2024-04-19T07:32:36.736Z

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Die einen räumen ein, die anderen schrauben noch: Jahn-Pressesprecher Till Müller mit Julia Ziegltrum und Johannes Frisch. Foto: Klein
Die einen räumen ein, die anderen schrauben noch: Jahn-Pressesprecher Till Müller mit Julia Ziegltrum und Johannes Frisch. Foto: Klein

Heißer Umzug in die neue Arena

Den Schlüssel für die neue Arena gibt es heute

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Wann gibt es so was schon - ein Fußballverein zieht um. Dafür hatte sich der SSV Jahn den vielleicht heißesten Tag des Jahres ausgesucht. Rund ein Dutzend schwer schwitzende Mitarbeiter schleppten am Samstag Kartonberge mit Trikots, Fan-Artikeln, Computern, Aktenordnern und all dem Bürokram, den eine Geschäftsstelle so braucht, von der Prüfeninger Straße in die neue Continental Arena. Eine Verlegung des Umzugs auf einen kühleren Tag ließ der Zeitplan nicht zu, denn der ist auf Kante genäht. Am Freitag schraubten Monteure noch die Büromöbel zusammen, am Samstag war Einzugstermin und am heutigen Montag ist Schlüsselübergabe. Dann können die Jahn-Hauptamtlichen die Arbeit in der neuen Geschäftsstelle aufnehmen.
Bereits am Tag darauf wird die neue Arena mit einem Testspiel des SSV Jahn gegen eine Ostbayern-Auswahl ausprobiert. 5000 bis maximal 8000 Zuschauer erhofft sich der Jahn für die Generalprobe in der Arena. Am Freitag naht der große Moment: das Eröffnungsspiel gegen Augsburg wird angepfiffen. Nächste Woche am Donnerstag folgt das Liga-Eröffnungsspiel und am Freitag tagen die Continental-Mitarbeiter in “ihrer” neuen Arena. Wo morgen nach dem Testspiel die schwitzenden Spieler und Schiedsrichter duschen sollen, dort schraubten am Wochenende Handwerker noch fleißig an Armaturen und vervollständigten Fußböden. Die Arena ist noch eine große Baustelle und die letzten Arbeiten werden sich wohl noch ein, zwei Wochen hinziehen, sagte Dr. Christian Keller. “Aber alles, was morgen gebraucht wird, wird auch auch fertig sein”, versprach der Jahn-Geschäftsführer. Sogar die traditionelle Stadionwurst soll es schon geben.

Wehmut im alten Stadion

Geschraubt wurde am Samstag aber auch im alten Jahnstadion an der Prüfeninger Straße. Dort bauten Arbeiter bereits die gemietete West-Tribüne ab. An der Haupttribüne, wo noch ein paar Dutzend rote Sitze geblieben sind, ließ sich Ludwig Porsch mit seiner Frau Monika nieder, um ein letztes Mal wehmütig den Blick durch das schon halb demontierte Stadion schweifen zu lassen. Der inzwischen pensionierte Braumeister hat 37 Jahre lang fast jedes Spiel gesehen - 27 Jahre aus dem Fensterl am Turm der Bischofshof-Brauerei und zehn Jahre lang mit Dauerkarte von der Tribüne aus. Christian Kellner, der auf dem Weg in die Reste seines alten Büros war, um dort noch zu arbeiten, nahm kurz an der Seite des treuen Fans Platz, der gelobte, dem Jahn auch im neuen Stadion die Treue zu halten.

Heute ist Rasenübergabe

In der Continental Arena kurvte derweil der Mähtraktor über den grünen Teppich, um dem Rasen einen letzten Messerschnitt zu verpassen. Das teure Grün wurde am Wochenende noch von dem Generalunternehmer gehätschelt und geht erst am heutigen Montag in die Hände des SSV Jahn über, der dann die Rasenpflege leisten muss. Wobei sich das edle Grün teilweise selbst zu helfen weiß. Hin und wieder floppen auf geheimen Befehl Sprenklerköpfe aus dem Rasen, um den Halmen eine sanfte Dusche zu verpassen. Wenn es genug ist, verschwinden die Sprenklerköpfe mit einem eleganten Flop wieder in der Erde. Zurück bleibt nur ein kleiner, schwarzer Plastikdeckel, der den Standort der Rasendusche verrät. Nicht nur in den weit verzweigten Hallen wird noch gepinselt und geschraubt. Auch draußen im Stadion gibt es noch Arbeit. Die riesigen, insgesamt 140 Meter langen LED-Banden müssen noch installiert werden. Sie stehen dann an den Schmalseiten des Fußballfeldes hinter den Toren, in die es künftig einen Jahn-Treffer nach dem anderen hageln soll.


Aufrufe: 06.7.2015, 08:10 Uhr
Heinz Klein, MZAutor