2024-03-28T15:56:44.387Z

Pokal
Ein neuer Name auf der Siegerliste des Internationalen U19-Juniorenfußballturniers in Ostrach in seiner nun schon 47-jährigen Geschichte: Die Mannschaft von Hannover 96. Foto: Thomas Warnack
Ein neuer Name auf der Siegerliste des Internationalen U19-Juniorenfußballturniers in Ostrach in seiner nun schon 47-jährigen Geschichte: Die Mannschaft von Hannover 96. Foto: Thomas Warnack
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Hannover nutzt die Erlaubnis zum Sieg

47. Internationales U19-Juniorenfußballturnier um den Yokohama-Cup

Bad Saulgau / sz - Hannover 96 ist die erste deutsche Mannschaft seit Bochum 2009, die den Yokohama-Cup gewonnen hat. Im Finale des 47. Internationalen U19-Juniorenfußballturniers im Ostracher Buchbühl bezwang die Mannschaft von Ex-Profi und Trainer Christoph Dabrowski den FC Augsburg vor geschätzten 500 Zuschauern mit 1:0 (Halbzeit: 1:0). Damit endete ein doch recht torarmes Turnier (15 Tore in 16 Spielen), in dem die Mannschaften vor allem Wert auf die Defensive legten. Platz drei ging an den SC Freiburg, der sich im Elfmeterschießen gegen Stammgast Bochum durchsetzte.

Ostrachs Bürgermeister Christoph Schulz ist Hobbz/Hellseher. Schulz hatte am Freitagabend beim Gästeempfang der Gemeinde Ostrach und des FC Ostrach als bekennender VfB-Fan natürlich schon auf den Sonntag geschaut: "Bochum hat gegen den VfB in der 2. Liga zweimal 1:1 gespielt. Mit den vier Punkten mehr wäre der VfB schon durch. Liebe Vertreter von Hannover 96: Ich erwarte keine Gastgeschenke, aber Sie können ruhig das Turnier gewinnen, wenn der VfB am Sonntag gewinnt. Drei Punkte wären uns viel lieber", meinte Schulz. Nun, wenigstens was den Turniersieg beim Yokohama-Cup betraf, sollte er Recht behalten.

Die Entscheidung im Finale fiel bereits nach zwei Minuten: Patrice Epale Otto, Hannovers wuchtiger, gedrungener Zehner, der zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, tankte sich durch die Augsburger Hintermannschaft, brachte den Ball scharf nach innen und Augsburgs Schlussmann Benjamin Leneis faustete sich das Leder quasi selbst über die Linie, da er den wuchtigen Schuss gegen die eigene Unterlatte lenkte (2.). Diesem Rückstand rannte Augsburg die gesamten restlichen 48 Minuten hinterher, in einem Finale, das wegen eines Gewitters knapp zehn Minuten später begonnen hatte. Das Unwetter brachte einiges durcheinander: Neben der Nationalhymne musste der Veranstalter auch auf die eingeplanten Fallschirmspringer verzichten. Aufgrund der Wetterlage hatte der Pilot der Fallschirmmaschine von Skydive keine Starterlaubnis in Bad Saulgau mehr erhalten. Der Ball gelangte konventionell, per Hand, an den Anstoßkreis.

Augsburger Sturmlauf

Nach dem Hannoveraner Führungstreffer herrschte minutenlang Leerlauf. Augsburg musste sich erstmal schütteln, Hannover tat nicht mehr als nötig. Schrecksekunde für Hannover kurz vor der Pause, als Torhüter Marlon Sindermann per Kopf außerhalb des Strafraums klären musste. Im zweiten Abschnitt spielte nur noch die Mannschaft aus Bayerisch-Schwaben, berannte das Tor der Hannoveraner: Freistoß Maurice Friehe, Sindermann parierte (30.), dann trat Friehe die fällige Ecke, der völlig frei zum Kopfball gekommene Lasse Jürgensen setzte den Kopfball knapp am langen Pfosten vorbei (31.). So ging’s weiter: Freistoß Friehe drüber (40.), Pass Friehe in den Strafraum, der eingewechselte Stowasser säbelte freistehend über den Ball (42.), ehe Sindermann einen Schuss aus der Drehung von Stowasser aus dem Winkel kratzte (43.). Und auch bei der letzten Aktion von Lannert bekam Sindermann seine Fingerspitzen noch an den Ball (50.). Dazwischen hatten es die Hannoveraner immer wieder verpasst, ihre Konterchancen sauber auszuspielen, scheiterten an ihrer Ungenauigkeit.

"Ich denke, wir sind vor allem in der Defensive gut gestanden. Natürlich war das Turnier für uns sehr anstrengend. Aber über das gesamte Turnier betrachtet haben wir verdient gewonnen", sagte Hannovers Trainer Christoph Dabrowski nach dem Finale. Sein Gegenüber Andreas Haidl meinte: "Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat gekämpft, sich nie aufgegeben. Das war ein sehr gutes Turnier für uns."

Turnierdirektor Andreas Barth zeigte sich in einem ersten Fazit zufrieden mit dem Sportlichen, weniger mit dem Zuschauerzuspruch. "Wir werden uns jetzt in aller Ruhe zusammensetzen und analysieren. Nächste Woche kommt der Rahmenterminplan des DFB raus, dann wissen wir, ob wir wieder auf Pfingsten gehen können."

Schwäbische Zeitung-Gruppe

Hannover 96 – Sparta Prag 1:0 (0:0). - Tor: 1:0 Florian Wendt (40.)

Red Bull Brasil – FC Augsburg 0:0

Sparta Prag – Red Bull Brasil 1:0 (0:0). - Tor: 0:1 Richard Sedlaczek (50.)

FC Augsburg – Hannover 96 0:0

Red Bull Brasil – Hannover 96 1:1 (0:0). - Tore: 0:1 Leander Baar (42.), 1:1 Gigue Dias da Cruz (46.)

FC Augsburg – Sparta Prag 1:0 (0:0). - Tor: 1:0 Benedikt Lobenhofer (44.).

Abschlusstabelle: 1. Hannover 96 2:1 Tore/5 Punkte, 2. FC Augsburg 1:0/5, 3. Sparta Prag 1:2/3, 4. Red Bull Brasil 1:2/2.

EnBW-Gruppe

VfL Bochum – FC Watford 1:0 (0:0). - Tor: 1:0 Hayk Galstyan (47.)

SC Freiburg – Dinamo Zagreb 1:0 (0:0). - Tor: 1:0 Enzo Leopold (50.)

Dinamo Zagreb – FC Watford 0:2 (0:0). - Tore: 0:1 Jubril Adedeji (26.), 0:2 Dennon Lewis (45.)

SC Freiburg – VfL Bochum 0:0

SC Freiburg – FC Watford 1:0 (0:0). - Tor: 1:0 Mateusz Lewandowski (36.).

VfL Bochum – Dinamo Zagreb 0:1 (0:1). - Tor: 0:1 Thomas Dodic (20.)

Abschlusstabelle: 1. SC Freiburg 2:0/7, 2. VfL Bochum 1:1/4, 3. FC Watford 2:2/3, 4. Dinamo Zagreb 1:3/3.

Halbfinale:

Hannover 96 - VfL Bochum 1:0 (0:0). - Tor: 1:0 Janik Ziegler (36.)

SC Freiburg - FC Augsburg 3:4 n.E. (0:0).

Spiel um Platz 3: VfL Bochum - SC Freiburg 6:7 n.E. (1:1; 1:0). - Tore: 1:0 Paul Caspar (20.), 1:1 Mateusz Lewandowski (37.).

Finale:

Hannover 96 - FC Augsburg 1:0 (1:0). - Tor: 1:0 Patrice Epale Otto (2.).

Schlussklassement: 1. Hannover 96, 2. FC Augsburg, 3. SC Freiburg, 4. VfL Bochum, 5. FC Watford, 6. Sparta Prag, 7. Dinamo Zagreb, 8. Red Bull Brasil.

Ehrungen:

Bester Turnierspieler: 1. Patrice Epale Otto (Hannover 96), 2. Pedro Enrique Macado (RB Brasil), 3. Thomas Stowasser (FC Augsburg).

Torschützenkönig: Mateusz Lewandowski (SC Freiburg) 2 Tore

Schönstes Turniertor: Hayk Gastijan (VfL Bochum), 1:0 gegen Sparta Prag

Bester Torwart: Nathan Gartside (FC Watford)

Fair-Play-Preis: Red Bull Brasil.

Aufrufe: 014.5.2017, 21:54 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Marc DittmannAutor