Harthausen scheitert

Bereits vor dem Anpfiff musste der Zollern-Vize nach dem bitteren Titel-K. o. den nächsten Nackenschlag verkraften: Andreas Dockhorn fiel mit Muskelfaserriss aus. Für den TSV-Torjäger rückte Daniel Gauggel in die Anfangsformation der Schwarz-Roten, die hochkonzentriert und äußerst diszipliniert begannen. Mehr Ballbesitz hatten allerdings zunächst die Oberschwaben, welche die bessere, die reifere Spielanlage zeigten.

Das Team von Trainer Olaf Gabriel tat sich schwer in der Torannäherung, stand aber stabil in der Defensive und ließ vorerst nicht viel zu. So dauerte es bis zur zehnten Minute, ehe Harthausen nach einem Baur-Distanzschuss erstmals gefährlich vor den Kasten von Bad Schussenried kam. Jetzt hatte das Scher-Ensemble die Anfangsnervosität endgültig abgelegt, machte über Tunay Balci auf der rechten Seite mächtig Druck wirklich gefährlich waren die Aktionen jedoch nicht. Immer wieder versuchte es der TSV mit hohen Bällen, die von der wuchtigen FV-Innenverteidigung geklärt wurden. Die Schussenrieder blieben in dieser Phase blass, standen tief und spekulierten auf Konter. Das rächte sich. Eine feine Ballstafette veredelte Tobias Gratz mit einem klasse Schuss aus 25 Metern (23. Minute) zum 1:0 für den Zollern-Klub. Keine 60 Sekunden später hatte allerdings Steffen Zepf bereits den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an Timo Reinhardt.

Die Oberschwaben taten mehr fürs Spiel und kamen nach einem Elfmetertor von Philipp Daiber zum 1:1 (27.). Zuvor hatte Marc Schober im Strafraum Markus Stocker zu Fall gebracht. Der FV-Angreifer fiel zwar theatralisch, doch die Entscheidung von Schiri Alexander Rösch ging in Ordnung. „Nicht so ganz“, meinte allerdings Gabriel, „den muss man nicht unbedingt geben.“ Harthausen zeigte sich dennoch unbeeindruckt, hatte durch einen feinen Heber von Gauggel (28.) und einem Reiser-Kopfball (29.) die nächsten guten Möglichkeiten. Trotzdem führte Schussenried zur Pause mit 2:1. In der 37. Minute verwertete Zepf einen Konter aus abseitsverdächtiger Position durch die Beine von Reinhardt, der beim Distanzschuss von David Gaissert zwischen den Pfosten auf dem Posten war (41.).

Nach dem Seitenwechsel drängten die Oberschwaben auf die Entscheidung, während Harthausen bei Standards immer bedrohlich nah vor den FV-Kasten kam. Gefährlich waren die Schwarz-Roten aber nur noch ganz, ganz selten. Anders die Schussenrieder, die bei einem Kopfball von Patrick Baur Pech hatten. Nur um Zentimeter ging die Kugel vorbei (55.). Hart-hausen fand in dieser Phase nicht mehr statt. Gabriel brachte mit Andreas Rudolf und Jürgen Mauz noch einmal neues Personal. Ohne Erfolg. Auch die finalen Angriffsbe-mühungen brachten keinen zählbaren Erfolg mehr. Pech für den TSV, dass ein klares Handspiel von Benjamin Daiber im Strafraum ohne Folgen blieb (81.).

Nur noch statistischen Charakter hatte der 3:1-Endstand durch Stocker (88.). „Wir sind verdient in Führung gegangen“, bilanzierte Gabriel, „haben uns dann aber durch individuelle Fehler selbst um den Lohn gebracht. Bitter, dass das klare Handspiel ungeahndet blieb.“

TSV Harthausen: Reinhardt; F. Maier, Gratz (89. Kommer), Schober (65. Rudolf), Baur, Volk, Reiser, Gauggel, Gläsel (70. J. Mauz), Balci, Endriß.

Tore: 0:1 Gratz (23.), 1:1 Daiber (27./ Elfmeter), 2:1 Zepf (37.), 3:1 Stocker (88.).

Rote Karte: Maier (79./ H.).

Schiedsrichter: Alexander Rösch (Bad Wurzach).

Zuschauer: 725.