2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten

Hamborn 07 trauert um Walter Schädlich

Am Samstag ist ein erfülltes und bewegtes Hamborner Sportlerleben zu Ende gegangen.

Walter Schädlich, Hamborner Handball- und Fußball-Legende, ist im Alter von 94 Jahren verstorben.

1922 in Duisburg-Neumühl geboren, begeisterte sich Walter Schädlich früh für den Handballsport, mit dem er sowohl als Spieler als auch Trainer zahlreiche Erfolge feierte. Als Spielertrainer gewann er 1958 mit den Sportfreunden Hamborn 07 die Deutsche Meisterschaft im Feldhandball. In einem packenden Finale besiegten die Hamborner Löwen den favorisierten VfL Wolfburg mit 10:9.

25 Mal trug Walter Schädlich das Trikot der Deutschen Handball-Nationalmannschaft, mit der er 1952 und 1955 Feldhandball-Weltmeister wurde. 109 Tore erzielte der Duisburger bis zu seinem letzten Länderspiel am 30.09.1956 für das DHB-Team.

Der Nationalspieler engagierte sich jedoch auch in seiner Heimatstadt für seinen Lieblingssport und machte sich insbesondere nach seiner aktiven Zeit für den Aufbau des Hallenhandballs im Duisburger Norden stark. In dieser Zeit war er als Spielertrainer für Hamborn 07 und den VfB Homberg, später als Trainer von Schwarz-Weiß Westende Hamborn und dem VfB Homberg tätig. Als Lehrer am Clauberg-Gymnasium verstand es Schädlich durch sein stadtumfassendes Netzwerk, Schul- und Vereinssport sinnvoll so miteinander zu verquicken und zu verbinden, dass Handball-, Fußball- und Leichtathletik-Talente hierdurch einen schnelleren Zugang zum Leistungssport erhielten. Sein Engagement führte Generationen an den Handballsport heran.

Aber nicht nur im Handball zeigte Walter Schäflich seine Qualitäten. 1957 übernahm er bei Hamborn 07 die erste Mannschaft der Fußballabteilung und führte sie zum Aufstieg in die Oberliga, die seinerzeit höchste deutsche Spielklasse. Sieben Jahre zuvor half der damalige Handballnationaltorwart bereits erfolgreich in der Fußballabteilung aus - der etatmäßige Schlussmann der Löwen war verletzt.

Für seine sportlichen Erfolge und sein Engagement wurde Walter Schädlich in verschiedenster Form geehrt: 1952 erhielt er nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft das Silberne Lorbeerblatt, die höchste sportliche Auszeichnung, die in Deutschland verliehen wird. 2003 überreichte ihm die damalige Duisburger Oberbürgermeisterin Bärbel Zieling das Bundesverdienstkreuz.

Die im letzten Jahr eröffnete Mehrzwecksporthalle an der Kampstraße in Duisburg-Hamborn wurde nach Walter Schädlich benannt. Zuletzt organisierte der Heimatverein Hamborn e.V. Ende 2015 die Ausstellung "Schlaglichter Hamborner Sportgeschichte 1902 - 1958" im Schwelgern-Stadion zu Ehren des großen Hamborner Sportlers, der Ehrenmitglied des Heimatvereins war. Es war eine würdige Reminiszenz an den Hamborner Sport und an einen seiner größten Vertreter.

Walter Schädlich war ein Sportler der alten Schule, für den Werte wie Kameradschaft, Fairness, Fleiß, Ehrlichkeit, Ausdauer, Treue und Redlichkeit gelebte Ideale waren. "Treu und redlich - Walter Schädlich!" feierten 1958 die Hamborner Fans den Meistertrainer der Löwen nach dem Sieg gegen den VfL Wolfsburg mit Transparenten. So liebten und schätzen ihn die Hamborner Löwen und so werden wir ihn in Erinnerung behalten.

Mit Walter Schädlich verlieren wir einen großen Sportsmann, der selbst viel geleistet hat und vielen ein Vorbild war. Die ganze Löwen-Familie spricht der Familie und den Angehörigen ihre aufrichtige Anteilnahme aus.

Hamborn 07 wird den Verstorbenen mit einer Schweigeminute vor dem Meisterschaftsspiel gegen den VfB Frohnausen am kommenden Sonntag (Anstoß 15 Uhr) ehren.

Aufrufe: 01.5.2016, 14:40 Uhr
Markus OesteAutor