2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht

Hertha 03 kassiert Niederlage in Rathenow

Die Punkte bleiben im Vogelsang

Verlinkte Inhalte

Zum Auftakt in das zweite Saisondrittel waren eigentlich die Rollen klar verteilt. Als der Favorit waren eindeutig die Gastgeber ausgemacht, schließlich hatte die Kahlisch-Truppe in ihren bisherigen 5 Heimspielen insgesamt 24 Tore erzielt. Doch Zehlendorf erwies sich für den Regionalligaabsteiger während der gesamten Spielzeit und als unbequemer Gegner und machte dem Zweiten der NOFV Oberliga Nord das Leben, auch noch in der Nachspielzeit, eminent schwer. Am Ende jedoch standen die wacker kämpfenden Zehlendorfer wieder mit leeren Händen da.

Trotz der Anreise mit Hindernissen, incl. einer Sightseeing-Tour durch Rathenow, wirkte unsere Mannschaft von Beginn an wacher, frischer und aktiver. Schon in der zweiten Minute strich ein Schuss von Robrecht (nach Vorlage Ademi) nur wenige Zentimeter am Torwinkel vorbei. Auch in den folgenden Minuten unterstrichen die Herthaner, dass man nicht gewillt war, die Punkte dem Favoriten kampflos zu überlassen. Die Hausherren schienen vom mutigen Offensivspiel der Gäste überrascht, fahrig und nervös agierte die heimische Hintermannschaft und auch im Spielaufbau agierte man zu hastig und ungenau. Der Führungstreffer für unsere Mannschaft war dann auch nur eine logische Folge. In der 18. Minute schnappte sich Ademi, nach einem Abspielfehler, den Ball und spielte ihn sofort nach rechts zu Niclas Warwel, der wiederum mit seinem Querpass Robrecht bediente. Freistehend am zweiten Pfosten hatte Felix alle Zeit um den Ball in Ruhe über die Linie zu drücken. Zehlendorf drückte dem Spiel weiter den eigenen Stempel auf, hinten konsequent und kompromisslos und nach vorne mit schnellen raumgreifenden Kombinationen. Daran hatten die „Platzhirsche“ lange zu knappern. Wie aus dem Nichts fiel dann allerdings der Ausgleich in der 33. Minute. Nach einer weiten Flanke aus dem rechten Halbfeld durch Ucar kam Rathenow’s Tormaschine Turhan gegen Schröder einen Tick früher an den Ball und drückte diesen am überraschten Hinz vorbei ins kurze Eck.

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten die Gäste den besseren Start. Mit einem den Distanzschuss in der 46. Minute prüfte Warwel Torhüter Rogall, der konnte jedoch den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte lenken. Große Aufregung herrschte dann allerdings in der 52. Minute bei unseren Herthanern. Erdal Özdal hatte den Ball, nach einer Flanke ins Toraus befördert, Schiedsrichter Gaunitz (Leipzig) zeigte auch zur Ecke, doch sein Assistent auf der gegenüberliegenden Seite intervenierte, da er ein Handspiel von Özdal gesehen haben wollte. SR Gaunitz ließ sich überzeugen, zeigte Özdal die Gelbe Karte und statt einer Ecke gab es nun Strafstoß. Auch vom Punkt machte der schlaksige Turhan eine gute Figur und verwandelte sicher. Mit der Führung im Rücken kam bei den Hausherren auch wieder mehr Souveränität ins eigene Spiel. Mit einem besseren Stellungsspiel und eng am Mann stehend, hatten unsere Jungs nur noch wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Als sich dann auch noch in der 69. Minute ein abgefälschter Schuss von Duljevic aus 18 Metern hoch über den chancenlosen Torwart Hinz in die Maschen senkte, schienen die Fronten zu Gunsten der Gastgeber geklärt. Doch wie schon so oft in dieser Saison zeigten unsere Männer Moral und wollten sich auch jetzt noch nicht mit der Niederlage anfreunden. Es waren nun auch die Einwechsler Hopprich, Agyei-Yeboah und Bokake-Befonga, die die Rathenower Hintermannschaft von einer Verlegenheit in die andere stürzten. Auch Torhüter Rogall musste sein ganzes Können unter Beweis stellen. Nach einer Flanke von Jian Schleiff, kam in der 84. Minute Rici Bokake-Befonga zum Kopfball, der aber auf der Linie geklärt werden konnte. Zwei Minuten später war Rogall einen Tick schneller am Ball, als der einschussbereite Ademi. In der 87. Minute versuchte es Warwel mit einem Schlenzer aufs lange Eck, doch wieder war Rogall zur Stelle. Wenig später schien Torhüter Rogall, nach einem Kopfball durch Agyei-Yeboah schon geschlagen, doch wieder stand ein Abwehrspieler auf der Linie und köpfte den Ball zurück ins Feld. Der Anschlusstreffer für unsere Mannschaft, durch einen Kunstschuss von Hopprich, weckte noch einmal neue Hoffnung, doch auch während der 3-minütigen Nachspielzeit kam Zehlendorf zu keinem weiteren Erfolgserlebnis.

Es wirkt wie Hohn, wenn einem vom Gegner (wie schon so oft) ein gutes Spiel bescheinigt wird, doch am Ende steht man wieder einmal mit leeren Händen da und muss konstatieren, dass sich die Spitze immer weiter entfernt. Mit Mittelmaß sollte man sich aber in Zehlendorf nicht zufriedengeben. Es gilt nun die Wunden, die uns durch Altglienicke und Rathenow zugefügt wurden, zu lecken und den Blick auf die nächsten (nicht weniger einfachen) Aufgaben zu lenken.Bis Weihnachten sind noch hohe Hürden gegen auswärtsstarke Malchower, bei Tennis Borussia, gegen Seelow und beim Nachwuchs in Rostock zu überwinden.

Aufrufe: 06.11.2016, 19:03 Uhr
Jürgen HainAutor