Heider SV bringt Führung in Überzahl nicht über die Zeit

Insbesondere Böker konnte mit dem Spielausgang gut leben. „Mir standen gleich mehrere wichtige Leute nicht zur Verfügung“, betonte er nach dem Abpfiff. Während Sebastian Kiesbye, Marcel Hill und Mathies Jury urlaubsbedingt fehlten, mussten Erk Johannsen und Pascal Honnens aus Verletzungsgründen daheim bleiben.

Doch auch Bökers Kollege Beiroth verzeichnete Lücken im Kader. Nachwuchsstürmer Jonah Gieseler plagten muskuläre Probleme, sodass ein Einsatz nicht in Frage kam. In Leif Hahn (beruflich verhindert) und Gilian Jebens (verletzt) fehlte geballte Erfahrung im Mittelfeld. Außerdem waren Abwehrrecke Mark Lafrentz und Torhüter Dennis Gansel privat unabkömmlich.

Bei alledem: Was die Antipoden trotz fehlenden Personals auf dem durch die Regenfälle aufgeweichten Geläuf brachten, verdiente Respekt. Flensburg begann mit Rückenwind recht druckvoll, traf durch Karl-Christian Melfsen die Lattenunterkante (7. Minute) und hatte in der Folge über seinen starken rechten Flügel agierend weitere Chancen.

Es dauerte immerhin gut 25 Minuten, ehe Heide bei den extrem schwierigen Bedingungen in die Partie fand. Als Folge dieser Formverbesserung fiel die Führung in der 36. Minute.Jan-Erik Neelsen, dieses Mal im rechten Mittelfeld nominiert, wich auf die Gegenbahn aus, setzte sich dabei gleich gegen drei Akteure durch und passte von der Grundlinie an Torwart Dennis Emken vorbei nach innen.

Die präzise Hereingabe erwischte Alex Hardock aus kurzer Entfernung mit rechts. Hardock erzielte das Tor benommen, nachdem er bei einem Zusammenprall eine Kopfverletzung davongetragen hatte. Kurz nach seinem 1:0 musste er mit Schwindelgefühlen runter. Seinen Platz nahm A-Junior Mats Kosuck ein.

Mit der knappen Führung ging es in die Halbzeit, auch weil Joe Mittelbach in letzter Sekunde einen Schuss von Brian Jungjohann abwehren konnte (43.) und Schlussmann Robin Carstens glänzend gegen den einschussbereiten Nicholas Holze rettete (45.).

Mit dem Wind als Unterstützung gelangten die Dithmarscher Platzherren nach Wiederbeginn häufiger gefährlich Richtung Strafraum, doch es fehlte das letzte Quäntchen Cleverness, um das Runde ins Eckige zu schieben. Immer wieder versuchte es neben den kaum zu bändigenden Hass Nachwuchsmann Mats Kosuck. Ohne Erfolg blieb auch Yannic Peters, dessen fulminanter Lattenkracher Joe Mittelbach im Nachsetzen knapp neben den Pfosten schlug (75.).

Coach Sönke Beiroth trauerte den vergebenen Chancen nach: „Wenn wir nachlegen und das 2:0 erzielen, verlassen wir den Platz als Sieger.“ Der HSV-Traum vom ersten Dreier im neuen Jahr platzte in der 80. Minute, als die technisch starken Flensburger in Überzahl über die linke Außenbahn angriffen und Sechser Brian Jungjohann das Spielgerät auf Malek Fakhoury schob. Flensburgs eingewechselte Nummer 33 zögerte nicht und bezwang Schlussmann Robin Carstens im Eins-gegen-Eins mit einem halbhohen Schuss ins lange Eck.

Zu diesem Zeitpunkt stand der HSV mit einem Mann mehr auf dem Feld. 08-Torwart Dennis Emken kam bei einem Laufduell vor dem Strafraum gegen den schnellen Tobias Hass um einen Schritt zu spät und foulte ihn heftig. Schiedsrichter André Röpke hatte keine andere Wahl, als die Rote Karte zu ziehen (66.).

Heider SV: Carstens – Steffen Neelsen (87. Schwäbe), Quade, Buggenthien, Reimers – Jan-Erik Neelsen (63. Hoffmann), von Levern, Mittelbach, Peters – Alex Hardock (39. Kosuck), Hass.

Flensburg 08: Emken – Carstensen, Dammann (88. Evdenic), Nitschke – Jungjohann, Barth – Nagel (68. Benzin), Heider (63. Fakhoury), Melfsen, Hylla – Holtze.

SR: Röpke (Altenholz).
Zuschauer: 190.
Tore: 1:0 Hardock (36.), 1:1 Fakhoury (80).
Rote Karte: Emken (66., Notbremse).

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.