2024-04-24T13:20:38.835Z

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Wie es sich für einen Meister gehört, wurde in Hallerndorf ausgiebig gefeiert. F: Mathias Erlwein
Wie es sich für einen Meister gehört, wurde in Hallerndorf ausgiebig gefeiert. F: Mathias Erlwein

Hallerndorf: Der entscheidende Tipp kam von der Trainerfrau

Die Meister 15/16: Der erstaunliche und doch logische Weg der DJK zum Meister und Kreisliga-Aufsteiger +++ Team bleibt zusammen

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Als die Kreisklasse 2 im Frühjahr aus dem Winterschlaf erwachte, entwickelte sich ein Vierkampf um die Meisterschaft. Am Ende sicherte sich mit der DJK Hallerndorf jene Mannschaft vorzeitig den Titel, die schon über zwei Drittel der Spielzeit auf dem Spitzenplatz thronte. Vom verdienten Aufstieg wagten sie vor 15 Monaten noch gar nicht zu träumen. Ein Porträt.

Am 7. Dezember 2014 spielte die DJK zu Hause unentschieden gegen den TSV Neunkirchen II und zementierte damit nach völlig verkorkster Vorrunde seinen vorletzten Tabellenplatz. Langjährige Kenner der Kreisklasse rieben sich verwundert die Augen, spielten doch die Aischgründer seit 2003 in der Kreisklasse stets eine gute Rolle und mischten mitunter auch ganz oben mit.

Die Verantwortlichen blieben ob der Krise jedoch ruhig. Die Ursache lag auf der Hand, eine ewig lange Verletztenliste erklärte den unbefriedigenden Verlauf vor der Pause. Gleichzeitig wurden Nägel mit Köpfen gemacht: Mit David Friedrich kam ein Hallerndorfer Urgestein aus Pettstadt zurück, seine Landesliga-Erfahrung verhalf dem Team zu einem Schub, zumal auch die Verletzten im März wieder zur Verfügung standen. Mit Spielertrainer Marcus Schock wurde vereinbart, dass sich die Wege im Sommer nach drei Jahren, wie es in Hallerndorf üblich ist, wieder trennen. Die Mannschaft zeigte die entsprechende Reaktion.

Aufschwung mit Rückschlägen

Nach der Winterpause ging die DJK in zwölf Spielen neunmal als Sieger vom Platz, zwei Spiele endeten Unentschieden und nur gegen den späteren Meister Effeltrich musste Schock mit seinem Team eine Niederlage einstecken. Diese Erfolgsserie weckte Begehrlichkeiten im Umfeld, zumal mit Bernd Renner, der aus Hirschaid kam, ein neuer Coach präsentiert werden konnte. „Wir hatten vor der Saison einen Fünfkampf an der Tabellenspitze erwartet, darunter nach der tollen Rückrunde natürlich auch uns“ erinnert sich Abteilungsleiter Ronald Nögel an den Saisonbeginn 2015/16.

Die ersten Spiele bestätigten den Optimismus: Die Spiele gegen die Mitfavoriten Wichsenstein, Ebermannstadt und Kleinsendelbach wurden allesamt gewonnen, Bernd Renner durfte sich über die Tabellenführung freuen. „In dieser Phase habe ich bemerkt, dass hier etwas geht, trotz der starken Konkurrenz mit Eggolsheim oder Ebermannstadt. Es herrscht in Hallerndorf ein außergewöhnlicher Teamgeist“, erklärt Renner. Daran änderte sich auch die ersten sportlichen und personellen Rückschläge nichts. „Der Elan der ersten Spiele war aber erst einmal dahin, auch wenn die darauffolgenden Spiele wieder gewonnen wurden“, bilanziert Nögel die Situation zum Jahreswechsel.

Dass trotz dezimierter Spielerdecke weiter fleißig gepunktet wurde spricht nach Aussage von Renner für die Qualität der eingebauten Spieler: „Sie haben das Vertrauen, dass ich in sie gesetzt habe, voll und ganz gerechtfertigt.“ Aus den verschiedensten Gründen verlief die Vorbereitung auf die Rückrunde nicht optimal, prompt setzte es eine Heimniederlage gegen den Konkurrenten Ebermannstadt. „Wir haben uns dadurch nicht vom Weg abbringen lassen, wobei in mancher Partie etwas Glück dabei war“, konstatiert Renner. Auch abermalige personelle Rückschläge wie den Mittelfußbruch von Johannes Weiß verkraftete die Mannschaft. Dass „unsere Gegner zum richtigen Zeitpunkt schwächelten“ spielte Hallerndorf freilich in die Karten.

Schlüsselrede bei Sitzung

Vor dem Spiel in Wichsenstein griff Renner dann in die Motivationskiste: Auf einen Tipp seiner Frau Claudia hin, gab er in einer Spielersitzung vor der Partie die Parole aus: „Ich will aufsteigen!“ „Einige Sekunden herrschte absolute Ruhe, dann waren die Spieler wie elektrisiert“, erinnert sich Ronald Nögel an jene Schlüsselszene, die sofort Früchte trug. In Wichsenstein und auch in Reuth ging Hallerndorf, bedingt durch absoluten Siegeswillen, durch Treffer in den letzten Minuten als Sieger vom Platz.
Vorletzter Spieltag in Eggolsheim: Die freudige Erwartung der mitgereisten Gästefans ist gerechtfertigt, Hallerndorf nach Schlusspfiff vorzeitig Meister. Foto: Roland Huber

Vor Wochenfrist in Eggolsheim machte die DJK dann ihr Meisterstück: „Dieses Spiel war unser Sahnestück, da haben wir alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, freut sich Renner über den Galaauftritt. Für die Kreisliga steht mit dem lange verletzten Simon Friedrich, der wie sein Bruder ein Jahr zuvor aus Pettstadt zurückkam, ein weiterer hochklassig erprobter Spieler. Ansonsten vertrauen Nögel und Renner auch künftig dem Aufstiegskader, der zusammenbleiben wird. „Unser Team besteht zu 95 Prozent aus Hallerndorfer Jungs, die Jahr für Jahr durch die gute Arbeit in der JFG Aischtal Zuwachs erhalten. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter“, verspricht Ronald Nögel.

Aufrufe: 011.6.2016, 06:01 Uhr
Stefan Braun (NN Forchheim)Autor