2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten
Blick nach vorn: Trainer Bora Emre Dogan (mittlere Reihe ganz rechts) und das Team der A-Junioren vom FC 98 Hennigsdorf haben eine gute Hinrunde in der Brandenburgliga hingelegt und trauen sich noch mehr zu. © Verein
Blick nach vorn: Trainer Bora Emre Dogan (mittlere Reihe ganz rechts) und das Team der A-Junioren vom FC 98 Hennigsdorf haben eine gute Hinrunde in der Brandenburgliga hingelegt und trauen sich noch mehr zu. © Verein

Hennigsdorfer A-Jugend hält sich wacker

Nach dem Aufstieg aus der Landesklasse in die Brandenburgliga hält Neu-Coach Bora Emre Dogan seine Jungs auf Kurs

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Als Trainer Ramon Heitepriem im Sommer aus beruflichen Gründen bei den Hennigsdorfer A-Junioren aufhörte, hatte er seinem Nachfolger, Bora Emre Dogan, eine reizvolle Aufgabe hinterlassen. Denn das Team stieg als Meister der Landesklasse Ost in die Landesliga auf, die hier gleichzeitig auch Brandenburgliga ist, und hat sich in der neuen Liga gut behauptet.

"Wir sind gut gestartet und liegen jetzt im dichten Mittelfeld. Für einen Aufsteiger nicht schlecht", sagt Trainer Bora Emre Dogan zufrieden. Nach drei Siegen, fünf Unentschieden und drei Niederlagen liegt der FC 98 auf dem achten Platz. "In die Brandenburgliga hineinzukommen, ist schwerer, als dort zu bleiben, weil die Konkurrenz in der Spitze der drei Gruppen der Landesklasse groß ist. Aber natürlich muss man dafür auch was tun, und die nächste Generation muss das Niveau auch halten können. Ein einstelliger Platz ist unser Ziel. Ich persönlich denke schon, dass wir Fünfter werden können. Dafür muss eben auch alles passen, Trainingsbeteiligung vor allem und auch Disziplin. Das ist wie bei den Erwachsenen. Was mir Zuversicht gibt, ist, dass die Mannschaft in schweren Situationen ganz große Moral gezeigt hat und hier eine deutliche Entwicklung genommen hat."

So hat das Team zuletzt im Pokal gegen den SV Babelsberg 03/ U 19 55 Minuten gut mitgehalten und dann erst nach einem Elfmeter noch drei Gegentore bekommen, als es alles nach vorn warf. Dem unbesiegten Tabellenführer RSV Eintracht hat man beim 1:1 als einzige Mannschaft einen Punkt abgenommen. Gegen den OranienburgerFC musste Dogan nach 1:0-Führung drei verletzte Spieler auswechseln. Nach einem Gegentor hat sich das Team aufgerappelt und noch 2:1 gewonnen. In Burg lag Hennigsdorf 0:1 zurück, der Torwart bekam die Rote Karte. Ein Feldspieler musste einspringen und das Team gewann trotzdem 3:2.

"Solche Erfolge machen dich im Fußball stark, und es bringt dich voran. Doch die Konkurrenz ist eben in der Liga auch besonders gut, das Niveau sehr hoch. Spielerisch und besonders auch körperlich gilt es, sich da ständig anzupassen, um den Kampf auch bis in eine Nachspielzeit zu bestehen", sagt der Coach. Er nennt ein kleines Gerüst im Kader: Kapitän Okan Akbalik übernehme Verantwortung, Julian Pionke hat sich im Mittelfeld etabliert und Nils Krüger ist als Innenverteidiger ein wichtiger Mann. "Eigentlich will ich keinen herausheben, als Kollektiv stehen wir gut da. Interessierte Spieler sind natürlich willkommen, ein Probetraining zu absolvieren. Es muss eben auch hier der Leistungsgedanke eine Rolle spielen. Es soll eine gute Konkurrenzkultur bestehen."

Solch einen Konkurrenzkampf kennt der 29-jährige Dogan aus seinem eigenen sportlichen Werdegang. Der Essener spielte nach der C-Jugend in der B-Jugend- Bundesliga bei Borussia Dortmund, als höchste Spielklassen im Herrenbereich ging es bis in die Verbandsliga und Oberliga mit der U 23 von Wattenscheid.

Doch der defensive Mittelfeldspieler musste Rückschläge verkraften. "Ich hatte immer großes Verletzungspech, Schulter und Knie waren betroffen. Irgendwann hat mein Arbeitgeber dann gesagt, dass ich vielleicht doch aufhören sollte." Nach der Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten und dem Studium (Gesundheitsmanagement) ist er nun bei der Barmer GEK und Regional-Geschäftsführer in Hennigsdorf. Als Trainer hat er bereits bei der SG Kaprys Oberhausen gearbeitet, nun ergab sich die Aufgabe bei den A-Junioren des FC 98.

So soll nun "frischer Wind" bei den Oberhavelern wehen. "Ich möchte das professionell angehen. Ich bin ja noch nicht so alt, aber ich sehe schon, dass hier in der Region die Euphorie gedämpfter ist, als beispielsweise im Ruhrgebiet. Wir hatten damals richtig gebrannt. Heute ist die Jugend anders, damit muss man umgehen."

Auf dem Feld habe sich das schon positiv gezeigt. "Ich lege wert auf eine gute Ausbildung. Wir wollen taktisch vielseitig sein, haben im Stellungsspiel und dem Verschieben Fortschritte gemacht. Und die A-Junioren sollen immer die Perspektive haben, ins erste Männerteam aufzurücken", sagt Dogan

Aber auch Bora Emre Dogan will sich weiterbilden. "Ich fange jetzt endlich mit dem C-Schein an und will dann weitere Lizenzen erwerben." Unterstützung erhält das Team von Co-Trainer Michael Kreimeier und besonders von Ingo Pionke, der viel für das Sponsoring und das Drumherum tut. Die Kosten für drei Schiedsrichter pro Spiel und die Fahrten müssen schließlich abgesichert sein.

Zwischen 70 bis 100 Zuschauer sind, meist sonntags, bei den Spielen der A-Junioren dabei. Teams aus Oranienburg, Falkensee, Neuruppin und Bernau sind die Konkurrenz aus der näheren Region. Das Derby beim OFC Eintracht ist am Sonnabend, 7. Mai. "Fußball soll Spaß machen, aber man muss auch was leisten", sagt Bora Emre Dogan. "Wir haben gute Voraussetzungen, und noch viel vor."

Aufrufe: 08.1.2016, 13:18 Uhr
MOZ.de / Jörg Funke Autor