2024-04-24T13:20:38.835Z

Im Nachfassen
Zog im Mittelfeld die Fäden: Maik Kegel (links), hier im Duell mit Ex-Nationalspieler Marco Engelhardt.
Zog im Mittelfeld die Fäden: Maik Kegel (links), hier im Duell mit Ex-Nationalspieler Marco Engelhardt.

Hartmanns Bowling-Vergleich

,,Es ist ein bisschen wie beim Bowling. Wenn man da einen Strike geworfen hat, zählt der nächste Wurf doppelt. So ähnlich ist es jetzt bei uns."

,,Es läuft", bekannte Manuel Hartmann nach dem fünften Spiel in Folge ohne Niederlage. ,,Wir ernten jetzt die Früchte der Arbeit der letzten Monate", freute sich der Verteidiger nach dem 3:0 gegen Halle. ,,Im letzten Jahr sind die Bälle oft nicht reingegangen. Heute nutzen wir dann eben mal eine Standardsituation zum 1:0."
Und so sah es letztlich souverän aus, wie die Kieler das Spiel für sich entschieden. ,,Die Basis war aber wieder die Kompaktheit, die uns schon in den letzten Wochen ausgezeichnet hat", erklärte Torhüter Kenneth Kronholm. ,,Es ist für jeden Gegner sehr schwer, sich gegen uns Torchancen zu erarbeiten."

Das gelang auch den Hallensern erst nach dem 2:0, was dann der Ansatzpunkt für kleine Kritik war. ,,Da haben wir das Spiel aus der Hand gegeben und uns zu sehr hinten reindrängen lassen", erklärte Trainer Karsten Neitzel, der ansonsten zufrieden mit dem Auftritt seiner Elf war. ,,Es war in der ersten Hälfte ein Geduldsspiel, weil Halle tiefer gestanden hat als wir es erwartet haben", sagte der Coach. ,,Wir haben das Spiel kontrolliert, aber es nicht geschafft, uns viele Chancen herauszuspielen. Da ist es natürlich wichtig, dass dann mal eine Standardsituation funktioniert."

Beim zweiten Tor war Maik Kegel der entscheidende Faktor. ,,Es war abgesprochen, dass ich mir die Bälle etwas weiter hinten abhole", erklärte der Sachse. So hatte der Mittelfeldregisseur die Chance, zwischen Kurzpassspiel und dem langen Ball in die Tiefe zu wählen. Letzterer klappte diesmal perfekt. ,,Wir haben das insgesamt in der ersten Hälfte gut gemacht", freute sich Kegel, der auch zugab: ,,Natürlich stärkt es das eigene Selbstvertrauen, wenn so ein Pass ankommt."

Die kleine Serie, die die Kieler hinlegten, brachte sie bislang allerdings nicht von Platz elf weg. ,,Wir dürfen nicht nachlassen. Es gibt jede Woche Ergebnisse, mit denen keiner rechnet. Wer hätte denn gedacht, dass Mainz II in Wiesbaden gewinnt", gab der entspannt wirkende Trainer Neitzel gleich eine Warnung weiter. Die Gegner werden nun zudem schwerer. ,,Das sind schon ganz schöne Kaliber, die da jetzt auf uns warten", sagte Hartmann mit Blick auf die Spiele in Chemnitz und gegen Bielefeld. ,,Aber gegen Mannschaften von oben haben wir in der Vergangenheit ja oft auch gut ausgesehen."

Mit Blick auf die Tabelle zog er einen interessanten Vergleich. ,,Es ist ein bisschen wie beim Bowling. Wenn man da einen Strike geworfen hat, zählt der nächste Wurf doppelt. So ähnlich ist es jetzt bei uns." Soll heißen: Das Polster nach unten hat man sich vorerst erarbeitet. Jeder Sieg, der die Erfolgsserie ausbaut, bringt die Kieler dann dem Verfolgerfeld näher. Denn - so verrückt ist die Liga - Relegationsplatz drei ist auch nur noch fünf Punkte entfernt.
Aufrufe: 020.10.2014, 17:00 Uhr
SHZ / cjeAutor