2024-04-24T07:17:49.752Z

Halle

Hemmerden schafft den Titel-Hattrick

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Auch wenn die insgeheim erhoffte Überraschung ausblieb, Hermann-Josef Koch, Vorsitzender des Kreises 5 Grevenbroich/Neuss, zog nach der Endrunde der Kreishallenmeisterschaft in Gustorf sichtlich zufrieden Bilanz. "Das Niveau des Frauenfußballs im Kreis ist ganz beachtlich, auch jenseits des überragenden SV Hemmerden. Darauf können wir zu Recht stolz sein."

Ernsthaft gefordert wurde der Niederrheinligist, der in der Halle seit 2008 fünf von sechs möglichen Titeln geholt hat, zwar nicht – schon in den Gruppenspielen legte die Truppe um Kapitänin Melanie Neukirchen 25 Treffer auf – , doch auch Trainer Peter Compes war der Qualitätsschub bei den Konkurrenten nicht verborgen geblieben. "Nimmt man uns mal aus, ist im Kreis inzwischen eine sehr ordentliche Leistungsdichte entstanden."

Festzumachen war das am gestrigen Endrundentag ganz besonders bei den vier Halbfinalisten. So bot Bezirksligist SV Bedburdyck/Gierath dem klassenhöheren Landesligisten SVG Weißenberg beim 1:2 (Halbzeit 0:2) einen großen Kampf. Nach den Treffern von Derya Mavili und Nadja Sissay zum 2:0 sorgte Janine Schäfer mit dem Anschlusstor nach der Pause dafür, dass die Partie bis zum Schluss spannend blieb.

Auch das kleine Finale um den dritten Platz zwischen den Bezirksligisten TuS Grevenbroich und Bedburdyck/Gierath (2:1) zeigte höchst ansehnlichen Fußball. Durchaus für Feinschmecker geeignet war der Steilpass zum 1:0 von TuS-Spielmacherin Ferda Binen auf Goalgetter Katrin Odenthal, auf deren Konto am Ende ein halbes Dutzend Treffer gingen. Sie besorgte nach dem Ausgleich von SV-Spielführerin Janine Schäfer per Konter auch den Siegtreffer.

Im Stile eines echten Champions trumpfte der SV Hemmerden, der im Halbfinale den wackeren TuS Grevenbroich mit 8:0 in die Schranken gewiesen hatte, schließlich auch im erwarteten Finale gegen Weißenberg auf. Dass der einstige Erzrivale nach Julia Schencks Führungstor im Gegenzug durch Janina Renno auszugleichen wusste, interessierte den Titelverteidiger nur mäßig. Postwendend traf nämlich erneut Julia Schenck zum 2:1, bis zur Pause erhöhte Steffi Delissen (2) auf Zuarbeit von Michaela Compes und Linda Hamdan auf 4:1. Zum 6:1-Endstand traf in den zweiten acht Minuten Melanie Neukirchen per Doppelpack.

Die Niederlage im Finale kratzte SVG-Coach Guido Brenner freilich nicht die Bohne. "Das 2:1 kam zu schnell, sonst hätten wir das Spiel vielleicht länger offen gestalten können", resümierte er bestens gelaunt und schritt umgehend zur Einzelkritik. Freude hatte ihm in seinem jungen Team, in dem Nadja Sissay mit 28 Jahren fast schon als Fußball-Omi gilt, vor allem die erst 16-jährige Katharina Gumprich. "Da kommt richtig was nach", stellte er befriedigt fest.

Als entschlossener Rückhalt auf der Torlinie überzeugte zudem Keeper Janine Nipkow. Mit Blick auf sein entwicklungsfähiges Team steht für Brenner außer Frage, dass für Weißenberg in Zukunft mehr drin sein könnte als die Landesliga. "Schließlich willst du für die viele Arbeit ja irgendwann auch belohnt werden."

Aufrufe: 06.1.2013, 23:03 Uhr
NGZ / Dirk SitterleAutor