2024-04-19T07:32:36.736Z

Testspiel
Aleksandar Stevanovic war bis zu seiner Auswechslung der auffälligste Hansa-Akteur. Foto: Georg Scharnweber
Aleksandar Stevanovic war bis zu seiner Auswechslung der auffälligste Hansa-Akteur. Foto: Georg Scharnweber

Hansa beim 0:0 dem Sieg klar näher

Erfreuliche Leistung der Rostocker gegen Hamburger SV

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Auch im siebten Testspiel in Vorbereitung der Saison 2016/17 in der 3. Fußball-Liga blieb der FC Hansa ungeschlagen. Nach sechs Siegen gab es gestern Abend im Ostseestadion ein erfreuliches 0:0 gegen die Gäste aus der 1. Bundesliga vom Hamburger SV. Vorher standen sich beide zuletzt auf erstklassiger Basis am 3. Mai 2008 gegenüber. Damals gewann der HSV, noch mit dem späteren Weltmeister Jerome Boateng, an gleicher Stätte 3:1.

Gestern hofften 11 200 Zuschauer auf Ähnliches wie am 17. Januar 2012, als mit Werder Bremen einem anderen Erstligisten mit 3:0 der Marsch geblasen wurde; der seinerzeit wie auch gestern beteiligte Tobias Jänicke wird sich erinnern.

Und es ging gut los: Die Weiß-Blauen befanden sich stets auf Augenhöhe, besaßen sogar die beste Gelegenheit zur Führung. Leider wurde sie nach Sahne-Einleitung von Erdmann und exakter Eingabe von Andrist ausgerechnet durch Stevanovic versemmelt, den auffälligsten Spieler der ersten Halbzeit. Er war vorn wie hinten präsent, hatte Ideen, zeigte Zweikampfstärke – hier allerdings bekam er die Kugel aus Nahdistanz nur ans, aber nicht ins Netz (32.).

Der FC Hansa bewegte sich vernünftig, ihm gelangen einige ansehnliche Ballstafetten, er stellte sich defensiv geschickt an, und so konnte der HSV durch Waldschmidt Keeper Schuhen nur einmal prüfen, und das erst kurz vor der Pause. In die verheißungsvollste Szene der Gäste war allerdings auch der Rostocker Torhüter involviert, als er einen weiten Schlag nicht ganz genau hinbekam – Hunt erfasste blitzschnell die Situation und schoss fast von der Mittellinie auf den kurzzeitig verwaisten FCH-Kasten, verfehlte ihn jedoch knapp (26.).

Die zweite Hälfte enthielt zunächst kaum Erwähnenswertes – bis der eingewechselte Bülbül auf einmal im Strafraum frei zum Schuss kam, Adler nur mit Mühe das 1:0 für Hansa verhindern konnte (67.). Die Ostseestädter hatten den zwei Spielklassen höher angesiedelten Gegner sicher im Griff, ließen bis auf eine Chance von Waldschmidt (62.) praktisch gar nichts zu und schalteten immer wieder gefällig um nach vorn. Mehrfach noch war der Siegtreffer möglich. So kam Andrist nach starker Balleroberung von Kofler und klugem Pass von Bülbül zum Abschluss – Adler wehrte ab (81.). Ziemer zielte per Kopf nach Flanke von Ahlschwede etwas zu hoch (82.). So blieb es letztlich beim 0:0.

FC Hansa: Schuhen (46. Aubele) – Ahlschwede, Henn, Hoffmann, Holthaus (der Linksverteidiger debütierte für seinen neuen Verein) – Erdmann (80. Kofler), Gardawski (gestern Kapitän, 70. Ülker, die Binde übernahm Ahlschwede) – Andrist, Stevanovic (46. Bülbül), Jänicke (46. Grupe) – Ziemer. Hamburger SV: Adler – Diekmeier (64. Ronstadt), Cleber (73. Oschkenat), Spahic, Ostrzolek (64. Köhlert) – Bakery Jatta (46. Porath), Gotoku, Hunt (73. Behounek), Waldschmidt – Schipplock (46. Lasogga), Gregoritsch

Schiedsrichter: Schwermer (Magdeburg). Zuschauer: 11 200

Trainerstimmen

Christian Brand (Rostock): Wir hatten drei Torchancen, ansonsten war es ein recht langweiliges Spiel. Der HSV hat nicht mehr gemacht, als er musste – den Ball immer so ein bisschen hin und her gespielt. Dennoch hat man gesehen, dass ein gewisser Unterschied da war, schließlich sind da auch gute Fußballer dabei, das ist ganz klar. Aber wir haben auch gemerkt, wenn man sie zwingt und unter Druck setzt, dann machen auch sie Fehler. Die haben sie auch gemacht, aber wir konnten sie viel zu selten dazu zwingen. Und das hätte ich mir heute gewünscht. Bruno Labbadia (Hamburg): Teilweise haben wir gute Sachen gemacht, zum Ende hin ließen wir zuviel zu. Für uns war das ein sehr, sehr guter Test – und ein sehr guter Gegner. Ich bin gespannt, was Hansa in der kommenden Saison bewirkt. Man hat das Gefühl, das ist eine willige Mannschaft, die diszipliniert spielt und eine gute Power hat. Es würde mich für den Traditionsverein freuen, dass er mal wieder in die vorderen Regionen kommt.

Aufrufe: 015.7.2016, 21:30 Uhr
Peter RichterAutor