Herne empfängt Mengede als angeschlagener Boxer

Holzwickeder SC - DSC Wanne-Eickel (So 15:00) Nicht nur der Blick in die westfälische Fußballhistorie belegt, dass die Duelle zwischen Holzwickede und Wanne-Eickel fast immer einen besonderen Stellenwert hatten. Und das hat sich auch in dieser Saison nicht grundlegend verändert. Schließlich erwartet der HSC, der als momentan Tabellenvierter sicherlich zu den Überraschungsmannschaften dieser Saison zählt, einen DSC Wanne-Eickel, der nach einer holprigen, vielfach auf verletzungsbedingte Ausfälle zurückzuführenden schwachen Hinspielserie "die Kurve gekriegt" hat und nach vier Siegen hintereinander - darunter ein 5:1 in Lünen - das beste Rückrundenteam der Liga stellt und schon Platz 8 erreicht hat. "Natürlich will mein Kollege Holger Flossbach diese Serie vor allem gegen den alten Widersacher Holzwickede gerne fortsetzen", geht HSC-Trainer Axel Schmeing davon aus, dass sich die schwarz-gelben Gäste diesmal nicht wie im Hinspiel mit einem torlosen Unentschieden begnügen wollen. Zumal ihr mit bisher schon zehn Treffern wieder erfolgreichster Torjäger Peter Rios-Pfannenschmidt wieder dabei sein kann. Beim Heimspiel gegen Wiemelhausen (4:3) fehlte er wegen der fünften gelben Karte. "Aber wir haben ja nicht von ungefähr die zweitbeste Hintermannschaft", ist Schmeing zuversichtlich, dass seine Abwehr auch ohne den gelbgesperrten Karim Bouasker den Wanne-Eickeler Angriff in Schach halten und der HSC auch das zehnte Heimspiel der Saison ohne Niederlage überstehen kann: "Als einzige Mannschaft der Liga zu Hause noch nicht verloren zu haben, ist schon motivierend". Nachdem Dennis Schultze-Adler und Joshua Heinrichs nach ihren Verletzungs- bzw. Krankheitspausen beim 1:0 in Brackel am vergangenen Sonntag zumindest erste Kurzeinsätze hatten und auch Christopher Kaiser nach seiner langwierigen Verletzung wieder an die "Mannschaftstür" angeklopft hat, dürften die Holzwickeder den Ausfall Bouaskers durchaus kompensieren können. Das wäre gegen die mit insgesamt 27 Punkten (davon 13 auswärts) und schon vier Siegen auf fremden Plätzen anreisenden Gäste vom Mondpalast nicht das Schlechteste. Auf der anderen Seite darf sich der HSC aber auch nicht davon blenden lassen, dass es bereits 31 Mal im Wanne-Eickeler Kasten geklingelt hat. Denn erstens fällt der Großteil dieser Gegentreffer in die Zeit, in der es - siehe oben - beim DSC noch nicht so richtig lief, und zweitens müssen die Holzwickeder deutlich an Effektivität vor dem gegnerischen Gehäuse zulegen, um auch gegen einen Ex-Zweitligisten wie Wanne-Eickel erfolgreich zu sein. "Das weiß meine Truppe und wird dementsprechend zu Werke gehen", ist Axel Schmeing sicher.

SV Concordia Wiemelhausen - FC Lennestadt 09 (So 15:00)
Der SV Concordia Wiemelhausen verpasste am vergangenen Spieltag einen weiteren Befreiungsschlag im Abstiegskampf und musste sich dem DSC Wanne-Eickel mit 3:4 geschlagen geben. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben - so bietet sich der Concordia am Wochenende gegen den FC Lennestadt schon die nächste Möglichkeit, gegen einen direkten Konkurrenten zu punkten. Selbstbewusstsein dürften sie bei der Concordia durchaus haben. Denn grundsätzlich ist der Aufsteiger gut aus der Winterpause gestartet. Der Neben der knappen Niederlage gegen den aktuell starken DSC gab es einen 6:2-Erfolg über den SV Brackel und unter der Woche das Weiterkommen im Kreispokal gegen Langendreer 04. Dies hatte Uwe Gottschling, der sportliche Leiter Wiemelhausens als durchaus wichtig bezeichnet, geht es dort doch um den Einzug in den Niederrheinpokal. Gegen Lennestadt ist Wiemelhausen sicherlich der klare Favorit. Der FC gewann das Hinspiel zwar mit 2:0, unterlag aber zuletzt dreimal in Serie. Gegen den SC Westfalia Herne war es beim 1:2 noch knapp, gegen den SC Neheim (0:5) und den Lüner SV (0:3) verlor Lennestadt deutlich. Bei einem Sieg würde Wiemelhausen seinen Vorsprung von fünf Punkten auf den ersten Abstiegsrang mindestens halten.

Lüner SV - SC Neheim (So 15:00)
Der Lüner SV fand am vergangenen Spieltag beim Sieg über den FC Lennestadt in die Erfolgsspur zurück - doch nun geht es gegen so etwas wie das Team der Stunde. Neheim selbst zerlegte Lennestadt mit 5:0 und ließ einen 2:1-Erfolg über den SC Westfalia Herne folgen. Dies überraschte die ganze Liga, unterstrich aber, dass der Aufsteiger aus Neheim zurecht in der Westfalenliga spielt. Aktuell sind es drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Der Lüner SV sollte also gewarnt sein und den Kontrahenten nicht auf die leichte Schulter nehmen. Nach dem Sieg über Lennestadt hat der LSV weiterhin alle Chancen auf den Aufstieg. Es sind nur vier Punkte auf Westfalia Herne, mit der DJK TuS Hordel ist Lünen punktgleich. Um den aktuellen dritten Rang zu halten, darf sich der LSV jedoch keinen Ausrutscher mehr erlauben. Im Hinspiel siegte Lünen dank eines Treffers von Engin Cömert in der Nachspielzeit. Gelingt der Erfolg auch am Sonntag, hat Lünen in der nächsten Woche eine große Chance. Dann geht es gegen den Spitzenreiter aus Herne.

SC Westfalia Herne - Mengede 08/20 (So 15:00)
Christian Knappmann war wütend nach der vergangenen Partie. Zu enttäuschend trat seine Truppe bei der 1:2-Niederlage gegen den SC Neheim an. Der emotionale Coach des Tabellenführers kündigte kurzerhand Konsequenzen an und nahm seine Spieler in die Pflicht, endlich wieder an die Leistungen aus der Hinrunde anzuknüpfen. Denn sonst ist das Gelingen der Mission Aufstieg in Gefahr! Nach dem knappen Sieg über Lennestadt zum Auftakt in das Pflichtspieljahr 2017, gab es gegen den FC Iserlohn ein 3:3-Remis und nun eben die Niederlage gegen Neheim. In der Hinrunde holte Herne aus diesen Begegnungen noch neun Punkte. Würde auch gegen Mengede kein Erfolg gelingen, könnte neben dem Selbstverständnis der Westfalia auch der Blick der anderen Mannschaften auf den Primus bröckeln. Die Unantastbarkeit und die klare Favoritenrolle im Aufstiegskampf ist in Gefahr. Es ist also ein wichtiges Spiel gegen Mengede, dass der Tabellenführer mit aller Macht gewinnen will. Vielleicht kommen die Dortmunder zum richtigen Zeitpunkt. Denn diese stecken nach zwei klaren Niederlagen tiefer denn je im Tabellenkeller. Nun sind es schon zehn Punkte Abstand auf das rettende Ufer. Es scheint, dass in Mengede langsam die Lichter der Westfalenliga ausgehen. Sieben Spiele nacheinander gewann der Tabellenvorletzte schon nicht mehr.

FC Iserlohn - DJK TuS Hordel (So 15:00)
Wenn die DJK TuS Hordel eins kann, dann ist es das Verteidigen. Erst 14 Gegentreffer musste der Tabellenzweite aus Bochum hinnehmen - in 20 Partien. Dies ist ein absoluter Spitzenwert. So ist es auch einmal zu verkraften, wenn die Offensive um Ron Berlinski mal einen schwächeren Tag erwischt. Am Sonntag wird die Abwehrkette Hordels jedoch vor die wohl härteste Aufgabe der Saison gestellt. Es geht zum FC Iserlohn, der mit 53 Treffern die stärkste Offensive der Liga vorzuweisen hat. Dies hat Iserlohn vor allem Lukas Lenz zu verdanken. In 19 Spielen netzte der Stürmer gleich 18 Mal ein. Auch beim 4:1 über Mengede traf Lenz. Der FC Iserlohn ist eine Mannschaft, die sich im gesicherten Mittelfeld befindet - trotz der überragenden Offensive. Somit ist auch klar, dass den Iserlohnern defensiv durchaus beizukommen ist. Dies ist die Chance für Hordel, welches nach dem Sieg gegen die Spielvereinigung Olpe im Kreispokal gegen die SG Welper ein Weiterkommen feierte.

Kirchhörder SC - TuS Nordvesta Sinsen (So 15:00)
Der TuS 05 hat sich durch drei Partien ohne Niederlage wieder im oberen Tabellenmittelfeld festgebissen und kann somit endgültig für eine weitere Saison in der Westfalenliga planen. Soweit ist der Kirchhörder SC noch nicht - auch wenn die acht Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang erst einmal beruhigend wirken. Das Problem des KSC ist, dass sie relativ viele Tore kassieren. Mit 37 Gegentreffern ist die Defensive sicherlich nicht das Prunkstück der Rot-Weißen. Dies zeigte sich zuletzt auch wieder bei der 1:3-Niederlage gegen den BV Westfalia Wickede. Im Hinspiel siegte Sinsen mit 3:2. Für Kirchhörder erzielte Marcel Ramsey beide Treffer - der spielt nun aber bei Westfalia Herne.

SV Horst-Emscher - SV Brackel 06 (So 15:15)
2:6 gegen Wiemelhausen, 0:1 gegen den Holzwickeder SC - der SV Brackel ist aktuell in einer schwachen Form und muss enorm aufpassen, nicht noch weiter abzurutschen. Allein dies zeigt schon die Wichtigkeit der anstehenden Partie gegen den SV Horst-Emscher. Denn dieser liegt auf dem ersten Abstiegsrang und hat vier Punkte Rückstand auf Brackel. Würden die 08er gegen den SV gewinnen, würden sie die Dortmunder komplett mit in den Abstiegsstrudel ziehen. Verhindern möchte dies natürlich auch Brackels Keeper David Graudjeus, der zu dem Besten zählt, was die Liga zu bieten hat. Im Hinspiel trennten sich die Mannschaften torlos - ein Ergebnis, mit dem Brackel diesmal sicherlich besser leben könnte als Horst-Emscher.

SpVg. Olpe - BV Westfalia Wickede (So 15:30)
Marco Schotts Abschiedstournee in Wickede läuft ordentlich. Nachdem der Sieg gegen die Spielvereinigung Olpe erst in der Nachspielzeit aus der Hand gegeben wurde, gab es gegen den Kirchhörder SC einen 3:1-Erfolg. Insgesamt ist Wickede nun schon seit vier Partien ungeschlagen und zeigt weiterhin enorme Offensivkraft. Mit 42 erzielten Treffern ist Wickede das drittgefährlichste Team der Liga. Lediglich der FC Iserlohn und Westfalia Herne durften bisher häufiger über ein Tor jubeln. Die Spielvereinigung Olpe ist jedoch nicht so einfach zu knacken und hat in der Defensive absolut ihre Qualitäten. Im Hinspiel zeigte Olpe dem Gegner die Grenzen auf und siegte mit 4:1. Danach ging der Saisonverlauf für beide Mannschaften jedoch auseinander - zugunsten von Wickede.