Heiligenhaus auf dem Weg in die Landesliga

Der damalige Trainer Senad Hecimovic, einst ein Klassetorwart, der beim VfL Bochum kurz vor dem Schritt zu den Profis stand, genoss viele Sympathien im Umfeld . Er wollte eine neue Mannschaft bauen - die dem Vorstand aber zu teuer erschien. Deshalb kam es zur Trennung und Mesut Güngör übernahm. Der 43 Jahre alte Velberter war im Verein vorher schon unter Bernd Wagner als Co-Trainer tätig.

Dann gingen einige starke Spieler wie Ignacio Del Bonno, der zwölf Tore geschossen hatte. Ihm schlossen sich Marco Sparazzio, Fabio Fehde und Halil Kuduoglu sowie Benjamin Wünschmann an, der starke Innenverteidiger. Das warf die SSVg, die vorzügliche Jugendarbeit leistet, aber nicht aus der Bahn. Für die Verteidigung kamen Thilo van Schwamen und Stefan Prengel, die aus der Jugend von Ratingen 04/19 stammen. Dann kamen die Stürmer Patrick Larisch von Türkgücü Remscheid und Gzim Rexhaj (Vohwinkel, 15 Hinrunden-Tore) sowie für das Mittelfeld Hicham Es-Sassi (SC Velbert) und Halil Karakas (TVD Velbert). Im weiteren Saisonverlauf lotste Mittelfeldspieler Deniz Top Dennis ter Haar an die Talburgstraße und auch der Pole Bartlomiej Plominski stieß hinzu. Alle kamen direkt bestens in Heiligenhaus klar.

Nach dem 4:0-Kantersieg am neunten Spieltag beim Aufsteiger BSC Union Solingen übernahm Heiligenhaus die Tabellenspitze und gab sie anschließend bis zur Winterpause nicht mehr ab. Alle zehn Heimspiele brachten Siege. Weil es nur beim 2:2 in Mettmann keinen Erfolg gab, gehen die ungeschlagenen Heiligenhauser mit sieben Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Dabringhausen in die Rückrunde (ab Ende Februar). Das Torverhältnis von 52:9 Treffern ist ebenfalls ein Qualitätssiegel. Der in allen 15 Hinrundenspielen eingesetzte Schlussmann Patrick Bas konnte sich auf konsequent arbeitende Vorderleute verlassen.

Es sieht ganz danach aus, dass der Tabellenführer im personellen Bereich mit einem unveränderten Kader in die Rückrunde gehen wird. Güngör: "Ich verhandele derzeit mit zwei guten Leuten, die uns noch stärker machen würden. Aber die finanzielle Seite muss stimmen. Klimmzüge gibt es nicht. Die von uns angesprochenen Spieler wohnen hier in der Nähe und spielen in weiter entfernten Vereinen. Das sollte ein Anreiz sein, zu uns zu kommen." Sicher ist auf jeden Fall, dass die SSVg zwei Jahre nach dem Landesliga-Abstieg unbeirrt auf dem Weg zurück nach oben ist.