um kein Sensationstor zuzulassen. Dann doch noch der Ausgleich. Der eingewechselt Saer Sene machte mit einem sehenswerten Heber noch den jetzt auch verdienten Punktgewinn für die Hessen perfekt. Nach so einem Spiel ist man auf Kickers Seite ziemlich sprachlos. Aus dem fast sicher geglaubten Auswärtssieg wurde mit dem 3:3 noch eine gefühlte Niederlage. Für Trainer Horst Steffen heißt es nun viel Aufbauarbeit zu leisten. Schon am Mittwoch 23. September um 19.00 Uhr steigt ja auf der Waldau das Flutlichtspitzenspiel gegen den Tabellenführer aus Dresden. Der hat beim Last Minute 2:1 Sieg gegen den VfL Osnabrück gezeigt, wie man als Spitzenteam Siege einfährt. Die Kickers müssen und können auch mit dem einen Zähler von Wehen Wiesbaden leben und müssen ganz schnell gute Gedanken für das Spitzenspiel gegen Dynamo Dresden sammeln.

SV Wehen Wiesbaden : Kolke, Funk, Geyer, Blacha (69.Sene), Dams, Lorenz, Minzel, Schnellbacher, Pezzoni, Mrowca (61. Oehrl), Schindler.

Stuttgarter Kickers: Sattelmaier – Leutenecker, Bihr, Stein, Baumgärtel – Bahn, Marchese (92. Fischer), Braun – Müller (67. Soriano), Badiane, Berko (86. Mendler)

Tore: 0:1 Braun (18.) 1:1 Schnellbacher (27.) 1:2 Badiane (42.)1:3 Berko (57.) 2:3 Lorenz (73.) 3:3 Sene (90 +3).

Bes. Vorkommnis: Kolke hält Foulelfmeter von Marchese (66.)

Schiedsrichter: Lasse Koslowski

Zuschauer: 2324

Gelbe Karten: Geyer ,Schindler, Lorenz Funk – Braun (5.)

Aufrufe: 021.9.2015, 00:00 Uhr
Hans-Joachim Sterr / SWPAutor