Hansas Brust bleibt blank

,,Wir können den Unmut nachvollziehen. Auch wir sind mit dem Ist-Zustand nicht zufrieden. Vereinsschädigendes Verhalten, Beleidigungen oder Gewalt haben beim FC Hansa Rostock nichts zu suchen und werden auch von uns nicht geduldet", so Robert Marien, Vorstand Marketing und Vertrieb bei den Rostockern.
Der 35-Jährige glaubt aber nicht, dass der Hauptgeldgeber abspringen wird: ,,Das Risiko, dass sich Sponsoren bei einem drohenden Imageverlust für das eigene Unternehmen zurückziehen könnten, besteht leider immer. Die hohe Emotionalität in der Auseinandersetzung mit dem Verein zeigt aber, dass der FC Hansa für kurzurlaub.de nicht nur ein wirtschaftliches Projekt, sondern auch eine Herzensangelegenheit ist.

"kurzurlaub.de hatte zunächst am späten Montagabend gefordert, dass der Namenszug des Hauptsponsors auf dem Trikot geschwärzt wird. ,,Auf der Brust wird nichts zu lesen sein. Nur ein schwarzer Balken, der symbolisiert, dass wir nicht bereit sind, unseren guten Namen beschmutzen zu lassen", hatte das Unternehmen gefordert.Im Heimspiel gegen Aue waren am Sonnabend gewaltbereite Anhänger bis zur Sicherheitsverglasung des Gästeblocks vorgedrungen und hatten Schlägereien provoziert. Zudem war ein Plakat mit dem Schriftzug ,,All cops are bastards" - wörtlich: Alle Polizisten sind Bastarde - zu sehen.

Offenbar ist dem Unternehmen nach den jüngsten Vorfällen bei Hansa-Spielen endgültig der Geduldsfaden gerissen: ,,Menschenverachtende Banner, persönlich diskreditierende Plakate und Übergriffe auf den Gäste-Fanblock - so müssen wir die üblen Szenen des Heimspiels gegen Aue bewerten. Kann man nicht mal eine provokante Flagge im Gästeblock eine Flagge sein lassen?"

Einer der wichtigsten Sponsoren des Traditionsvereins lässt ein Herunterspielen der Ereignisse, die auch Gegenstand einer Untersuchung des DFB-Kontrollausschusses sind, nicht zu. Dem FC Hansa droht womöglich ein Geisterspiel. ,,Verharmlosung, weil niemand körperlich zu Schaden kam, ist nicht angebracht. Wir wollen sowas nicht mehr erleben und sind es leid, wieder einmal mit der hässlichen Seite konfrontiert zu werden", teilt kurzurlaub.de mit.