2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Steven Heyer wird mit der Reserve des SC Eltersdorf zwar noch in einigen Spielen als Außenseiter antreten. Von einer Rumpftruppe kann bei den "kleinen Quecken" nach neun Neuverpflichtungen aber keine Rede mehr sein (Foto: drl / Grafik: FuPa).
Steven Heyer wird mit der Reserve des SC Eltersdorf zwar noch in einigen Spielen als Außenseiter antreten. Von einer Rumpftruppe kann bei den "kleinen Quecken" nach neun Neuverpflichtungen aber keine Rede mehr sein (Foto: drl / Grafik: FuPa).

Heyer: "Werden für Überraschungen sorgen"

Neuer Coach des SC Eltersdorf II sieht komplett umgekrempeltes Team als "schlagkräftig" an +++ Esparza und Alberter kommen aus Stadeln +++ Insgesamt neun Neue

Ein Trainer, der das Handtuch warf. Eine Mannschaft, die in den Streik trat. Und ein Spiel, das aus zweifelhaften Gründen abgesagt und vom Sportgericht für den Gegner gewertet wurde. Die Hinrunde des SC Eltersdorf II dominierten einige negative Meldungen. Und viele Niederlagen: 17 Mal wurde verloren, lediglich dreimal gewonnen. Mit zehn Punkten Rückstand auf die Nichtabstiegsränge starten die "kleinen Quecken" in die Rückrunde. Dennoch gelang es dem Verein, neun teilweise namhafte Zugänge und einen motivierten Coach zu präsentieren.

Steven Heyer, 35 Jahre alt und vorher Co-Trainer der "Ersten", leitet nun die Geschicke der Bezirksligaelf. "Er hatte schon nach dem Rücktritt von Bernd Kohler interimsmäßig übernommen und sich dabei äußerst engagiert gezeigt", erklärt der sportliche Leiter des SCE, Joachim Uhsemann, wie es zur Neubesetzung kam. "Die Doppelbelastung als Co-Trainer und Chefcoach der U23 war jedoch keine Option. Durch die Verpflichtung von Roland Graf (Anm. d. Red.: kam von der DJK Ammerthal als neuer Assistent von Hendrik Baumgart) konnten wir dies jedoch verhindern. Wir setzen große Hoffnung in Steven Heyer."

Große Hoffnung. Worte, die ausdrücken, dass die Eltersdorfer Verantwortlichen nach vorne schauen möchten. "Ich bin mir zu 100 Prozent sicher", sagt Heyer, der neue Trainer, "dass wir eine schlagkräftige Mannschaft hinstellen werden". Und auch Uhsemann findet, die U23 sei "von der Qualität her auf dem richtigen Weg". Egal, ob dieser in die Kreisliga führt oder nicht. "Die Vorbereitung wird zeigen, ob wir gutes Bezirksliganiveau besitzen", sagt Uhsemann. Und Heyer rechnet: "Um die Klasse zu halten, benötigt man 35 Punkte. Dass heißt für uns: 24 Punkte aus elf Spielen. Das wäre der Wert eines Spitzenteams." Falls man das in so kurzer Zeit nach der kompletten Neuformierung der Mannschaft hinbekomme, dann sei das "schon ein Wunder". Realistisch müsse es das Ziel sein, sich "richtungsweisend für die Kreisliga aufzustellen."

Neun neue Spieler sorgen für bunten Eltersdorfer Mix

Grundlage der neuen positiven Töne im Süden Erlangens ist die Tatsache, dass man die durch den Rücktritt von Trainer Bernd Kohler und den anschließenden Spielerstreik entstandene personelle Notlage durch neun teilweise namhafte Neuzugänge weitgehend beheben konnte. Im FuPa-Kader des SC Eltersdorf II wimmelt es zwar nur so vor Namen, die im Laufe der Saison zum Einsatz kamen, kommen sollten oder noch werden. Insgesamt werden dort sage und schreibe 52 Akteure gelistet. Eine Zahl, die jedoch utopisch ist. Schließlich stehen dort auch noch einige Kicker, die sich seit dem Spielerstreik nicht mehr haben blicken lassen, jedoch offiziell noch keinen neuen Verein gefunden haben. Und andere - wie zum Beispiel Manager Uhsemann oder Chefcoach Baumgart - halfen lediglich aus, als gegen Ende der Hinrunde Not am Mann war. Steven Heyer hat eine andere Zahl im Kopf, er plant mit etwa 16 Spielern. "Das ist zwar kein extrem großer Kader, aber für elf Spiele werden wir damit zurecht kommen."

Sieben offizielle Abgänge gab es beim SCE II in der Winterpause: Jörg Kohler, Sohn von Ex-Coach Bernd Kohler wechselte zum STV Deutenbach, Dominik Wagner und Marcel Bauer zog es zum FC Kalchreuth und Sebastian Pfister zum SV Tennenlohe. Lukas Mehlig steht jetzt beim Stadtrivalen TV 48 Erlangen im Tor und Mario Foth spielt bei der SpVgg Ansbach II unter seinem Vater Thomas. Außerdem wurde zuletzt noch der Abgang von Fabian Dollhäupl bekannt, der sich wieder seinem Ex-Verein Baiersdorfer SV anschließt.

Alte Haudegen und junge Talente - die Eltersdorfer Zugänge

Um diese Lücken zu stopfen, haben die "Quecken" bereits im November zwei alte Haudegen reaktiviert. Alexander Völk und und der Ex-Süder Alexander Benedikt wollen immer dann aushelfen, wenn sie gebraucht werden. Im Dezember dann legte der SCE mit zwei Spielern nach, die laut Heyer "zwischen den beiden Kadern" agieren könnten. Alexander Sekulic (24) spielte bis 2011 schon einmal in Eltersdorf und stellte anschließend seine Treffsicherheit unter anderem auch für den SC 04 Schwabach und den SC Feucht in der Landesliga unter Beweis. Zuletzt kickte er beim Kreisklassisten TSV Röthenbach/St. Wolfgang. Ebenfalls in der Kreisklasse - beim FV Wendelstein - agierte zuletzt Fabio Zinnbauer, der Sohn des HSV-Trainers Josef Zinnbauer. Dass der Nachwuchsmann viel drauf hat, stellte er schon in der Jugend des Karlsruher SC unter Beweis.

Wahrlich niemandem mehr etwas beweisen muss Andreas Musiol. Beim SV 73 Süd und beim TSV Kornburg, aus dessen Reserve er den Weg nach Eltersdorf fand, spielte der 30-jährige Innenverteidiger einst in der Bezirksoberliga. Hinter ihm wird zukünftig ebenfalls ein neues Gesicht stehen. Um den Abgang von Torwart Mehlig auszugleichen, angelte sich der SCE Markus Eckert vom ATSV Erlangen. Doch damit nicht genug: Mitte Januar verpflichteten Uhsemann, Heyer und Co. noch zwei Akteure, die noch in der Saison 13/14 in der Landesliga am Ball waren. Manuel Esparza, dessen jüngerer Bruder Nicolas in der Eltersdorfer "Ersten" spielt, und Stefan Alberter wechseln im Duo vom FSV Stadeln an die Langenaustraße. "Sie haben längere Zeit nicht mehr gespielt und versuchen es deshalb jetzt bei uns", freut sich Coach Heyer über die mit 22 Jahren noch jungen, aber dennoch nicht unerfahrenen Kicker.

Sein großes Ziel sei es nun - so Heyer - "aus den vielen Personalien eine intakte Mannschaft zu formen". Der 35-Jährige blickt dabei auch schon auf die kommende Saison. "Ich möchte manche Ideen umsetzen, vor allem im taktischen Bereich." Die Kaderplanung jedenfalls sei nun weitgehend abgeschlossen, am 1. Februar beginnt die Vorbereitung. "Wir wollen durch erfolgreiche Spiele die Basis dafür legen, dass möglichst viele Jugendliche des 96er-Jahrgangs auch im Seniorenbereich in Eltersdorf spielen wollen", gibt Joachim Uhsemann die Marschrichtung des Vereins vor. Steven Heyer denkt da einen Schritt kürzer, klingt aber nicht weniger optimistisch, wenn er sagt: "Wir wollen und werden für einige Überraschungen sorgen."

Aufrufe: 021.1.2015, 07:02 Uhr
Andreas SchmittAutor