2024-05-10T08:19:16.237Z

Testspiel
Umringt: Ahrensfeldes Abwehrstratege Nicolas Ehrhardt im Hellas-Strafraum. Foto: Ingo Muhme
Umringt: Ahrensfeldes Abwehrstratege Nicolas Ehrhardt im Hellas-Strafraum. Foto: Ingo Muhme

Hellas zeigt Ahrensfelde die Schwächen auf

Die Charlottenburger SpVgg Nordwest 04 pokert gegen Grün-Weiß und gewinnt am Ende nicht unverdient.

Ahrensfelde musste im dritten Test der Vorbereitungsphase die erste Niederlage einstecken. Schon beim letzten Auftritt unter der Woche beim Berliner Bezirksligisten Stern Kaulsdorf lief es nicht mehr ganz so rund, wie eigentlich erwartet, obwohl das Team ohne große Probleme mit 2:0 gewann. Hellas Nordwest war da ein ganz anderes Kaliber.

Aufgrund von Personalmangel bei den Berlinern war die Partie auf achtzig Minuten verkürzt worden. Beide Mannschaften hatten sich im Vorfeld darauf geeinigt, was sich aber im Verlaufe der Partie fast wie ein Hellas-Bluff darstellte.

Zunächst drückte aber erst einmal Ahrensfelde. Der Führungstreffer ließ nicht lange auf sich warten. Marc-Nelson Grzyb wurde auf die rechte Außenbahn geschickt, spielte den Ball vor dort passgenau in den Lauf von Steven Knörnschild, der direkt abschloss und die frühe Führung herstellte (6.). Die Folgezeit gehörte gänzlich den Hausherren.

Chancen im Minutentakt mit hochprozentigem Anteil für mehrere Torerfolge und eine Auszeichnungsphase des Gästekeepers bestimmten nun das Spielgeschehen. Stephan Baum und Alex Kaatz waren diejenigen, die am auffälligsten beim Abschluss agierten, aber an der Ziel-Justage offensichtlich einiges verstellt hatten. So dauerte es bis zur 18. Minute, bis Marc-Nelson Grzyb das 2:0 erzielte. Er profierte von Steven Knörnschilds Gier, einen Ball einfach nicht aufzugeben, und dessen Spielfreude, Übersicht und daraus resultierendem Flankenmaß.

Aber dann fing Ahrensfelde an, schludrig zu werden. Diagonalbälle kamen nicht mehr an, Zweikämpfe gingen nun verloren und die Laufbereitschaft verfing sich immer mehr ins Alibi-Verhalten. Für Hellas war dies die Einladung, wieder am Spiel teilzunehmen. Zunehmend rückte auch GWA-Schlussmann Tim Wolf in den Vordergrund, der mit reaktionsschnellen Paraden bei einer Doppelmöglichkeit der Gäste sein Team noch in Führung hielt (31.). Doch den Anschlusstreffer konnte er dann in der 35. Minute nicht mehr verhindern. Der Ball ging im Vorwärtsgang verloren. Man musste dem Schützen zusehen, wie der sich in Position brachte und Tim Wolf beim Abschluss kaum eine Chance ließ.

Zur Halbzeit wechselte Ahrensfelde viermal aus. Unter anderem kam Loris Bethge, der von Eintracht Braunschweigs U19 kam, zu seinem ersten Einsatz für Grün-Weiss. Doch er allein konnte dem schon recht planlosem Anrennen seiner Kollegen kaum organisatorische Anreize geben, lies in einigen Aktionen sein Können aber schon mal aufblitzen. Die Partie war ausgeglichen und hatte nun auch Wettkampfcharakter.

Viele Nickligkeiten und Diskussionseinlagen der Gäste lähmten den Spielfluss und machten das Match immer unansehnlicher. Ahrensfelde verlor zunehmend den Faden, war zwar weiterhin stets bemüht, konnte aber kaum noch Impulse setzten. Steven Knörnschilds Schuss, der knapp am Kasten vorbeiging, war noch einer der wenigen positiven Höhepunkte des zweiten Durchgangs (50.). Hellas wurde präsenter und erarbeitete sich nun auch ein Chancenplus. Eric Brien verlor den Ball im Mittelfeld und leitete damit den Gegentreffer ein, den der Schütze ohne große Gegenwehr im Ahrensfelder Kasten unterbringen konnte (56.).

Ein zur Seite abgewehrter Ball und der daraus resultierenden Flanke zurück in den Strafraum, besiegelte die Ahrensfelder Niederlage. Der Schütze stand am langen Pfosten vollkommen blank und brauchte nur seinen Kopf hinhalten, um das Spielgerät im Netz unterzubringen (61.). Wenige Möglichkeiten prägten die Schlussphase der Begegnung. Auf Gästeseite hätte der Sack zugemacht werden können, wenn nicht gar müssen. Für GWA hingegen blieb in der 77. Minute der Strafstoßpfiff aus. Dabei wurde Stephan Sakawitsch am Fünfmeterraum dermaßen rustikal vom Gästekeeper von den Beinen geholt, dass neben der Penalty-Entscheidung vom Schiedsrichter auch noch einen Platzverweis die Pflicht gewesen wäre.

So verlor Ahrensfelde ein Spiel, in dem man ab der 30. Minute vieles schuldig blieb und Berliner Gäste als Gegner hatte, die sich vor dem Spiel noch klein machten, aber im Spiel kurioser Weise über sich hinaus wuchsen.

Aufrufe: 025.7.2016, 12:38 Uhr
Ingo MuhmeAutor