2024-04-25T10:27:22.981Z

Testspiel
Foto: Kerstin Kellner
Foto: Kerstin Kellner

Hertha 03 schlägt den 1. FC Union Berlin

Zweitligist unterliegt Oberligisten im Testspiel

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Volksfeststimmung im Ernst-Reuter-Stadion

Fußballherz was willst du mehr? Es war alles angerichtet für ein Topevent am Siebenendenweg. Der Rasen im Ernst-Reuter-Stadion zeigte sich von seiner besten Seite, der Wettergott war uns gut gesonnen, 1194 Zuschauer bildeten eine würdige und stimmungsvolle Kulisse und nicht zuletzt waren da noch die Gäste aus Köpenick. Der 1. FC Union Berlin, aktuell als Zweiter der 2. Bundeliga auf einem direkten Aufstiegsplatz zur Bundesliga gab sich ein weiteres Mal die Ehre. Magische Fußballnächte waren zuletzt in der Champions League en Vogue, aber auch das Testspiel unseres Oberligisten gegen den Aufstiegsanwärter aus Köpenick darf (zumindest aus Zehlendorfer Sicht) als magische Fußballnacht bezeichnet werden.

Auch wenn vielleicht dem einen oder anderen Zehlendorfer zu Beginn der Partie die Knie zitterten, so legte sich doch recht schnell die Nervosität. Bereits nach fünf Minuten überraschte Mike Ryberg seinen Gegenspieler Zettel mit seiner Schnelligkeit über die linke Außenbahn; die Flanke Ryberg‘s fand aber in der Mitte keinen Abnehmer. Die Gäste waren jedenfalls geweckt und tauchten immer wieder gefährlich vor unserem Tor auf. In der 7. Spielminute fischte Torhüter Günther eine Flanke von Daube vor dem anstürmenden Redondo und auch beim überraschenden Schuss von Schönheim war Günther auf dem Posten. Unsere Jungs, angetrieben durch den lautstarken Support unserer Nachwuchsmannschaften, hielten aber dagegen und verschafften sich auch selbst den Respekt ihrer Gegenspieler. Nach einem Angriff über Ryberg und Bokake-Befonga kam der Ball in der 12. Minute zu Maxi Obst, der aber das Spielgerät nicht unter Kontrolle brachte. Sieben Minuten später rettete Torhüter Gspurning vor dem einschussbereiten Obst. Die Zuschauer jedenfalls hatten ihren Spaß an diesem abwechslungsreichen Testspiel. In der 21. Minute kam Redondo frei zum Schuss, doch wieder war Torhüter Günther zur Stelle. Im Gegenzug konnte ein Gästeabwehrspieler in höchster Not vor dem einschussbereiten Ademi klären. Die Gäste zeigten in vielen Situationen ihren Favoritenstatus, doch vor dem Tor waren die Angreifer zu verspielt, meist war es ein Pass zu viel und wenn man sich zum Schuss entschlossen hatte, war ja auch noch Torhüter Günther da, der auch in der 31. Minute gegen Hosiner mit Fußabwehr klären konnte. In der 41. Minute erzielte dann doch der Zweitligist das erste Tor, allerdings war es Union‘s Kessel, der eine Flanke von Schleiff unbedrängt ins eigene Tor lenkte. Fast hätten unsere Jungs noch vor der Pause auf 2:0 erhöht, doch Gspurning fischte mit einer spektakulären Flugeinlage den strammen Freistoß von Schleiff aus dem Winkel.



Nach mehreren Wechseln in den ersten MInuten der zweiten Halbzeit kam bei den Gastgebern etwas die Ordnung durcheinander. Es war dann auch für Nikci in der 53. Minute recht einfach die Verwirrung in der Zehlendorfer Hintermannschaft zum Ausgleich zu nutzen. Unsere Mannschaft versuchte nun häufig mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen, doch die meist mit Gardemaß ausgestatteten Abwehrspieler hatten logischer Weise die Lufthoheit. Der Druck der „Eisernen“ wurde nun immer stärker. In der 72. Minute hämmerte Schönheim einen Querschläger volley aufs Tor, doch jetzt zeigte auch Torhüter Gärtner seine Klasse und lenkte den Ball um den Pfosten. Zwei Minuten später war aber auch Gärtner machtlos, als der kurz zuvor eingewechselte Thiel im Nachschuss zur Gästeführung traf. Es schien nun alles auf einen standesgemäßen Sieg des Zweitligisten hinauszulaufen, obwohl auch Trainer Jens Keller mehrmals mit seinem Team haderte. Unsere Mannschaft wollte sich diesmal aber nicht so einfach in ihr Schicksal ergeben und drängte auf den Ausgleich. Nach einem Freistoß von Ryberg jagte in der 78. Minute Felix Robrecht den Ball in den Zehlendorfer Nachthimmel, doch zwei Minuten später brillierte unser Goalgetter mit seinem Tor zum verdienten Ausgleich, indem er einen Pass in die Tiefe von Marc Zellner erlief und TW Gspurning diverse Knoten in die Beine fabrizierte. War schon der Jubel wegen dieses Kabinettstückchens auf den Rängen groß, so gab es in der 84. Minute kein Halten mehr. Nach einer schnellen Kombination über Zellner, Robrecht und Ademi kam der Ball zu Gakpeto, der eiskalt verwandelte. Allein dieser Treffer und auch der anschließende Rückwärtssalto a la Aupameyang waren schon das Eintrittsgeld wert. In den Schlussminuten war nun auch kein 3-Klassenunterschied mehr zu erkennen, im Gegenteil. Zehlendorf hatte die Partie fest im Griff und hätte die Führung noch weiter ausbauen können, doch weder Gakpeto (86.) noch Ademi (87.), als auch Robrecht (89.) brachten den Ball ein weiteres Mal im Tor unter.

Aufrufe: 016.3.2017, 17:00 Uhr
Jürgen HainAutor