2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Daniel Zuljevic (links) hat 24 Mal für den offensivfreudigen TSV Bad Boll getroffen und führt die Torjägerliste der Landesliga, Staffel 2 an.
Daniel Zuljevic (links) hat 24 Mal für den offensivfreudigen TSV Bad Boll getroffen und führt die Torjägerliste der Landesliga, Staffel 2 an.
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Heißes Duell um den Relegationsplatz zur Verbandsliga

Zwei Runden vor Schluss in der Fußball-Landesliga ist das morgige Derby zwischen TSV Bad Boll und SV Ebersbach das Finale um den Relegationsplatz.

"Das ist das Spiel der Spiele, ein echtes Highlight", kann Jürgen Schorstädt seine Vorfreude auf den morgigen Samstag (Anpfiff um 15.30 Uhr beim TSV Bad Boll) nicht verbergen.

"Wer hätte diese Konstellation vor der Saison erwartet?", stellt der Sportliche Leiter des SV Ebersbach eine rhetorische Frage, denn kaum ein Experte hätte darauf gesetzt, dass es am vorletzten Spieltag im Landesliga-Duell zwischen Bad Boll und Ebersbach um den zweiten Tabellenplatz geht, der zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur Verbandsliga Württemberg berechtigt.

Beim torlosen Hinspiel zeigten beide Mannschaften trotz widriger Platzbedingungen bereits ihre sportliche Klasse und es war offensichtlich, dass mit ihnen in diesem Spieljahr zu rechnen ist. "Beide haben eine fantastische Saison gespielt", hält Schorstädt folglich fest, "beide hätten es verdient, Vize-Meister zu werden, aber es kann nur einen geben."

Dabei haben die Bad Boller Gastgeber auf Grund des klar besseren Torverhältnisses (72:37 gegenüber 42:15) die komfortablere Ausgangssituation und hätten bei einem Unentschieden ihr Schicksal vor dem finalen Spieltag (Ebersbach empfängt FV 09 Nürtingen, Bad Boll gastiert beim SV Bonlanden) weiterhin in ihren eigenen Händen. Benjamin Geiger geht "optimistisch" in diese entscheidende Partie, auch wenn die Boller Siegesserie zuletzt unglücklich endete. Doch seine Elf wartete gegen Titelträger Calcio Leinfelden-Echterdingen mit einer beherzten Vorstellung auf und kann berechtigterweise mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen in das Derby gehen. Dabei schiebt der TSV-Übungsleiter dem Gegner den Druck zu: "Ebersbach muss gewinnen."

Jürgen Schorstädt hat allerdings eine andere Sicht auf die Dinge und empfindet weniger Druck als Freude darüber, "überhaupt noch die Chance auf Platz zwei zu haben." Denn Ebersbach ließ in letzter Zeit einige Zähler liegen und fiel von der Spitzenposition auf Rang drei im Klassement zurück. "In den letzten vier Heimspielen hatten wir Probleme", spricht der Sportliche Leiter die Defizite an. "Ein Blick auf unser Torverhältnis genügt, um zu sehen, wo es hakt. Wir haben viele Chancen, machen daraus aber zu wenig Tore", benennt er das entscheidende Manko, dazu gesellten sich einige unglückliche Spielverläufe und schon wurde aus dem Gejagten der Jäger. Schorstädts Fazit: "Solche Ausrutscher darf man sich einfach nicht erlauben, wenn es für ganz vorne reichen soll." Die Auswärtsbilanz hingegen ist überzeugend, die Radojevic-Truppe fuhr auf fremden Plätzen zehn Punkte mehr ein als im Strutstadion. "Aber das zählt am Samstag alles nichts", äußert Schorstädt.

Die Personalplanungen laufen indes unabhängig von der Ligazugehörigkeit, erklärt Schorstädt, der drei oder vier Neuzugänge für das kommende Spieljahr ankündigt, "egal, in welcher Liga wir dann spielen". Der zur Winterpause aus dem Ruhestand zurückgeholte Innenverteidiger Christoph Wagenblast hört wieder auf, "denn ihm ist es zeitlich mit Beruf zu viel", ansonsten wird das Aufgebot größtenteils zusammen bleiben: "90 Prozent des Kaders werden auch nach der Sommerpause dabei sein."

Aufrufe: 027.5.2016, 10:35 Uhr
ANDREAS BÖHRINGER | SWPAutor