Hamborns Zweite wieder in Torlaune

Christoph Gülden, Kevin Sommer, Marvin Telke, Mazlum Itmec und Kevin Hesse schossen einen nie gefährdeten Sieg für die Löwen heraus. Gleichwohl sieht Löwen-Coach Hans Herr noch viel Arbeit für sich und seine Truppe: "Das Ergebnis geht in Ordnung, doch uns fehlte heute noch der nötige Feinschliff."

Wie schon in den letzten Spielen, fangen die Löwen druckvoll an. Mazlum Itmec kommt über links , bedient Christoph Gülden, der dem Ball noch eine entscheidende Richtungsänderung gibt, und es steht nach drei Minuten 1:0 für die Hausherren. In der Folgezeit geht das Spiel nur in eine Richtung - nämlich in die des Oberhausener Tores.

Der wieder engagiert aufspielende Mazlum Itmec verfehlt das Safakspor-Gehäuse nur knapp (20.) und Kevin Hesse müsste kurz darauf eigentlich das 2:0 machen, verzieht aber ebenfalls knapp. Hamborn lässt nicht viel zu , hat aber wieder im Aufbau Probleme. Kevin Fricke kann dann einmal aus rund 15 Metern richtig abziehen, verfehlt aber um wenige Zentimeter das Tor (30.).

Die Gäste kommen erst gegen Ende der ersten Halbzeit einmal gefährlich vor den Hamborner Kasten, doch Keeper Tim Grothuysen ist auf dem Posten (38.); wenig später setzen die Oberhausener ein weiteres Ausrufezeichen, als einer ihrer wenigen Schüsse aufs Tor an die Hamborner Latte klatscht (42.). "Das waren fünf Minuten Auszeit, die man sich nicht erlauben darf", kommentierte Hans Herr die Szene.

Die Pausenansprache durch Hans Herr war kurz und knapp: Den Gegner einmal müde laufen lassen!
Seine Spieler hatten in der ersten Halbzeit jeder für sich zu viel gewollt, und dabei zu wenig erreicht. Im zweiten Durchgang läuft das jetzt besser. Zunächst scheitern Kevin Fricke (47.) und Kevin Sommer (49.) an Gäste-Torwart Mehmet Demirkoparan (47.), dann macht es Mazlum Itmec in der 53. Minute noch enger, als er Posten trifft.

Aber kurze Zeit später macht Kevin Sommer mit seinem Tor zum 2:0 den berühmten Sack wohl schon zu: Der Stürmer stand goldrichtig am Pfosten, als Kevin Hesse aufs Tor zog, und brauchte nur noch einzuschieben (55.). Das Konzept von Hans Herr geht nun auf: Je mehr die Löwen den Ball laufen lassen, desto mehr Chancen spielen sie heraus.

Nach einer schönen Kombination zwischen Mazlum Itmec und Kevin Fricke Fricke sieht dieser den gut postierten Marvin Telke, der zum 3:0 vollendet (59.) Jetzt läuft es sicherer aus Sicht der Hamborner, die Gäste dagegen kommen kaum mehr aus ihrer eigenen Hälfte heraus. Mazlum Itmec und Kevin Hesse lassen noch zwei weitere Chancen liegen, ehe Itmec nach schöner Vorarbeit zum 4:0 trifft (80.).

Die Löwen bleiben in der Schlussphase hungrig. Marcel Antonica scheitert mit einem sehenswerten Freistoß nur knapp (82.), ehe es Kevin Hesse aus rd. 22 Metern mit einem schönen Freistoß unter die Latte besser macht und quasi den Schlusspunkt setzt (87.). Torwart Demirkoparan hatte nicht die geringste Chance.

Kurz vor dem Abpfiff gab es dann doch noch einmal kurze Aufregung, als die Gastgeber komplett abschalten und ein Oberhausener Stürmer wie aus dem Nichts vor dem zwischenzeitlich eingewechselten Robin Meyer auftaucht. Der Löwen-Keeper behält aber die Nerven, wehrt mit einem tollen Reflex den Ball ab und hält seinem Team die Null. "Das Ergebnis geht so in Ordnung, unserem Spiel fehlte aber der Feinschliff", resümierte Hans Herr nach dem Spiel und machte das Erfolgsrezept der zweiten Hälfte aus: "Als wir direkt und schnell gespielt haben , hatten wir unsere Chancen . Wir müssen daran arbeiten, als Einzelner selber weniger zu wollen und schneller zu spielen. In der zweiten Halbzeit war das deutlich besser !"

Die Vorbereitung ist, trotz guter Ergebnisse, für den Übungsleiter noch lange nicht gelaufen: "Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Die einzelnen Elemente müssen besser laufen. Wir haben jetzt noch 14 Tage Zeit, um die Startelf zu finden. Auf einigen Positionen wir es richtig eng. In den nächsten Woche wird sich zeigen, wer sich wo durchsetzten wird." Gleichzeitig hofft der Löwen-Coach, dass die angeschlagen Spieler schnell wieder ins Team kommen, zu denen Leistungsträger wie Baris Con, Murad Taheri , Fethi Yeltas und Dennis Golomb zählen. Für September rechnet der Coach vorsichtig mit der Rückkehr von Admir Turudija in den Spielbetrieb. In den kommenden Tagen steht bei der Löwen-Reserve insbesondere noch Taktik auf dem Programm, die sowohl im Training als auch in den noch anstehenden Testspielen umgesetzt werden soll.