Heitersheim vermeidet Katastrophenstart trotz Unterzahl

Trotz schwacher Leistung erster Sieg
"Das war bisher unser schwächstes Spiel." Bei diesen Worten von Trainer Jan Lindemann keimt bei den Sympathisanten von BW Wiehre Freiburg nicht unbedingt Hoffnung auf. Doch weit gefehlt. Beim 1:0-Erfolg gegen die Reserve des FC Auggen reichte eine durchschnittliche Leistung zum ersten Saisonerfolg. Der Nigerianer Friday Metu erzielte bei unangenehmen Temperaturen per Foulelfmeter das Tor des Tages. Zuvor wurde der Offensivmann vom Gästetorwart von den Beinen geholt. Wie auch schon in den vorangegangenen Spielen gegen Staufen und die Portugiesen Freiburg ging BW Wiehre in Führung. Nachdem es in diesen Partien jedoch nur zu einem Remis reichte, brachte die Lindemann-Elf den Vorsprung beim dritten Versuch souverän über die Zeit. "Wir haben die langen Bälle des Gegners durchweg gut verteidigt", lobte der 34-jährige vor allem seine Defensivspezialisten.

Kantersieg im Kellerduell
In der Begegnung Vorletzter gegen Letzter trafen mit dem SV Kappel und den SF Eintracht Freiburg die Sorgenkinder des Saisonstarts aufeinander. Beide kassierten bisher jeweils 16 Gegentore in nur drei Spielen. Nach knapp einer halben Stunde brachte Geronimi die Gäste in Führung und sorgte bei den Einheimischen für ungläubiges Staunen. "Uns war die Verunsicherung anfangs anzumerken", urteilte Kappel-Trainer Bernhard Ganter nach der Partie. Doch nach dem Gegentor schwammen sich die Hausherren mehr und mehr frei und schickten die Gäste letztlich mit einer 6:1-Packung nach Hause. "Wir wollten es unbedingt vermeiden, mit einer weiteren Niederlage in eine Negativspirale zu geraten", analysierte Ganter, "daher war es ein ungemein wichtiger Pflichtsieg." Als Ziel für die nächsten Aufgaben nennt der erfahrene Übungsleiter "Stabilität in die Leistung zu bekommen." Auf Grund der riesengroßen Personalprobleme gehe es für den SV Kappel ausschließlich um den Klassenerhalt. "Wer uns als Mitfavorit gehandelt hat, hat keinen Überblick über unsere angespannte Personalsituation mit zahlreichen Langzeitverletzten, Urlaubern und Studenten", urteilt der 53-jährige.

Hitze und Unterzahl getrotzt
"Wir müssen gewinnen, um keinen Katastrophenstart hinzulegen." Diese klaren Worte richtete der Trainer des FC Heitersheim, Tobias Hechinger, vor der Partie gegen die blendend in die Saison gestartete SG Bremgarten/Hartheim an seine Spieler. Während die Gäste mit drei Siegen im Gepäck anreisen konnten, stockte beim selbsternannten Aufstiegskandidaten mit zwei Unentschieden noch etwas der Motor. Doch der FCH begann dominant und ging durch Müller verdient in Führung. Nur kurze Zeit später sah allerdings Komann nach einem Foul im Strafraum die rote Karte. Herzog verwandelte den Strafstoß zum Ausgleich. Doch wer nun dachte, der Platzverweis würde den Gästen in die Karten spielen, sah sich schnell eines besseren belehrt. Die Hausherren stellten die SG mit tollem Kurzpassspiel vor unlösbare Probleme und siegten am Ende deutlich und hochverdient mit 5:2. Hechinger zeigte sich nach dem Spiel von seiner Elf beeindruckt: "Wie meine Mannschaft trotz der Unterzahl und der Hitze hier aufgetreten ist, nötigt mir großen Respekt ab." Am Donnerstag reist der FCH nun zum Derby nach Bad Krozingen. "Wir wollen dort nicht nur einen Punkt mit nach Hause nehmen, sondern drei", schickt der 34-jährige schonmal eine Kampfansage an den neuen Ligaprimus.