2024-04-25T10:27:22.981Z

Interview
Wieder fit: Wankendorfs Torwart Florian Hamann. Foto: Sell
Wieder fit: Wankendorfs Torwart Florian Hamann. Foto: Sell

Hamann: ,,War die ganze Zeit bei Bewusstsein"

Wankendorfs Torwart Florian Hamann hat seine Gesichtsverletzung auskuriert

Wenn am Sonntag um 15 Uhr die Verbandsligafußballer vom Tabellenvierten TSV Wankendorf den Elften TuS Nortorf zum dritten Neumünsteraner Kreisderby der Saison empfangen, steht nach seiner schweren Verletzung mit Florian Hamann vielleicht schon wieder Wankendorfs etatmäßige Nummer 1 zwischen den Pfosten. Im Kreispokal-Halbfinale gegen den VfR zog sich der 34-jährige gelernte Maschinenbautechniker während der Saisonvorbereitung bei einem Zusammenstoß mit Agron Gashi (VfR) eine schwere Gesichtsverletzung zu.

Nach einem Gastspiel in der SH-Liga beim TSV Bordesholm trägt ,,Flo" Hamann seit 2013 erneut das Trikot der Blau-Gelben. Der frisch gebackene Familienvater fiebert ansonsten mit dem FC Schalke 04 mit und orientiert sich an seinem Idol Andreas Köpke.


Wie geht es Ihnen nach der Gesichtsverletzung?
Inzwischen geht es mir wieder bestens. Es ist wieder alles vollständig verheilt. Der Unterkiefer war zum Glück nur angebrochen, und die drei zum Teil abgebrochenen Zähne sind auch schon wieder gut in Schuss.

Können Sie sich an die Szene noch erinnern?
Zum Teil. Ich weiß, dass ich den Ball weggeboxt habe. Dann habe ich einen Schlag bekommen. Ich war die ganze Zeit bei Bewusstsein und habe mitbekommen, dass ein Teil vom Zahn abgebrochen war. Den Weg in die Kabine habe ich nicht registriert. Im Krankenwagen war ich dann aber schon wieder gut drauf und konnte mit den Sanitätern sprechen.

Wann können die Fans wieder mit Ihnen auf dem Platz rechnen?
Ich kann wieder voll trainieren. Die Ärzte haben gesagt, dass ich wieder mitmachen kann. Vielleicht stellt mich der Trainer ja am Sonntag schon wieder auf.

Wie schwer fällt Ihnen die Rolle an der Seitenlinie als Zuschauer?
Sehr, sehr schwer. Man bekommt dann erst so richtig mit, was draußen alles so passiert, was man auf dem Feld nicht mitbekommt. Man nimmt die Aktionen der Kollegen ganz anders auf. Wenn man so lange Fußball spielt wie ich, dann juckt es einen natürlich schon. Aber ich habe auch gemerkt, dass ich noch nicht wieder bei 100 Prozent war.

Mit Christian Tiesmeyer stand zuletzt ein Talent zwischen Wankendorfs Pfosten. Was halten Sie von ihm?
Er hat sehr großes Potenzial, muss aber natürlich, wie damals auch ich in seinem Alter, noch lernen, lauter zu werden und seine Vorderleute zu stellen. Er lebt absolut von seiner Körpergröße. Wenn ich irgendwann mal aufhöre, muss uns nicht angst und bange sein.

Wie fällt Ihre bisherige Saisonbilanz in puncto TSV Wankendorf aus?
Ich bin positiv überrascht. Ich hatte mich gefragt, ob wir noch einmal so eine gute Saison wie die vergangene spielen können. Ein sehr gutes Jahr zu bestätigen, ist meist schwieriger als die erste gute Spielzeit. Ich war mir unseres Potenzials durchaus bewusst. Mit vier Siegen aus fünf Spielen hatte ich aber nicht gerechnet.

Wo landen die Wankendorfer am Saisonende?
Zwischen Platz 1 und 5. Unabhängig vom aktuellen Saisonverlauf waren und sind Lägerdorf und Horst aus meiner Sicht die stärksten Teams. Nach den ersten Eindrücken überzeugt Lägerdorf allerdings mehr.

Aufrufe: 04.9.2015, 07:30 Uhr
SHZ / nolAutor