„Die Halbzeit-Ansprache hat Gottseidank gefruchtet“, stellte der Jahn-Coach hinterher fest, weil seine mit sechs Akteuren aus dem Drittliga-Kader angetretenen Youngster sich zu einer konzentrierten Abwehrleistung aufrafften, die die 45 Minuten lang mit ihren Chancen wuchernden Gäste dann letztlich chancenlos ließ. Der Platztausch im dichter werdenden Relegations-Feld war der Lohn für die Jahn-Youngster. Die mit drei Spitzen höchst gefährlich auftretenden Schützlinge von Stefan Kerle vergaben durch Mehmed Levet, der das Leder freistehend drüber schlenzte, bereits nach 100 Sekunden die scheinbar sichere Führung gegen die mit Thomas Paulus, Alexander Nandzik, Nikola Milicevic und Maximilian Wolf völlig neu formierte Abwehr, vor der auch Torhüter Bastian Lerch nicht die richtige Ordnung schaffen konnte. Auch die FC-Stürmer Philip Schmid und Daniel Wiener versagten danach vor dem Jahn-Zerberus, der sich über Beschäftigungs-Mangel nicht beklagen konnte.
Umso überraschender die Führung durch Andre Luge, der mit einem Freistoß aus halbrechter Position ins lange Eck FC-Keeper Dominik Trenker zum 1:0 düpierte. Der Gast drängte dennoch munter weiter und wurde nach 24 Minuten ausgekontert, als Luge nach Jakob Zitzelsbergers Kopfball-Vorlage den Goalie per Heber zum 2:0 überwand. Dass der Doppeltorschütze sein Triple-Erlebnis (26.) überheblich verschenkte, rächte sich in Minute 32. Manuel Müller verwandelte den an Levet verwirkten Foulelfmeter zum 2:1. Dem Lattentreffer von Johanes Stingl (35.) folgte eine fragwürdige Elfmeterentscheidung gegen den Jahn. Da wurde Lerch mit seiner Glanzparade gegen Müller (40.) und der nur kurz darauf folgenden Rettungstat gegen Schmid zum Rückhalt.
Nach Wiederbeginn aber stimmten die Abstände zwischen den Jahn-Ketten und damit wars vorbei mit der Gundelfinger Herrlichkeit. Dass Jakob Zitzelsberger (51.) seine Formsteigerung mit dem überlegten Abschluss zum 3:1 unterstrich war bemerkenswert. Und besonders schön war das 4:1 durch Daniel Schöpf (55.), der eine Musterflanke des agilen Michael Faber aus vollem Lauf verwertete. Was danach folgte war ein Jahn-Schaulaufen, dem bei weiteren Chancen nur der krönende Abschluss fehlte.