2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Klappt es noch mit dem Aufstieg? Der TuS Dotzheim stürzte nach starker Hinrunde mittlerweile auf Platz sechs ab, hat aber noch Restchancen auf den Aufstieg. Archivfoto: Henz.
Klappt es noch mit dem Aufstieg? Der TuS Dotzheim stürzte nach starker Hinrunde mittlerweile auf Platz sechs ab, hat aber noch Restchancen auf den Aufstieg. Archivfoto: Henz.

Hilft der "Fußballgott" gebeutelten Dotzheimern?

Aufstiegscheck Kreisliga A Wiesbaden - Teil 1: TuS stürzt nach starker Hinrunde ab +++ Leichtestes Restprogramm als letzte Trumpfkarte

WIESBADEN. Selten war der Aufstiegskampf in der Kreisliga A Wiesbaden so spannend wie in dieser Saison. Gleich sechs Mannschaften haben noch die Chance, den Aufstieg unter sich auszumachen, spielen obendrein fast alle noch gegeneinander. Wir nehmen die Aufstiegskandidaten nach und nach unter die Lupe. Wie lief die Saison, auf welche Stärken und Schlüsselspieler kann das Team im Aufstiegsrennen bauen? Und wie sehen die Trainer die Aufstiegschancen? Heute im Fokus: Der TuS Dotzheim.

So lief die Saison: Zur Winterpause stand der TuS auf Rang zwei. Es schien so, als könnte das Team vom Schelmengraben nach zahlreichen Saisons, in denen der ersehnte Wiederaufstieg in die Kreisoberliga mehr oder weniger knapp verpasst wurde, in dieser Spielzeit den Sprung in die nächsthöhere Klasse schaffen. Doch von den fünf Spielen im Jahr 2016 verlor man gleich drei: Gegen direkte Konkurrenten Nordenstadt II (2:4) und Wiesbaden 62 (0:3) hagelte es bittere Niederlagen. Nachdem die vermeintlich "letzte Chance" mit dem 1:0-Derbysieg gegen Schierstein 08 erhalten wurde, vergeigte man das Auswärtsspiel beim TuS Medenbach 0:1. "Auch wenn es theoretisch noch möglich ist: Wir sind so gut wie draußen aus dem Aufstiegsrennen. Wir haben es uns selbst versaut, haben Punkte nicht geholt, die echte Spitzenmannschaften einfach holen müssen", versucht Dotzheims Trainer Saki Politis die Situation realistisch einzuschätzen. Auch der Igstadter Trainer Martin Gallion meinte gegenüber FuPa: "Dotzheim ist raus." Aber sind die Dotzheimer Chancen wirklich so aussichtslos?

Stärken: Hat Politis mal seinen kompletten Kader zur Verfügung (was in der laufenden Saison jedoch nicht so oft der Fall war), ist die Mannschaft schwer ausrechenbar. "Wir sind sehr flexibel, spielen nicht Woche für Woche immer den gleichen Stiefel." Das bekam beispielsweise auch der Rivale FSV Schierstein zu spüren, den der TuS in beiden Spielen besiegen konnte. Spiele, die dem TuS Mut machen sollten!

Schlüsselspieler: Politis: "Eigentlich muss sich jetzt jeder von A bis Z am Riemen reißen." Aber gerade die erfahrenen Spieler wie Kevin Rybak, Savas Karabulut, Dainius Kunevicius oder Admir Lukac müssten jetzt vorangehen. Blöd nur, dass Abwehrcenter Sven Scholl (32) mit Rückenproblemen bis Saisonende ausfällt. "Und auch unsere jungen Spieler müssen Gas geben", appelliert Politis. Von Gentian Avdyli, Behroz Poiagar, Romes Qasemi und Jonas Tonschek erhofft sich Politis nach überstandendem Prüfungsstress nun wieder kontinuierlichere Trainingsbeteiligung. Hannes Katz weilt zum Saisonfinale im Ausland.

Restprogramm: Die größte Hoffnung aus Sicht des TuS ist zweifelsohne das Restprogramm. Während sich die Konkurrenz an den verbleibenden acht Spieltagen ständig gegenseitig die Punkte wegnimmt, spielt Dotzheim noch gegen sämtliche Teams aus der unteren Tabellenhälfte – außer gegen die wiedererstarkte und unangenehme Germania. Am drittletzten Spieltag kommt als einziges Team von den ersten neun Mannschaften noch Spitzenreiter SC Klarenthal auf den Sportplatz an der Willi-Werner-Straße. Negativ zu Buche schlägt allerdings der direkte Vergleich, den Dotzheim gegen Nordenstadt II, Igstadt und Wiesbaden 62 verloren hat. Lediglich gegen Schierstein 08 ist dieser aufgrund der beiden Siege positiv.

Fazit: Dotzheims Trainer Saki Politis gibt sich kämpferisch, weiß aber auch um die auf dem Papier geringsten Chancen seiner Mannschaft: "Wir werden nicht aufgeben. Aber damit wir Zweiter werden muss der Fußballgott schon extrem viel Zuneigung zu uns haben und die anderen Teams in den direkten Duellen möglichst Unentschieden spielen." Für Politis ist der FC Wiesbaden 62 aufgrund seiner extremen Spielstärke Top-Favorit auf den Relegationsrang.

FuPa-Aufstiegsprognose: 10%. Die Niederlage in Medenbach war für Dotzheim nicht nur ein Punkte- sondern auch ein Stimmungskiller. Der TuS muss die Osterpause nutzen, um seine Wunden zu lecken. Und seine Hausaufgaben pflichtbewusst erledigen, was nichts weniger bedeutet als sämtliche verbleibenden Spiele zu gewinnen. Dann – aber auch nur dann – ist der zweite Platz durchaus noch realisierbar.

Aufrufe: 023.3.2016, 13:00 Uhr
Philipp DurilloAutor