2024-04-25T14:35:39.956Z

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In der vergangenen Saison hütete Bernhard Hendl noch das Tor des SSV Jahn. Nun tritt er gegen die Regensburger an. Foto: Nickl
In der vergangenen Saison hütete Bernhard Hendl noch das Tor des SSV Jahn. Nun tritt er gegen die Regensburger an. Foto: Nickl

Hendl trifft auf seine alten Jahn-Kumpel

Der Torwart wechselte im Sommer nach Mainz +++ Jetzt gibt es das direkte Duell +++ Bei ihren neuen Klubs tun sich einige Ex-Regensburger schwer

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Im Profi-Fußball gibt es ein ständiges Kommen und Gehen - zum Glück aber auch immer wieder mal ein Wiedersehen. Eines davon gibt es aus Sicht des SSV Jahn jetzt mit Bernhard Hendl. Der spielte eineinhalb Jahre für die Regensburger und wechselte im Sommer zum FSV Mainz 05 II. Am kommenden Sonntag gibt es das direkte Duell in der 3. Liga.

,,Ich habe mich gut eingelebt in Mainz", sagte Hendl am Donnerstag der MZ. Zwar habe er zunächst längere Zeit im Hotel gewohnt, nun hat er aber auch eine Wohnung gefunden. Beim FSV ist er nun in einer anderen Fußball-Welt. ,,Man kann die Bedingungen, die ein Erstligist hat, natürlich nicht mit denen eines Drittligisten vergleichen", sagt er. Das Trainingsgelände sei hervorragend, zudem gebe es viel Kontakt zum Bundesliga--Team. Die Torhüter der ersten und und zweiten Mannschaft werden beispielsweise von einem Trainer betreut.

Sportlich läuft es für Hendl bislang, zumindest auf den ersten Blick, aber noch nicht so gut. Erst zweimal stand er in der 3. Liga für Mainz II im Kasten. ,,Für mich selbst kam das nicht überraschend. Hier steht der Ausbildungsgedanke ganz oben, deswegen wird auch im Tor viel gewechselt", sagt der 22 Jahre alte sympathische Österreicher. Ob er gegen seine alten Kumpel auflaufen wird, sei deswegen auch noch offen. Erst ein, zwei Tage vorm Spiel werde er dies erfahren, verrät er.

Beide Teams stehen im Tabellenkeller. Für seine Mainzer sei das nicht ganz überraschend gekommen, meint Hendl. ,,Wir mussten uns als Aufsteiger sicher noch etwas an das körperbetonte Spiel in der 3. Liga gewöhnen." Jetzt seien er und seine Teamkollegen aber auf einem guten Weg. Dass der Jahn ebenfalls so weit unten in der Tabelle steht, könnte Hendl zufolge daran liegen, ,,dass sich in Regensburg die neu zusammen gestellte Mannschaft erst noch finden muss, zumal auch ein neuer Trainer da ist".

Drängt sich Amachaibou noch auf?

Neben Hendl verließen noch mehrere andere Spieler im Sommer den Jahn - und viele haben Anlaufschwierigkeiten bei ihren neuen Klubs. Abdenour Amachaibou (27), der beim Jahn in der vergangenen Saison elf Treffer und elf Assists verbuchte, hat bei Preußen Münster bislang neunmal spielen dürfen. Dabei durfte er noch kein einziges Mal über die volle Distanz ran. Null Scorerpunkte, null Tore stehen derzeit auf seinem Konto. Sein letzter Auftritt und sein bisher einziger Treffer für die Preußen ist ihm in der Westfalenliga gelungen, in der die Zweite von Münster derzeit Platz eins einnimmt. Bei Amachaibous Leistungen gebe es noch Luft nach oben, hört man aus Münster. Sein Trainer Ralf Loose sagte am Donnerstag bei der Pressekonferenz zu dem Thema: ,,Es ist eine Frage der letzten Bereitschaft sich aufzudrängen." Dies könnte darauf hindeuten, dass Amachaibou am Freitag gegen Fortuna Köln wieder zuschauen muss.

Jonatan Kotzke stand aus anderen Gründen zuletzt überhaupt nicht mehr auf dem Platz. Das Pech mit einer schlimmen Verletzung (Kreuzbandriss) ist ihm auch bei seinem neuen Verein, dem SV Wehen-Wiesbaden, treu geblieben. Die Blessur erlitt der Mittelfeldspieler bereits im zweiten Saisonspiel in Unterhaching. Eine monatelange Pause ist die Folge. Dasselbe hat der 24-Jährige vor eineinhalb Jahren auch schon beim Jahn erlebt, als er im ersten Training nach der Winterpause einen Kreuzbandriss erlitten hat. Jetzt ist Kotzke wieder tagtäglich in der Reha, mit der Hoffnung auf ein baldiges Comeback.

Mit Jim-Patrick Müller ging dem Jahn ein echter Publikumsliebling verloren. Bei seinem neuen Verein, dem Zweitligisten SV Sandhausen, hat er sein Glück als Spieler noch nicht gefunden. Drei Jahre spielte er für die Regensburger und brachte es auf 16 Zweitliga-, 73 Drittligaeinsätze und insgesamt 17 Tore. In Sandhausen gehörte der 25-jährige Außenbahnspieler erst zweimal dem 18-Mann-Kader an - ohne eingewechselt zu werden.

13 Zweitliga- und 65 Drittligaspiele (sieben Tore) hat Mario Neunaber für den Jahn bestritten und gehörte zu den Leistungsträgern. Trotzdem ist zum Ende der vergangenen Saison der Vertrag des 32-jährigen Abwehrmanns nicht verlängert worden, was bis jetzt noch für Unmut bei den Jahn-Fans sorgt. Der gebürtige Bremer wechselte zum Regionalligisten Rot-Weiß Essen. Dort hat ihn Trainer Marc Fascher gleich zum Kapitän ernannt.

Neunaber denkt gerne zurück

,,Mir geht es gut in Essen", berichtet Neunaber der MZ. Wegen Krankheit und einer Verletzung habe er zwar ein paar Spiele aussetzen müssen, jetzt sei er aber in das Team zurückgekehrt, das bislang erst eine Niederlage kassiert hat und vorn angreifen will. Den Jahn verfolgt er nach wie vor und hat auch seine Kontakte nach Regensburg nicht abreißen lassen. Er wäre gerne geblieben und auch mit einer Rolle als Standby-Spieler zufrieden gewesen, sagt er. ,,Dabei hätte man sich im Finanziellen durchaus einigen können." Regensburg sei ihm ja schon alleine deshalb ans Herz gewachsen, weil in den drei Jahren beim Jahn seine beiden Kinder, die Tochter Laura (zweieinhalb Jahre alt) und Sohn Niklas (vier Monate), geboren wurden.

Aufrufe: 023.10.2014, 22:00 Uhr
Heinz Reichenwalllner und Jürgen ScharfAutor