"Meine Frau arbeitet im Schichtdienst und auch an Wochenenden. Zur kommenden Saison kann ich einfach nicht mehr so oft bei der Mannschaft sein. Bis zum Saisonende stehe ich dem Team jedoch mit vollem Engagement zur Verfügung", erläutert Hemberger, Vater von zwei kleinen Kindern, seine Beweggründe. "Und aus eigener Erfahrung mache ich keine halben Sachen mehr", stellt er ebenso klar wie die Tatsache, dass er am liebsten noch ein wenig weitergemacht hätte: "Es macht zur Zeit einfach wahnsinnig viel Spaß, in diesem Verein zu arbeiten", lobt er die TuS.
Florierende Jugend, prosperierende Aktive
Die Vorzeichen könnten im Kelkheimer Vorort derzeit wohl kaum besser sein. Die Erste Mannschaft geht auf dem Papier als heißester Favorit in den Endspurt in Richtung Meisterschaft. Ferner winkt in naher Zukunft der Zustrom von vielversprechenden Talenten aus der eigenen Nachwuchsschmiede. So spielt die eigenständige A-Jugend der TuS in der Verbandsliga, die B-Jugend (JSG Hornau/Kelkheim) wird wohl erneut den Klassenerhalt in der Hessenliga packen. "Wobei es ja nicht so ist, dass wir aktuell schon überragende Spieler im Kader hätten", lobt Hemberger sein Team, das er vor allem in der Breite extrem gut besetzt sieht. "Wir hatten viele Ausfälle und trotzdem immer ein schlagkräftiges Team an Bord", erläutert er.
Heftige Kritik am Klassenleiter
Kritik bekommt hingegen der KOL-Klassenleiter Zoltan Deak zu hören. In der Endphase von Hin- und Rückrunde bietet sich den beiden Verbandsliga-Unterbauten aus Eddersheim und Oberliederbach aufgrund der Spielfreiheit der "Ersten" jeweils die Chance, verstärkt Spieler "von oben" einzusetzen. "Von insgesamt 240 Spielen der kompletten KOL-Saison sind das vier Spiele, auf die man besonderes Augenmerk legen muss. Es kann einfach nicht wahr sein, dass wir es tatsächlich vier Mal sind, die gegen die Verbandsliga-Reserven antreten müssen, wenn die Erste spielfrei hat. Den Vereinen mache ich keinen Vorwurf, das handhabe ich mit unserer Reserve in der B-Liga ähnlich. Aber man sollte es dann seitens der Klassenleitung versuchen, gleichmäßig auf die jeweiligen Gegner zu verteilen. So wie es gemacht wurde, ist das ein Skandal", macht Hemberger seinem Ärger Luft.
Bei Schreier ist TuS "in guten Händen"Sein Nachfolger steht übrigens auch schon fest. Andreas Schreier – zum Jahresende just beim angesprochenen Verbandsligisten FC Eddersheim ausgeschieden – übernimmt das Hornauer Ruder zur Saison 17/18. "Und das sehr zu meiner Freude. Ein sehr guter Trainer, von dem ich absolut überzeugt bin. Die TuS Hornau ist auch in Zukunft in guten Händen", ist Hemberger zuversichtlich. Kommende Saison wird man den künftigen Ex-Coach dennoch des Öfteren sonntags auf dem Hornauer Sportplatz antreffen. "Ganz sicher werde ich mal vorbeischauen. Dafür bin ich viel zu neugierig." In frühestens drei bis vier Jahren könnte eine Rückkehr ins Trainergschäft dann angepeilt werden.
Übrigens: Auch bei den Aufstiegskonkurrenten SG Bremthal und FC Eddersheim II hören die Trainer zur kommenden Saison auf. Hier gehts zu den Meldungen.
FC Eddersheim II – Wagner und Reuter machen Schluss (Meldung vom 14.03.17)
SG Bremthal – Abschied von Trainer-Dauerbrenner Daniel Fröhlich (Meldung vom 16.01.17)