Harpen zwingt Topfavorit in die Verlängerung

Von Beginn an zeigte sich wie das Spiel verlaufen würde: Unsere Elf überließ dem in Bestbesetzung angetretenen Favoriten den Ball, machte in der eigenen Hälfte die Räume eng und versuchte über schnelle Konter selbst Torgefahr zu erzeugen. Während die Wattenscheider Spieler auf dem ungewohnt kleinen und holprigen Platz nur schwer zu ihrem Kombinationsspiel kamen, brachte die Mannschaft vom Trainerteam Alex Pras, Christoph Niesbach und Daniel Nöller immer wieder ein Bein dazwischen und ließ in den ersten 20 Minuten nur einen einzigen klaren Torabschluss des Gegners zu. Den Freistoß aus 20 Metern konnte Torhüter Luis Kaplik aber souverän entschärfen.

Stattdessen geschah, womit wohl nur die kühnsten Optimisten gerechnet haben: Nach einer Flanke aus dem Halbfeld sprang einem Wattenscheider Verteidiger der Ball aus kurzer Entfernung an die Hand und der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Sicherlich eine harte, aber vertretbare Entscheidung des Unparteiischen. Kapitän Yannik Eversberg übernahm Verantwortung und verwandelte sicher zum 1:0 für den TuS.

Wattenscheid zeigte sich aber keineswegs geschockt, sondern suchte weiterhin mit geduldigem Spielaufbau für Lücken im Harpener Deckungsverbund. Klare Torchancen blieben dabei aufgrund der hohen Laufbereitschaft der Harpener Mangelware. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff sorgte dann aber einer der wenigen Fehler in der Defensive für den Ausgleich. Eine Flanke von der Grundlinie verpassten im Zentrum gleich zwei Harpener Spieler, sodass ein Stürmer der SG freistehend am langen Pfosten einschießen konnte.

Auch nach dem Pausentee ließ sich der TuS vom Ausgleich nicht aus der Bahn werfen, sondern blieb konzentriert und diszipliniert in der defensiven Grundordnung. Während die Spannung mit zunehmender Spieldauer für die Zuschauer immer unerträglicher wurde, machten die Jungs auf dem Platz weiterhin einen souveränen Job. Auch die Umstellung der Spielweise des Gegners, mit langen Bällen in die Spitze zu operieren, änderte daran nichts.

Kurz vor Abpfiff hatte der TuS dann aber Glück, das die einzige klare Torchance der zweiten Halbzeit vom Gegner nicht genutzt wurde, ein Kopfball aus kurzer Distanz verfehlte das Tor nur knapp. Ohne nennenswerte Nachspielzeit beendete der Schiedsrichter dann die 80 Minuten - Verlängerung!
Sensationell, wie die Mannschaft einem Westfalenligisten, in dieser Altersklasse die zweithöchste Liga, in der regulären Spielzeit ein Unentschieden abringen konnte.

In der ersten Halbzeit der Verlängerung sorgte dann eine Standardsituation für die Entscheidung. Ein kurz ausgeführter Eckball sorgte für Unordnung im Strafraum, der Spielführer der SG blieb ungedeckt und traf per Kopf. Auch ein letztes Anrennen nach der Pause brachte nichts mehr, sodass der Favorit mit einem 2:1 ins Halbfinale einzog.

Eine beeindruckende Leistung der Jungs!