Hand in Hand mit dem Bundesliga-Profi

Es mag sein, dass Grün-Weiß Vernum als Tabellenachter der C-Junioren-Leistungsklasse nicht gerade auffällig unterwegs ist. Nach Abschluss der Hinrunde hat die Nachwuchs-Mannschaft weder mit dem Aufstiegsrennen noch mit dem Abstiegskampf zu tun. Im positiven Sinne läuft die Saison also wenig spektakulär für die Vernumer C-Junioren.

Auch Torwart Leon Grimm hat dazu beigetragen. Viermal hielt er im Laufe der Hinrunde seinen Kasten sauber, kam also ohne Gegentor aus. Das wäre nicht weiter verwunderlich, hätte Leon Grimm nicht eine kleine Schwierigkeit: Seit einem halben Jahr sind ihm die handelsüblichen Torwarthandschuhe zu klein. Und wenn einem Keeper nicht der Schuh, sondern die Hand drückt, ist Bestleistung nicht gerade selbstverständlich.

Der großgewachsene Teenager im Vernumer Kasten benötigt die Handschuhgröße 14. Im Fachhandel und in diversen Online-Shops hört das übliche Angebot aber spätestens bei Größe 13 auf. Mutter Silke Grimm hat auf der Suche nach geeigneten Handschuhen oft genug den Ratschlag gehört: "Wenden Sie sich direkt an die Hersteller."

Aber auch dort, so berichtet die Mutter, gibt es, wenn man den überhaupt den richtigen Ansprechpartner findet, oft nur Ausflüchte zu hören. "Mir wurde beispielsweise bei einem Hersteller gesagt, dass solch große Größen nur als Sonderanfertigungen möglich wären. Und ohne einen Preis zu nennen hieß es dann, dass könne ich eh nicht bezahlen." Auch wenig hilfreiche Ratschläge kamen seitens der Sportartikel-Industrie. Ihr Sohn, so hieß es in der Antwort einer Firma, solle sich doch besser eine andere Sportart suchen.

In zunehmender Ratlosigkeit wandte sich Silke Grimm an die Aktion "Bild kämpft für Sie". Die Zeitung stellte dann im Rahmen ihrer Aktion den Kontakt zum FC Schalke 04 her. Denn dessen Stammtorwart Ralf Fährmann hat die größten Hände der Bundesliga. Die Hoffnungen, die Leon in seinen Besuch beim großen Vorbild in Gelsenkirchen gesetzt hatte, wurden erfüllt. Leon Grimm und Ralf Fährmann trafen sich in der Geschäftsstelle des FC Schalke 04, der Profi brachte gleich einmal das nötige Rüstzeug mit. Zunächst machte sich erste Ernüchterung breit. "Leon fand die Handschuhe, die Ralf Fährmann dabei hatte, schon ein bisschen klein", erinnert sich Silke Grimm. Aber die Profis von S04 waren mit ihrem Latein noch nicht am Ende. "Drei Tage nach dem Treffen haben wir Handschuhe in der passenden Größe bekommen", sagt Silke Grimm voller Dankbarkeit. Und es gab nicht nur ein, sondern gleich sechs Paar in der Größe 14,5. Damit sollte der Vernumer Nachwuchskeeper eine ganze Weile auskommen.

Auch wenn dem Profifußballer nicht viel Zeit blieb, um sich mit seinem jungen Kollegen aus dem Gelderland auszutauschen, hat das Treffen bei Leon einen bleibenden Eindruck hinterlassen. "Leon ist wie wir alle in der Familie eingefleischter Fan von Borussia Mönchengladbach. Aber seit wenigen Tagen schlägt Leons Herz auch ein bisschen für Schalke", erzählt Mutter Silke.

Das nächste Projekt in der Materialbeschaffung steht schon bald an. Leon wird demnächst neue Fußballschuhe brauchen. "Die gibt es in Größe 52 leider auch nicht an jeder Ecke", weiß Silke Grimm aus Erfahrung.