2024-04-25T14:35:39.956Z

Der Spieltag
Die Burgauer Fran Dashi (links) und Marc Sirch bejubeln den Sieg und den Sprung an die Spitze.   F.: Ernst Mayer
Die Burgauer Fran Dashi (links) und Marc Sirch bejubeln den Sieg und den Sprung an die Spitze. F.: Ernst Mayer

Heimsiege vor großer Derbykulisse

Der TSV Burgau setzt sich vor 400 Fans mit 6:0 gegen den VfR Jettingen durch, das Aschberg-Duell zwischen Holzheim und Aislingen sehen fast 500 Besucher +++ Dischl nicht mehr Trainer beim SV Mindelzell

Das gibt es in der Kreisliga West wahrlich nicht alle Tage. 400 Fans füllten die Ränge beim Derby zwischen dem neuen Spitzenreiter TSV Burgau und dem VfR Jettingen (6:0), fast 500 waren es beim Treffen der Nachbarn SV Holzheim und SV Aislingen (1:0). Und auch bei Grün-Weiß Ichenhausen konnte sich der Kassierer über 300 Besucher freuen, die Punkte nahm in dem Fall allerdings der FC Günzburg mit. Einen Dreier landete auch der SV Mindelzell, allerdings durfte das der bisherige Spielertrainer Marian Dischl nicht mehr mitfeiern. Vor dem Heimspiel gegen Türk Spor Ichenhausen hatten sich die Wege getrennt.
TSV Burgau - VfR Jettingen 6:0
Die Burgauer spielten vor 400 Zuschauern alle ihre momentanen Stärken aus und ließen den Jettinger nur in den ersten Minuten kurzzeitig etwas Luft zum Atmen. Die Stärken ziehen sich dabei durch das komplette Mannschaftsgefüge. Die Defensive steht stabil und lässt kaum Chancen zu. Das musste der VfR Jettingen spüren, der zwar offensiv immer präsent war, sich an der TSV-Abwehr jedoch die Zähne ausbiss.
Im Mittelfeld, das während der gesamten 90 Minuten zum Hoheitsgebiet der Burgauer erklärt werden konnte, verfügen die Markgräfler über Spieler, die mit der entsprechenden Ruhe und Souveränität die Bälle genau da hinbugsieren, wo sie hinsollen – in die Schnittstellen der Gästeabwehr. Oder aber die Kreativabteilung bedient die Außenbahnen vorbildlich, und von dort werden die Offensivkräfte wiederum in Szene gesetzt. Und diese Angreifer der Burgauer haben zuletzt wahrlich geliefert: 17:1 Tore lautet die Bilanz der vergangenen drei Spiele.
Und so brach das Ungemach über sich wacker wehrende Jettinger ab der elften Minute herein. Den Torreigen eröffnete Patrik Merkle, kurz darauf folgte ein Doppelschlag von Maximillian Haupeltshofer (20./ 24.). Damit war nach einer guten halben Stunde die Messe im Burgauer Sportzentrum gesungen. Den Gästen muss man allerdings attestieren, dass sie zu keiner Phase des Spieles den Kopf in den Sand steckten und ihren Teil dazu beitrugen, das die voll besetzte Burgauer Haupttribüne ein sehr gutes Kreisligaspiel zu sehen bekam.
An der Unterlegenheit des VfR änderte sich jedoch nichts. Zumal man in Halbzeit zwei den zunächst gut zugedeckten Topstürmer des TSV, Marc Sirch, kurzzeitig aus den Augen verlor. Und in diesen Situationen lässt sich Sirch nicht zweimal bitten. Seine wiedergewonnen Freiheiten nutzte er in der 54. Minute zum 4:0 und in der 70. Minute zum 5:0. Das waren immerhin schon die Saisontreffer zehn und elf für den Burgauer. Einen Schnitt von 2,2 Toren pro Spiel muss man ihm erst einmal nachmachen. Doch der TSV ist nicht Sirch allein, sondern das Gesamtkonstrukt passt im Moment einfach fabelhaft zusammen. Zeichen dafür war Valon Bellaqa, der sich mit dem 6:0 (82.) ebenfalls noch in die Torschützenliste eintragen durfte.
Schiedsrichter: Burhan Secgin (Pfaffenhausen) - Zuschauer: 400

Tore: 1:0 Patrik Merkle (11.), 2:0 Maximilian Haupeltshofer (20.), 3:0 Maximilian Haupeltshofer (24.), 4:0 Marc Sirch (54.), 5:0 Marc Sirch (70.), 6:0 Valon Bellaqa (82.)

SC Altenmünster - FC Gundelfingen II 1:1
Wenn der Tabellenführer zu Hause auf den Tabellenletzten trifft, dann scheinen die Rollen eigentlich klar verteilt. Doch im Lager des SC Altenmünster wusste man im Vorfeld, dass die Partie gegen die U23 des FC Gundelfingen kein Selbstläufer werden würde. Und diejenigen beim SCA, welche den warnenden Zeigefinger hoben, behielten recht. Die Gastgeber kamen nach einem packenden Spiel über ein 1:1 nicht hinaus.
Enttäuscht über das Remis war Altenmünsters Spielertrainer Fabian Herdin aber keineswegs: „Das war die stärkste Mannschaft, gegen die wir bisher gespielt haben“, lobte er das Team von FCG-Coach Hans Sperandio. Dieser hatte sein Team auf einigen Positionen umgestellt und vier Spieler aus dem Bayernligakader mit nach Zusamzell gebracht. Einer von ihnen, Denis Nickel, scheiterte bereits in der zweiten Minute am glänzend reagierenden SCA-Torwart Florian Späth. Eine Schrecksekunde hatte auch Späths Gegenüber Dominik Trenker zu überstehen. Ein Heber von Stefan Fischer landete nach 13. Minuten an der Querlatte.
Trenker gegen Fischer, so hieß das Duell auch zwölf Minuten nach der Pause. Einen Kopfball aus spitzen Winkel des Altenmünsterers ließ der FCG-Keeper durch die Hosenträger zur 1:0-Führung für die Hausherren rutschen. Zwei Minuten später hätte der SCA für eine Vorentscheidung sorgen können. Nachdem Torwart Trenker den durchgebrochenen Patrick Pecher im Strafraum von den Beinen holte, trat der Gefoulte selbst zum Elfmeter an. Pecher scheiterte an Trenker, der damit seinen Fehler beim Führungstor wettmachte und in der 68. Minute jubeln konnte, als Mehmet Level auf der Gegenseite einen Elfmeter zum 1:1-Endstand verwandelte. Levet selbst war von Manfred Glenk gelegt worden. Beide Teams spielten in der gutklassigen Partie weiter auf Sieg, den aber weder der SCA noch der FCG verdient gehabt hätte.
Schiedsrichter: Robert Brenner (Göggingen) - Zuschauer: 120

Tore: 1:0 Stefan Fischer (57.), 1:1 Mehmet Levet (70./Foulelfmeter)

Bes. Vorkommnis: Patrick Pecher (SC Altenmünster) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Dominik Trenker (60.)

FC Grün-Weiß Ichenhausen - FC Günzburg 1:3
300 Zuschauer bildeten die gute Kulisse für den allerdings äußerst dürftigen Auftritt der Grün-Weißen gegen die clevereren Kreisstädter vom FC Günzburg. Dabei hatte alles für die Hausherren so schön begonnen: Bereits mit der ersten Torannäherung schloss Christoph Wagner zum 1:0 ab. Danach aber war es mit der Herrlichkeit des FC Grün-Weiß vorbei. „Mein Team stand zu weit weg vom Gegner, spielte pomadig und ohne Dynamik und nahm keine Zweikämpfe an. So kannst du kein Spiel gewinnen“, lautete das ernüchterte Resümee von Grün-Weiß-Coach Siegfried Eben. Dass es bis zur Pause beim 1:0 für die Hausherren blieb, war dem FC Günzburg zu verdanken, der immer wieder Chancen vergab.
Erst in den zweiten 45 Minuten machten es die Gäste besser. Zunächst erzielte Andreas Buchta kurz nach dem Wechsel den Ausgleichstreffer. Und als nach etwas mehr als einer Stunde Ronald Mieß (62.) das Führungstor für Günzburg erzielte, glaubten auch die größten Ichenhauser Optimisten nicht mehr an eine Wende. Den Günzburger Auswärtssieg perfekt machte dann Erhan Celepci, der eine Viertelstunde vor Schluss das 1:3 markierte.
Schiedsrichter: Jonathan Schädle (Wörnitzstein) - Zuschauer: 300

Tore: 1:0 Christoph Wagner (2.), 1:1 Andreas Buchta (56.), 1:2 Ronald Mieß (62.), 1:3 Erhan Celepci (74.)


Marian Dischl (rechts) ist nicht mehr Trainer des SV Mindelzell – Coach und Verein haben sich in beiderseitigem Einvernehmen getrennt. Gegen Ichenhausen sprang Tobias Riederle (links) ein. F.: Ernst Mayer

SV Mindelzell - TSV Ichenhausen 1:0
Nicht mehr auf der Mindelzeller Bank saß Trainer Marian Dischl. Man habe sich unter der Woche in beiderseitigem Einvernehmen getrennt, teilte Abteilungsleiter Michael Miller mit. „Ich bin ihm für seine Arbeit und seinen leidenschaftlichen Einsatz sehr dankbar. Aber wir waren uns einig, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht.“ Der SV ist in der kommenden Woche spielfrei, in dieser Zeit wollen die Verantwortlichen einen neuen Coach finden.
Im Spiel gegen Ichenhausen saß aushilfsweise Tobias Riederle auf der Bank und sah anfänglich viel Abtasten auf beiden Seiten. Unter dem Strich kam trotzdem ein recht ansehnlicher Kick zustande. Das Tor des Tages erzielte nach 21 Minuten Kevin Jaut, der nach abgefälschter Herreingabe von Michael Schedler sehenswert zum 1:0 einschoss.
Auch nach dem Wechsel gingen beide Mannschaften mit viel Respekt zu Werke. Größter Aufreger war dabei, als Michael Oberhoffner allein aufs Tor zustrebte, ein TSV-Abwehrrecke ihm den Ball vom Fuß grätschte, dabei jedoch wohl auch die Hand im Spiel hatte. Die Mindelzeller reklamierten, der insgesamt gute Schiedsrichter Julian Bunk hatte nichts gesehen. Da es beim 1:0 für die Hausherren blieb, hatte dies auch weiter keine Auswirkungen auf die Partie, bei der sechs Gelbe und zwei Gelb-Rote Karten für Mindelzells Volker Kitzler und den Ichenhauser Tugrul Sevindik vergeben wurden.
Schiedsrichter: Julian Bunk (Höchstädt) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Kevin Jaut (21.)

Gelb-Rot: Volker Kitzler (75./SV Mindelzell), Tugrul Sevindik (91./TSV Ichenhausen)


SG Reisensburg-Leinheim - SpVgg Wiesenbach 4:0
Es war ein ein unterhaltsames Kreisligamatch zweier durchaus ebenbürtiger Mannschaften freuen, das mit einem klaren Reisensburger Sieg endete. Bereits nach 60 Sekunden hätte dabei die SpVgg Wiesenbach allerdings in Führung gehen können, doch der Ball strich um Millimeter über das Gehäuse der SG. Danach war es ein ausgeglichenes Spiel, bei dem die Spielvereinigung die etwas besseren Chancen hatten. Allerdings verzweifelten sie am an diesem Tag herausragenden Keeper der Hausherren, Dominik Tauscher, der eine Möglichkeit nach der anderen zunichtemachte. Praktisch mit dem Pausenpfiff fiel dann die Führung für die Reisensburger durch Tobias Lindenmayer. Und die Vorentscheidung gab es in der 53. Minute, als nach einem Torwartfehler wiederum Lindenmayer auf 2:0 für die Hausherren stellte. Die Wiesenbacher versuchten nun nochmals alles, waren aber im Abschluss glücklos. Anders die Reisensburger, die durch Niklas Fink (66.) und Alieu Sanneh (90.) noch einen 4:0-Sieg klarmachten. Alles in allem zwar verdient – aber sicher um zwei Tore zu hoch.
Schiedsrichter: Andreas Schaudig (Ederheim) - Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Tobias Lindenmayer (43.), 2:0 Tobias Lindenmayer (53.), 3:0 Niklas Fink (66.), 4:0 Alieu Sanneh (90.)

TSG Thannhausen - SpVgg Ellzee 0:3
Es war die schlechteste Saisonleistung der TSG, Ellzees Sieg war auch in dieser Höhe absolut verdient. Die TSG bekam keinen Zugriff. Verwunderlich eigentlich nur, dass die SpVgg bis zur 35. Minute brauchten, um in Führung zu gehen. Max Lauer setzte sich auf der Außenbahn durch, flankte mustergültig in den Strafraum. Und dort hatte die TSG-Abwehr Patrick Seitz völlig vergessen, der unbedrängt zur Führung einköpfen konnte. Auch danach war von der TSG nichts zu sehen, Ellzee blieb das gefährlichere Team. In der 61. Minute entschied dann Max Lauer nach schöner Vorarbeit von Dominik Seitz mit seinem Treffer zum 2:0 die Partie vorzeitig. Danach gab es im Mindelstadion nur noch einen Höhepunkt zu bestaunen – und auch den setzten die Gäste: Fünf Minuten vor dem Abpfiff stellte Martin Ruf auf 0:3 für Ellzee.
Schiedsrichter: Markus Reschnauer (SSV Glött) - Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Patrick Seitz (35.), 0:2 Maximilian Lauer (61.), 0:3 Martin Ruf (84.)


Johannes Scheider (blau) trifft hier zum Holzheimer 1:0-Sieg im Aschberg-Derby. Die Aislinger Tobias Tausend (rechts) und Ulrich Steidle (links) können das Tor des Tages nicht verhindern. F.: Karl Aumiller

SV Holzheim/DLG - SV Aislingen 1:0
Der SV Holzheim siegt im Aschbergderby vor fast 500 Zuschauern knapp aber durchaus verdient mit 1:0. Die Gastgeber waren ab der ersten Minute die feldüberlegene Mannschaft. Johannes Scheider schoss mit dem „Tor des Tages“ (23.) den ersten Saison-Dreier heraus. Wenig später visierte Scheider nur den Pfosten an. Bei Aislinger Weitschüssen drohte SVH-Keeper Florian Hofmeister keine Gefahr. Auch nach der Pause blieb der SVH das bissigere Team. Gabriel Anger hatte nach einem tollen Zuspiel von Buchholz die Chance zum 2:0, sein Flachschuss strich knapp am Gehäuse von Klett vorbei. Wenig später hatten die Holzheimer den Torjubel bereits angestimmt, doch Johannes Scheider sprang der Ball vor dem Tor regelwidrig an die Hand. Nach Rücksprache mit dem Linienrichter wurde der Treffer zurecht vom Unparteiischen annulliert (65.) Nun war ein Bruch im Holzheimer Spiel und Aislingens beste Phase brach an. Bei einer Gäste-Doppelchance rettete erst Keeper Hofmeister, dann kratzte Dominik Czernoch den Ball von der Linie.
Schiedsrichter: Jürgen Thiel (Waldstetten) - Zuschauer: 480
Tor: 1:0 Johannes Scheider (22.)

Aufrufe: 04.9.2016, 22:48 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor