2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Marschiert mit Heuchelheim: Refik Ay, unser Spieler der Woche. Foto: Bär
Marschiert mit Heuchelheim: Refik Ay, unser Spieler der Woche. Foto: Bär

"Hallo-wach-Effekt" kommt zur richtigen Zeit

GL GI/MR: +++ Refik Ay und TSF Heuchelheim spielen in Gruppenliga ganz vorne mit +++

HEUCHELHEIM - (ths). Äußerst eng gestaltet sich im Moment das Tabellenbild in der Fußball-Gruppenliga. Zwischen Platz zwei und zehn liegen lediglich sechs Zähler, Ausnahmeteams wie im Vorjahr mit der SG Kinzenbach und der TSG Wieseck sind nicht auszumachen. Mit den TSF Heuchelheim mischt allerdings ein Gießener Verein auf Rang drei ganz vorne mit und lässt damit die schwache zweite Halbserie der Spielzeit 2014/15 vergessen. Ein wichtiger Garant für den Aufschwung der Elf von Trainer Patrick Schreiter ist Refik Ay, der in der Defensive einen bedeutsamen Eckpfeiler des Erfolgs darstellt.

Und das, obwohl sich der 29-Jährige seit Saisonbeginn nach einigen Jahren als rechter Verteidiger umgewöhnen musste, denn Coach Schreiter beorderte ihn in die Innenverteidigung. „Da habe ich früher mal ausgeholfen, meine Stärken liegen eigentlich auf der rechten Bahn“, sagt Ay, schiebt aber gleich nach: „Mir macht es auch im Zentrum Spaß. Da kann man mehr gestalten, coachen und hat mehr Verantwortung.“

Bei den Heuchelheimern spielt Ay übrigens bereits zum zweiten Mal. Nach der Ausbildung in der Talentschmiede der TSG Wieseck startete er 2005 bei den Turn- und Sportfreunden seine Seniorenlaufbahn, ehe sich die Stationen bei Eintracht Lollar (2007 – 08 und 2011 – 14) und beim SC Teutonia Watzenborn-Steinberg (2008 – 11) anschlossen. Mit beiden Klubs gelang ihm der Aufstieg in die Verbandsliga Mitte, mit den Teutonen 2011 sogar als Meister.

Aber der Abwehrspieler kennt auch die Kehrseite der Medaille. Mit Lollar stieg er binnen zwölf Monaten aus der Verbandsliga und Gruppenliga ab, sodass im Sommer 2014 ein Neuanfang her musste. „In Heuchelheim herrscht ein super Umfeld, es war eine einfache Entscheidung und das Beste, was passieren konnte“, fiel Ay die Rückkehr zu den TSF leicht. Bereut hat er seinen Entschluss nie, zumal die Formkurve seit Wochen nach oben zeigt, was aber nicht unbedingt abzusehen war.

Als „Hallo-wach-Effekt“ bezeichnet der Innenverteidiger die 2:7-Klatsche am zweiten Spieltag in Waldgirmes, die einen positiven Effekt hatte: „Seitdem läuft es. Die Mannschaft hilft einander, es wird miteinander gesprochen.“ Ay hat Blut geleckt und gibt sich mit der guten Bilanz von vier Siegen, drei Unentschieden und einer Niederlage nicht zufrieden: „Ich möchte oben mitspielen, immer als Gewinner vom Platz gehen. Mein Ziel ist es, unter die besten Fünf zu kommen – ob wir das schaffen, weiß ich jedoch nicht.“

Er selbst fühlt sich bereit dazu, seinen Teil beizutragen, obwohl er seine Prioritäten ursprünglich sogar hatte verschieben wollen.

Glücklicherweise für die Heuchelheimer kam es anders: „Eigentlich wollte ich berufsbedingt kürzertreten, dann habe ich die Stelle aber nicht gewechselt. Ich bin fit, fitter als letztes Jahr.“ Als Teamleiter bei der Deutschen Post erkennt Ay durchaus Parallelen zum Fußball: „Das kann man vergleichen. Im Beruf muss es wie in der Mannschaft funktionieren. Wenn ein, zwei nicht mitziehen, wird das Klima schlechter. Wenn dagegen alle zusammen arbeiten, ist es deutlich angenehmer.“

Genau das ist momentan ein wichtiger Schlüsselfaktor für die Heuchelheimer Erfolgsbilanz, die am Sonntag im Gastspiel bei Liganeuling SG Treis/Allendorf ausgebaut werden soll. Trainer Patrick Schreiter wird wieder auf Refik Ay und dessen Kopfball- und Zweikampfstärke bauen („Ich bin nicht mehr der spritzigste, mache das aber mit Erfahrung wett“), um sich mit den TSF weiterhin im Vorderfeld des Klassements zu behaupten.

Fällig könnte dann die obligatorische „Geburtstagskiste“ sein, die Refik Ay nach seinem 29. Geburtstag am vergangenen Sonntag noch schuldig ist. Er wird sie gerne spendieren, am besten natürlich garniert mit einem Dreier gegen die SG Treis/Allendorf.

Aufrufe: 025.9.2015, 17:46 Uhr
Thomas SuerAutor