Ein Niederbayer sorgte für Furore in diesem Derby. Zwar wurde Philipp Hercher in Rheinfelden in Baden geboren, aufgewachsen ist der Linksaußen im niederbayerischen Ihrlerstein, wo er von 1999 bis 2006 beim dortigen SV Ihrlerstein spielte. Bevor das Offensivtalent zum Club wechselte, dort gehört er dem Profikader an, spielte er von 1999 bis 2006 beim SSV Jahn Regensburg. Hercher machte den Unterschied in diesem Nachbarschaftsduell aus. Schon in der dritten Minute bewies der Linksfuß seine Torgefährlichkeit, schoss zum 1:0 ein. Doch die Gäste reagierten schnell auf den Rückstand. Nach einer Ecke war die Situation unübersichtlich, Ilir Azemi reagierte am schnellsten und lochte zum 1:1 ein (9.). In der Folge war es ein völlig offenes Duell, in dem beide Seiten weite Torchancen hatten. Fürths Tormann Leopold Zingerle konnte sich mehrfach auszeichnen. Beim 2:1 durch Hercher war aber auch er machtlos (33.). Christian Held hatte noch die Möglichkeit auszugleichen, seinen Schuss klärte aber Nürnbergs Stefan Bergmeister aus der Linie (36.).
Für die frühzeitige Entscheidung sorgte bereits in der 52. Minute erneut Hercher. Nun wurde das Derby von beiden Seiten härter geführt und Schiedsrichter Steffen Mix aus Abtswind musste aufpassen, dass nichts passierte. Es gab vier gelbe Karten, auf jeder Seite zwei. Benedikt Kirsch hatte für die Gäste noch eine gute Möglichkeit zum Anschluss, aber seinen Schuss parierte der Nürnberger Keeper Sebastian Kolbe. So blieb es unter den Augen einiger Prominenter wie Fritz Popp, Helmut Rahner, Rainer Zietsch, Reinhold Hintermaier, Thomas Ziemer, Dieter Nüssing und einigen Spielern der Nürnberger Profi-Mannschaft beim verdienten Sieg der Gastgeber, die nun nur noch zwei Punkte hinter Spitzenreiter Jahn Regensburg stehen. Deren Manager Christian Keller war ebenfalls unter den 441 Zuschauern im Nürnberger Franken-Stadion. Die Fürther bezogen die zweite Rückrunden-Niederlage und sind auf Platz acht mit 43 Punkten gerettet.
1. FC Nürnberg II - SpVgg Greuther Fürth II 3:1 (2:1)
1. FC Nürnberg II: Sebastian Kolbe, Dennis Lippert, Özgür Özdemir, Sascha Wenninger, Mike Ott (73. Dominic Baumann), Philipp Hercher (84. Manuel Feil), Stefan Bergmeister, Kim Sané (64. Patrick Weimar), Lukas Mühl, Cedric Teuchert, Ivan Knezevic, - Trainer: Andreas Wolf - Trainer: Roger Prinzen
SpVgg Greuther Fürth II: Leopold Zingerle, Christian Held, Kevin Guerra, Julian Kolbeck, Zhi-Gin Lam (72. Brian Gallo), Johannes Golla, Tom Trybull, Benedikt Kirsch, Ilir Azemi (78. Mergim Bajrami), Tim Bodenröder (59. Muhammed Kayaroglu), Stefan Maderer - Trainer: Thomas Kleine
Schiedsrichter: Steffen Mix (Abtswind) - Zuschauer: 441
Tore: 1:0 Philipp Hercher (3.), 1:1 Ilir Azemi (9.), 2:1 Philipp Hercher (33.), 3:1 Philipp Hercher (52.)
1. FC Nürnberg II - SpVgg Greuther Fürth II (Mo 18:00)
(Bilanz: 14 Sieg FCN - 7 Remis - 8 Siege SpVgg - Hin: 5:0)*
Das Frankenderby ist einfach immer etwas Besonderes. Da ist es egal, ob die Profis, die Kleinsten im Nachwuchs, die U17 oder U19 oder die Herren-Ausbildungs-Mannschaften die Kräfte messen. Es geht immer, egal in welcher Altersklasse, ums Prestige und um die Vorherrschaft im Frankenland. Die Hausherren haben im Duell der beiden Regionalliga-Teams sogar noch Titelchancen, wenngleich sie auf den Aufstieg in die 3. Liga verzichtet haben. Aber es wäre eine tolle Sache - und ist für Trainer Roger Prinzen ein klares Ziel, die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern einzufahren. Sie wären dann nach dem TSV 1860 München II (2013) und dem FC Bayern München II (2014) das dritte Nachwuchsteam, das den Titel in Bayerns höchster Amateurspielklasse holen würde. "Ein Derby ist immer ein besonderes Spiel für uns. Fürth hat sich gegenüber dem letzten Spiel, das wir 5:0 in Fürth gewonnen haben, stabilisiert und auch weiterentwickelt. Ein großes Lob von meiner Seite an den Trainer Thomas Kleine und sein Trainerteam. Wir haben uns in dieser Zeit auch weiterentwickeln können und ich denke, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird. Die letzten Spiele von uns haben gezeigt, dass unsere Mannschaft den Ehrgeiz, den Willen und auch die Voraussetzungen mitbringt, jedes Spiel für sich zu entscheiden. Unsere Jungs arbeiten Tag für Tag daran, um sich zu verbessern und wollen sich gerade in diesem Spiel wieder als geschlossene Einheit präsentieren", versichert Nürnbergs Coach Roger Prinzen.