2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Großer Andrang herrschte beim TSV Haunstetten. Die Abstimmungsversammlung musste eine halbe Stunde später beginnen, weil fast 400 Mitglieder in den Saal drängten.  Foto: Siegfried Kerpf
Großer Andrang herrschte beim TSV Haunstetten. Die Abstimmungsversammlung musste eine halbe Stunde später beginnen, weil fast 400 Mitglieder in den Saal drängten. Foto: Siegfried Kerpf

Haunstetten wehrt sich gegen Fusion

Sowohl beim TSV als auch beim FC erhalten die Befürworter nicht die erforderliche Mehrheit +++ Enttäuschung führt zu Rücktritten in der Vereinsführung

„Für mich ist es massiv enttäuschend, dass vor allem die älteren Mitglieder nicht verstanden haben, dass es heute um die Zukunft der Jugend ging.“ Mit diesem Satz machte Ralf Moissl, Schatzmeister in der Fußballabteilung des FC Haunstetten, seinem Frust über die gescheiterte Fusion mit dem TSV Haunstetten Luft. Er trat nach Bekanntwerden der Ergebnisse noch am Abend von seinen Ämtern zurück, ebenso wie seine Vereinskollegen Thomas und Gisela Berger.

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Am Freitagabend ist die umstrittenste Augsburger „Vereinsverschmelzung“ seit der Fusion zwischen dem BCA und Schwaben 1969 gescheitert. Dabei sprach sich die Mehrheit der Mitglieder sowohl beim TSV als auch beim FC Haunstetten eigentlich dafür aus. Allerdings nur die einfache Mehrheit. Nach juristischen Vorgaben müssen die Befürworter einer Vereinsfusion aber 75 Prozent aller Mitglieder hinter sich bringen. Das hat in beiden Vereinen nicht geklappt. Nicht bei der Frage nach der Fusion und schon gar nicht bei der Frage nach dem neuen Vereinsnamen SV Haunstetten. Zumindest aber war das Interesse an dieser Entscheidung in Haunstetten riesengroß. Beim TSV musste die nicht-öffentliche Abstimmungsversammlung sogar um eine halbe Stunde nach hinten verschoben werden, weil die knapp 400 Mitglieder so lange Schlange standen, um in den Saal zu kommen.

Auf das Ergebnis, das von Notar Thomas Zöpfel in beiden Vereinen überwacht wurde, reagierten die Vorsitzenden ernüchtert. „Im ersten Moment bin ich natürlich sehr enttäuscht“, sagte der sichtlich geschaffte Haunstetter Präsident Andreas Keller, baute sich aber an der Tatsache auf, dass „doch eine sehr große Mehrheit unseren Plänen zugestimmt hat“. Auch sein Stellvertreter Andreas Katzer sah das so: „Die Entscheidung bestätigt eigentlich den Kurs, den wir eingeschlagen haben. Auch wenn es natürlich ein zeitlicher Rückschlag ist.“ Grund für einen schnellen Rücktritt sah das Führungsgremium beim TSV Haunstetten deshalb nicht.

Anders beim FC. Hier blieb im Vorstand fast nur der Vorsitzende Werner Kraus übrig. „Der Verein hat demokratisch entschieden. Wir haben gefragt und die Mitglieder haben geantwortet“, kommentierte er zwar sachlich die Wahl, musste sich nach den Rücktritten aber neue Mitarbeiter suchen.

Kommissarisch wurden deshalb Günter Scholz und Simon Sonnenberg als seine Stellvertreter in den Vorstand berufen. Die Bereiche Mitgliedswesen und Schriftführung werden bis zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 7. Oktober weitergeführt. Die vereinbarte Kooperation im Jugendbereich mit dem TSV Haunstetten soll wie geplant umgesetzt werden.

Aufrufe: 027.7.2015, 07:29 Uhr
Augsburger Allgemeine / Andrea BogenreutherAutor