Hannes zieht den Hut vor seinem Team

Dabei begann das Spiel keineswegs gut für die Borussia. Bereits in der siebten Minute blieb Julian Wiersberg ohne Fremdeinwirkung mit dem Fuß im Boden hängen und verletzte sich so gravierend am Knie, dass er ins Krankenhaus musste. Für ihn kam Wolfgang Nock aufs Feld. Damit waren die Wechselmöglichkeiten für Hannes weitestgehend erschöpft. Lediglich ein taktischer Wechsel in der Schlussminute war noch möglich; die Personaldecke in Freialdenho-ven ist dünn.

Und dann begannen auch noch die Gastgeber sehr offensiv, den Gast unter Druck zu setzen. Die Folge war das 1:0 durch Ryo Sato in der 23. Minute, herausgespielt durch eine gute Kombination.

Pascal Schneider in Höchstform

Doch die Achillesferse von Hilal Maroc war an diesem Tag die Abwehr, die zunehmend unter Druck geriet und diesem einfach nicht gewachsen war. Vor allem einem Pascal Schneider in Höchstform, der zusammen mit Kevin Kruth die Bergheimer in die Knie zwang.

Den Anfang machte Schneider in der 36. Minute, nachdem Kruth ihn mit einem Pass gut bedient hatte, so dass Torhüter Peter Nacsa keine Abwehrmöglichkeit mehr hatte. Auch der zweite Treffer von Schneider entstand im Zusammenspiel mit Kruth, der diesmal den Ball zum Torschützen durchsteckte, so dass dieser noch die Möglichkeit erhielt, den Torhüter auszuspielen und in Ruhe einzuschieben.

Mit dem Vorsprung ging es in die Pause, nach dem Wechsel erhöhte Bergheim erwartungsgemäß den Druck, besonders Marcus Wildorf über die rechte Seite sorgte für Gefahr. Entweder die Abwehr in letzter Sekunde oder Torhüter Stefan Kemmerling klärten jedoch souverän.

Und da war auch noch ein Schneider und ein Kruth, die in der 60. Minute wieder zuschlugen. Diesmal leitete Jumpei Ebisu das Tor mit einem Solo über die rechte Seite ein. Erst schoss Kruth, den Abpraller vollendete Schneider dann erfolgreich.

Nach dem Anschlusstor durch Masahiro Endo (82.) stand der Borussia noch eine stürmische Schlussphase bevor, doch die Abwehr stand sicher. Sowohl Schneider als auch Kruth oder Florent Sadiku hatten noch Konterchancen, vergaben diese jedoch überhastet und waren teilweise auch mit den Kräften am Ende.

„Heute ziehe ich alle Hüte dieser Welt“, ließ sich Trainer Hannes zu einem außerordentlichen Lob hinreißen. Dazu bestand auch aller Grund. Erst die Verletzung von Wiersberg, dann der volle Einsatz von Nock und Sadiku, die beide über wenig Spielerfahrung verfügten – die Mannschaft steckte das alles weg.

Freialdenhoven: Kemmerling, Wiersberg (7. Nock), Kreutzer, Terzic, Schneider, Simon (90. Kuhnke), Kruth, Sadiku, Kraus, Ebisu, Daescu.