2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Fairplay gewinnt: Philipp Faubel (27, Buxheim) und Ralf Merk (30, Erkheim) erlebten am Ostermontag im Unterallgäuer-Derby verblüffende Situationen. ?Buxheim hat sich vorbildlich verhalten?, lobte Merk beim Treffen mit der Allgäuer Zeitung.  Foto: Tobias Schuhwerk
Fairplay gewinnt: Philipp Faubel (27, Buxheim) und Ralf Merk (30, Erkheim) erlebten am Ostermontag im Unterallgäuer-Derby verblüffende Situationen. ?Buxheim hat sich vorbildlich verhalten?, lobte Merk beim Treffen mit der Allgäuer Zeitung. Foto: Tobias Schuhwerk

Handschlag nach den kuriosesten Toren

Buxheim gewährt Spieler Ralf Merk von Erkheim einen Treffer ohne jegliche Gegenwehr +++ Vorausgegangen war ein Tor der Buxheimer, das ihnen peinlich war

Diesen Moment seiner Fußball-Karriere wird Ralf Merk (30) nie vergessen. Für ein paar Sekunden fühlte sich der Spielertrainer des TV Erkheim wie Lionel Messi. In der Bezirksliga-Partie gegen Viktoria Buxheim tänzelte er in der 57. Minute durch die gegnerische Abwehr wie der argentinische Superstar. Kein Gegner machte ihm das Leben schwer. Alle ließen ihn gewähren – bis er mutterseelenallein vor dem Tor stand und den Ball über die Linie schob. „So ein Treffer wird mir nie mehr gelingen. Das war unglaublich“, erinnert sich Merk an das kuriose Tor zum zwischenzeitlichen 2:1, das er von den Buxheimern buchstäblich geschenkt bekam. Die Gäste hatten sich einstimmig dazu entschlossen, den Erkheimer Chef vor 320 Zuschauern nicht zu attackieren. „Das war Ehrensache, nach dem Missgeschick, das mir zuvor passiert ist“, erklärt Buxheims Stürmer Philipp Faubel (27).

Vorausgegangen waren diese Szene in der 56. Minute: Ein Erkheimer liegt verletzt auf dem Boden; seine Mitspieler schießen den Ball ins Aus, damit er behandelt werden kann. Eine ungeschriebene Fair-Play-Regel besagt in einem solchen Fall, dass die Gegner nach dem Wiederanpfiff den Ball zurück an die Mannschaft des Verletzten spielt. Genau das will Buxheims Stürmer Faubel nach kurzem Hin und Her tun. Doch er tritt den Ball heftiger als geplant! Die Kugel segelt 40 Meter weit in Richtung Erkheimer Tor. Weil deren Keeper auch noch weit vor dem eigenen Kasten steht, landet der Ball prompt in den Maschen. Auf den Rängen toben die Fans, die Faubel Absicht unterstellen. Doch der beteuert: „Das war einfach eine Panne, die mir sehr leid tut.“ Nach kurzer Absprache entscheiden sich die Buxheimer für ausgleichende Gerechtigkeit – und einen „Nichtangriffspakt.“ Somit ist der Weg frei für Merk: „Das war vorbildlich und verdient großen Respekt. Zumal Buxheim im Abstiegskampf steckt“, lobt der Torschütze, dessen Team 3:1 gewann.


Aufrufe: 025.4.2014, 18:39 Uhr
Allgäuer Zeitung / Tobias SchuhwerkAutor