2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Das Team des TV Herkenrath jubelt über den Aufstieg in die Mittelrheinliga., Foto: Randow
Das Team des TV Herkenrath jubelt über den Aufstieg in die Mittelrheinliga., Foto: Randow

Herkenrath verpasst den Meistertitel

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Da fast alle sportlichen Entscheidungen bereits gefallen waren, mutierte das Saisonfinale in der Landesliga zum munteren Scheibenschießen. In den sechs ausgetragenen Partien fielen zusammen 38 Tore. Dabei konnte der TuS Marialinden einen Sieg einfahren und so einen starken fünften Platz im Endklassement sichern. Der TV Herkenrath verlor das Topspiel um den Staffelsieg, steigt somit als Vizemeister auf. Der TuS Lindlar schließt auf Rang zwölf ab.


TV Herkenrath — FC Blau-Weiß Friesdorf 1:2 (1:0).Ähnlich wie beim jüngsten Heimspiel vor zwei Wochen war der Braunsberg zu Herkenrath mit einigen Hundert Zuschauern bestens besucht. Sie sahen zum Saisonausklang noch einmal ein packendes Duell der beiden Aufsteiger, in welchem es der TV Herkenrath letztlich verpasste, den erhofften Meistertitel noch zu ergattern.

Das Siegtor der Gäste kam dabei durchaus dramatisch zu Stande. Der TVH, dem nur ein Heimsieg Platz eins beschert hätte, warf beim Stande von 1:1 in den Schlussminuten alles nach vorne. Bei einem letzten Konter der Gäste kam der Blau-Weiß-Angreifer nach einem Zusammenstoß mit TVH-Torwart Adam Kasprzik zu Fall. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, schickte den Schlussmann des TVH mit Roter Karte vom Platz und pfiff die Partie nach dem durch Selcuk Alagöz verwandelten Strafstoß gar nicht mehr erst an.

„Sicherlich hätte auch ein Unentschieden nichts mehr am Tabellenstand geändert, wir wären aber mit einem besseren Gefühl aus der Saison gegangen”, sagte Co-Trainer Willi Basseng, der den beruflich verhinderten Chefcoach Michael Hornig vertrat. Kurz nach dem Abpfiff war die Enttäuschung aber bereits verraucht, feierten die beiden Mannschaften gemeinsam den Sprung in die Mittelrheinliga. In einem Duell auf Augenhöhe hatte zuvor Tim Becker den TVH in Front gebracht (19.), David Podlas für den Gast ausgeglichen (78.). Würdig verabschiedet wurden Robin Knauf, Maciek Gawlik, Tarik Sahin, Ferhat Yildirim und Michael Herz. Gawlik wird künftig die Reservemannschaft trainieren, Knauf zum SV Altenberg wechseln. Torwart-Urgestein Michael Herz hatte nach einer langwierigen Verletzung bereits unterjährig seine Karriere beendet.

TV Herkenrath: Kasprzik, Dicke, Yildirim (80. Knauf), Wesenberg, Sahin (69. Bruni), Gawlik, Weyers, Lekscha, Schauer (62. Lanwer), Germerodt, Becker.

TuS Marialinden — FV Bad Honnef 5:3 (3:2). Ein „geiles Spiel” attestierte TuS-Trainer Heinz-Peter Müller seiner Mannschaft zum Saisonabschluss. Zu bemängeln seien allenfalls die Fehler in der Defensive, die das Torfestival begünstigten.

„Beeindruckend aber vor allem, was der Klub und das Umfeld zum Abschluss der nun beendeten Saison auf die Beine gestellt haben und dass wir noch einmal vor so einer tollen Kulisse von bis zu 400 Zuschauern auflaufen durften”, so die letzten Worte Heinz-Peter Müllers, ehe seine Stimme im Großoderscheider Handyfunkloch verschwand.

Beim Hin und Her in der ersten Hälfte brachten Dennis Lüdenbach (6.), Tim Weinrich (17.) und Maik Maier (24.) den TuS dreimal in Front, zweimal glich der Gast in den Minuten 10 und 19 aus. In der Schlussphase traf erneut Maier zum 4:2 (73.), ehe es vier Minuten vor Schluss mit dem 4:3 noch einmal spannend wurde. Mit seinem dritten Treffer an diesem Tage markierte Maik Müller in der 90. Minute den Schlusspunkt zum 5:3.

TuS Marialinden: Demmer, Spanier, Aksakalli, Bolz (46. Engelbertz), Becker, P. Peters, Weinrich, Weber, Lüdenbach (81. Kisseler), Maier, Käbbe (77. Köppe).

SV Rot-Weiß Merl — TuS Lindlar 5:4 (3:3). „Die ersten zehn Minuten dieses Spiels waren wohl die kurzweiligsten der ganzen Saison”, sagte TuS-Trainer Timo Diehl unter dem Eindruck einer Partie, die er am Ende nicht unter normalen Maßstäben bewerten wollte.

Dann nach dem Traumauftakt durch das Blitztor von Marc Bruch nach rund 20 Sekunden folgte wenige Minuten später ein einschneidender Rückschlag: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld musste Gästetorwart Sascha Nussbaum Kopf und Kragen riskieren, bekam beim Rettungsmanöver vor dem Strafraum den Ball an die Hand — und wurde dafür vom Schiedsrichter mit der Roten Karte bedacht (5.). Da der TuS an diesem Tag keinen Ersatztorwart im Kader hatte, stellte sich Offensivspieler Anton Zeka zwischen die Pfosten. Nach dem folgenden Freistoß musste er ebenso hinter sich greifen wie zwei Zeigerumdrehungen später — nach acht Minuten führten die Rot-Weißen mit 2:1.

Es spricht aber für die Moral der Gäste, dass sie durch Simon Hoffmann (15.) und Moritz Stellberg (37.) ihrerseits wieder in Führung gingen. Doch noch vor dem Seitenwechsel fiel der Ausgleich (40.), und in Durchgang zwei zog die Heimelf auf 4:3 (60.) und 5:3 (63.) davon.

Der TuS Lindlar steckte trotz Unterzahl und hoher Temperaturen weiter nicht auf, kam durch Jonathan Spicher noch einmal auf 5:4 heran (84.) und hielt das Match bis zum Abpfiff somit zumindest offen. (r)

TuS Lindlar: Nussbaum, Stellberg, Mibis, Reif, Zeka, Bruch, Je. Ebert, R. Brochhaus (66. S. Brochhaus), Ju. Ebert, Hoffmann (66. Spicher), Müller (76. Diehl).

Aufrufe: 07.6.2015, 19:45 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor