2024-05-02T16:12:49.858Z

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15 Tore in 15 Spielen: Bei Hedendorfs Angreifer Jan-Hendrik Scheppeit (Mitte) läuft es rund. Foto Bröhan
15 Tore in 15 Spielen: Bei Hedendorfs Angreifer Jan-Hendrik Scheppeit (Mitte) läuft es rund. Foto Bröhan

Hedendorf überrascht die Skeptiker

Fußball-Bezirksliga: VSV-Trainer Steffens hat seine junge Mannschaft nach oben geführt ? Torjäger Scheppeit lobt Zusammenhalt

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Ein neuer Trainer und eine junge, zusammengewürfelte Truppe – vor der Bezirksliga-Saison gab es viele Skeptiker, die die Fußballer der VSV Hedendorf/Neukloster nach der Ära Björn Stobbe zwar nicht als Abstiegskandidaten sahen, dafür aber im grauen Mittelfeld der Tabelle. Dass sie jetzt nach der Hälfte der Saison sogar auf Platz zwei stehen, damit hätten nicht einmal Trainer und Spieler gerechnet. „Alles passt zurzeit perfekt“, sagt Torjäger Jan-Hendrik Scheppeit, „wir sind eine richtige Mannschaft.“ Am kommenden Sonntag, 15 Uhr, empfangen die Hedendorfer den VfL Stade auf dem Kunstrasenplatz.

Im Sommer hatten die Vereinigten Sportvereine gleich fünf Stammspieler verloren, darunter Leistungsträger wie die Inácio-Brüder, die gemeinsam zum Buxtehuder SV wechselten. Es gab keine externen Neuzugänge, die meisten wurden aus der zweiten Mannschaft hochgezogen. Hinzu kam Jörg Steffens, der Björn Stobbe als Trainer ablöste.

"Ich bin ein Trainer, der Erfolg haben will", sagte Steffens im Sommer. Ein Satz, für den er zunächst belächelt wurde, hatte dieser gestandene Bezirksligist doch nominell erheblich an Qualität eingebüßt.Umso beeindruckender ist die Tatsache, dass die VSV Hedendorf/Neukloster nach der ersten Saisonhälfte ganz oben mitspielen. Mit 32 Punkten aus 15 Spielen ist das Team von Jörg Steffens Zweiter - mit nur zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer SG Stinstedt.

Gleich dahinter lauern der TSV Altenwalde (31 Punkte), Aufsteiger FC Land Wursten (30) und Landesliga-Absteiger Güldenstern Stade (29). Jan-Hendrik Scheppeit ist beim Blick auf die Tabelle selbst verblüfft: "Damit haben viele nicht gerechnet." Er eingeschlossen.Noch liegen 15 Partien vor den Hedendorfern. Ob sie am Ende noch oben stehen, vermag Trainer Jörg Steffens nicht zu sagen. Er würde sich aber freuen, wenn die Mannschaft dran bleibt.

Dazu müsse sie versuchen, die Unkonzentriertheiten abzulegen, die in beinahe jedem Spiel zu Gegentoren führten. Gegen den im Moment aufstrebenden VfL Stade erwartet Jörg Steffens kein "einfaches Spiel".In Erinnerung ist Angreifer Jan-Hendrik Scheppeit vor allem der Achtungserfolg bei Verfolger TSV Altenwalde geblieben, als die Hedendorfer souverän mit 5:1 gewannen.

"Das Spiel hat uns weit nach vorne gebracht", erzählt Scheppeit, der zwei Tore zum Erfolg beisteuerte. Da ist aber auch das Kampfspiel vor einer Woche bei Güldenstern Stade, als die Hedendorfer den Ausgleichstreffer zum 2:2 in letzter Sekunde erzielten, oder Rückschläge wie gegen den FC Wanna-Lüdingworth, der nach dem 1:3-Rückstand noch mit 4:3 gewann.

Neben zehn Siegen und zwei Unentschieden gab es bislang nur drei Niederlagen."Die Köpfe gehen selten runter", sagt Scheppeit auf die Frage nach dem Warum. Die Mannschaft habe insbesondere durch den neuen Trainer "richtig Aufwind" bekommen, erzählt er. Steffens suche das Gespräch mit den Spielern - vor und nach dem Training und den Spielen; er erkläre ihnen viel. Das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft stimmt. "Ich habe gemerkt, dass Jörg mich schätzt und mich an meine Grenze bringt", sagt Scheppeit, der mit seinen 20 Jahren gerade erst seine zweite Saison bei den Herren spielt - und aktuell voll einschlägt.

Nach seinen 12 Toren (24 Spiele) aus der Vorsaison hat er jetzt nach 15 Spielen bereits 15 Tore erzielt. Scheppeit hat die Chance auf seiner Lieblingsposition nach dem Abgang von Alexnader Inácio genutzt, genauso wie Felix Arlt auf der Zehnerposition oder Mirco Detje als Sechser.Was beim Blick auf die Startelf vor einer Woche bei Güldenstern Stade auffällt: Das Durchschnittsalter lag gerade mal bei 22,8 Jahren.

Die Maximalalter im Offensivbereich lag bei 21 Jahren (Markus Sonnabend). Felix Arlt (19), Sven Holst (19) und Jan-Hendrik Scheppeit (20) sind noch jünger. Der "Oldie" im Team war Keeper Daniel Schumacher (28). Zum Vergleich: Güldensterns Startelf war im Schnitt 24,2 Jahre alt. "Die Jungs schöpfen ihr Potenzial zu 100 Prozent aus", sagt Trainer Jörg Steffens.

Er stellt sich selbst nicht gerne in den Vordergrund oder einen seiner Spieler - ihn freut vielmehr, dass er derzeit ein intaktes Team trainiere. Positiv wirke sich laut Steffens aber auch aus, dass die Mannschaft seit dieser Saison sogar bis zu dreimal in der Woche trainiere, Stimmung und Zusammenhalt stimmten, genauso wie die Rahmenbedingungen und das Umfeld in Hedendorf. "Das tut uns allen gut."

Aufrufe: 019.11.2015, 18:29 Uhr
Tageblatt / Tim ScholzAutor