2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten
Mit Volldampf nach vorne will Marcel Ziemer wieder "knipsen" und mit einem Sieg in Dresden den   Klassenerhalt sichern. Foto: Inside Picture
Mit Volldampf nach vorne will Marcel Ziemer wieder "knipsen" und mit einem Sieg in Dresden den Klassenerhalt sichern. Foto: Inside Picture

Hansas Endspiel in Dresden

Erfurt und Chemnitz können den Rostocker Drittliga-Kickern beim Kampf um den Klassenerhalt helfen

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Marcel Ziemer hat das Trauerspiel schon mehrfach erlebt und würde deshalb liebend gern auf einer neuerliche Wiederholung verzichten. ,,Ich werde nicht mehr absteigen", sagt Hansa Rostocks 29 Jahre alter Angreifer vor dem Saisonfinale der 3. Fußball-Liga trotzig. Der einstige Bundesligist muss Sonnabend (13.30 Uhr bei NDR und MDR live) bei Dynamo Dresden unbedingt gewinnen, um ganz sicher zu verhindern, dass der Traditionsverein zum ersten Mal in seiner fast 50-jährigen Vereinsgeschichte in die Viertklassigkeit abstürzt.

An Ziemer liegt das Dilemma nicht. Der gebürtige Wormser traf in seinem ersten Jahr für die Hanseaten bereits 15 Mal und avancierte auch dank seiner nimmermüden Einsatzfreude auf Anhieb zum Publikumsliebling. Dass Tore nicht immer vor dem meist tränenreichen Trauma bewahren, musste der kantige Stürmer in seiner Karriere bereits schmerzlich erfahren. Sein Treffer zum 2:2-Endstand beim VfL Wolfsburg rettete den 1. FC Kaiserslautern am 13. Mai 2006 am letzten Spieltag nicht vor dem Abstieg aus der Bundesliga. Und im vergangenen Jahr reichten acht ,,Buden" von Ziemer nicht, um den Gang des 1. FC Saarbrücken in die Regionalliga zu verhindern.

Aber an den geschossenen Toren ist Hansas Desaster ohnehin nicht schuld. Nur drei Teams trafen häufiger als die Mecklenburger, die aber wiederum mit 66 so viele kassierten wie nur Mit-Abstiegskandidat Unterhaching. ,,Wir werden jetzt vor allem am Defensiv-Verhalten und an der Kompaktheit arbeiten", kündigte Trainer Karsten Baumann deshalb vor dem ,,Endspiel" bei den Dresdner Dynamos an. Wie das genau aussieht, blieb der Öffentlichkeit verborgen. Nach zwei Trainingstagen hinter verschlossenen Türen sind die Hanseaten seit Mittwoch im Trainingslager im thüringischen Weißensee und trainieren dort das Toreverhindern.

Kapitän Denis-Danso Weidlich hilft dabei mit, auch wenn er heute nach der fünften Gelben Karte nur die Daumen drücken darf. ,,Es ist wichtig, dass wir Gas geben, alle Kräfte bündeln und einen Sieg holen", gab der Mittelfeldspieler als Devise für seine Mannschaftskameraden aus. ,,Wir haben es immer noch selbst in der Hand", meinte Torhüter Marcel Schuhen trotz dreier vergebener ,,Matchbälle" in Serie zuversichtlich.Sollte auch der vierte vergeben werden, bleibt dem letzten DDR-Meister und Pokalsieger nur noch die Hoffnung auf Schützenhilfe einstiger Oberliga-Rivalen. ,,Wir werden keinen Sommerfußball spielen. Wir alle kennen die Tabelle und werden alles daran setzen, das Spiel zu gewinnen. Es geht um Fairplay. Dessen sind wir uns bewusst", versprach Rot-Weiß Erfurts Trainer Christian Preußer vor dem Heimspiel heute (13.30 Uhr/NDR und MDR live in Konferenz) gegen die SpVgg Unterhaching.

Sollten die Thüringer nicht verlieren, ist Hansa in jedem Fall gerettet. Auch der Chemnitzer FC könnte zum Zünglein an der Waage werden. Die Sachsen gastieren heute (13.30 Uhr) bei der zweiten Vertretung des FSV Mainz 05, die punktgleich dank der um vier Treffer besseren Tordifferenz vor den Mecklenburgern liegen.

Aufrufe: 022.5.2015, 18:00 Uhr
Gert GlanerAutor