2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Der HFC kämpft sich gegen Kaiserslautern in die nächste Runde des DFB-Pokals. Archiv: Images
Der HFC kämpft sich gegen Kaiserslautern in die nächste Runde des DFB-Pokals. Archiv: Images

Halle ringt Kaiserslautern nieder

Der HFC steht nach dem 4:3 in der 2. Runde des DFB-Pokals +++ Ex-Hallenser Osawe trifft doppelt für den FCK

Verlinkte Inhalte

Es benötigte 120 Minuten um im DFB-Pokal-Erstrundenspiel zwischen dem HFC und dem 1. FC Kaiserslautern einen Sieger zu finden – und ein starkes Herz. Genau das zeigte die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt gegen den Zweitligisten, als sie nicht nur einen zweimaligen Rückstand, sondern auch den Nackenschlag des Ausgleichs in der allerletzten Sekunde der Nachspielzeit überwand und am Ende verdient mit 4:3 n.V. in die zweite Pokalrunde einzog.

Zum Helden des Spiels avancierte „Man oft he match“ Hilal El-Helwe, der, ebenso wie Ex-HFC-Stürmer Osayamen Osawe (23., 90+3.) bei seiner Rückkehr, doppelt traf (54., 58.). Das entscheidende 4:3 erzielte Kapitän Klaus Gjasula per Elfmeter in der 93. Minute.

Beide Teams starteten, trotz des Klassenunterschiedes, auf Augenhöhe in die Partie und tasteten sich zunächst ab. Dabei waren die Männer in rotweiß von Beginn an etwas aggressiver, während die Gäste sich zunächst auf eine konzentrierte Defensive beschränkten und versuchten, Ex-HFC-Stürmer Osayamen Osawe im Konter in Szene zu setzen. Trotzdem bliebe klare Chancen auf beiden Seiten in den Anfangsminuten aus. Lauterns Torhüter André Weis pflückte zwei scharf geschossene Flanken vom HFC aus der Luft, auf Seiten der Hausherren rettete Fabian Baumgärtel in der 11. Minute vor Zoltán Stieber.

Trotz starken Beginns der Mannschaft von Rico Schmitt gingen die Gäste aus Kaiserslautern mit der ersten Möglichkeit des Spiels in Führung. Nach einem Eckball von Stieber wurde der Ball von Abwehrspieler Patrick Ziegler zu Osawe weitergeleitet, dessen Drehschuss von Stefan Kleineheismann entscheidend abgefälscht wurde. 1:0 für den FCK (23.)

Kurz danach hätten die Hausherren beinahe ausgleichen können, doch Martin Röser verpasste eine Ajani-Hereingabe nur um zwei Fußspitzen (25.). Es sollte noch bis zur 33. Minute dauern, ehe die Fans im ERDGAS Sportpark jubeln konnten. Nach einem feinen Pass von Martin Röser hatte Fabian Baumgärtel plötzlich richtig viel Platz auf der linken Seite, konnte sehenswert flanken und der heranstürmende Marvin Ajani vollendete zum 1:1 (33.).

Die Freude hielt allerdings zunächst nur vier Minuten. Dann betrat Ungarns Nationalspieler Zoltán Stieber die Bühne, setzte sich auf der linken Seite erst gegen Fabian Brügmann durch und drehte den Ball dann zum 1:2 ins Netz (37.). Keine Chance für HFC-Torwart Fabian Bredlow. Mit diesem Stand ging es auch in die Halbzeit.

Nach der Pause ein ähnliches Bild wie im ersten Durchgang: Beide Teams begegneten sich hochkonzentriert, wobei der HFC in der Offensive mehr investierte. Nach knapp zehn Minuten im zweiten Durchgang wurden diese Bemühungen belohnt. Über Ajani gelangte der Ball zu Pfeffer, der an Stürmer El-Helwe weitergab. Der Libanese beförderte die Kugel per trockenem Schuss zum 2:2-Ausgleich ins Netz (54.).

Nur kurz danach brachen im ERDGAS Sportpark alle Dämme, als Rösler erst die zweite Ecke für den HFC in den Strafraum brachte. Und auch wenn alle im Stadion Kapitän Klaus Gjasula bejubelten, so war es doch erneut Hilal El-Helwe, der seine Rot-Weißen per Kopfball erstmals im Spiel in Führung brachte (58.).

Das Stadion drohte förmlich überzukochen, doch noch war eine gute halbe Stunde zu spielen. Gästetrainer Tayfun Korkut reagierte und brachte mit Jacques Zoua einen zusätzlichen Stürmer aufs Feld, der allerdings erst unter der Woche zum Team gestoßen war (60.). Doch die Angriffswelle des Zweitligisten blieb zunächst aus. Stattdessen biss der HFC im Konterspiel immer wieder giftig zu, traf zwar nicht zur 4:2-Vorentscheidung, aber brachte damit aktiv und sehenswert Zeit rum.

Es war alles für einen Sensationssieg vorbereitet und die Spielzeit lief unermüdlich hinunter, doch in der letzten Sekunde der Nachspielzeit trat das Fußballschicksal mit voller Wucht zu, als – ausgerechnet wieder Osawe – den Ball nach einer unübersichtlichen Szene im HFC-Strafraum ins Netz hämmern konnte (90+3.). Es ging in die nicht mehr für möglich gehaltene Verlängerung.

Doch so übel das Schicksal den Männern von Rico Schmitt in der Nachspielzeit mitgespielt hatte, so leidenschaftlich und entschlossen kämpften sie sich in der Verlängerung zurück. In der 93. Minute wurde Wallenborn fantastisch freigespielt und lief alleine auf FCK-Torwart Weis zu, der sich nicht anders zu helfen wusste, als den rot-weißen Flügelspieler im Strafraum zu foulen. Gelb und Elfmeter! Diesen netzte Kapitän Klaus Gjasula, diesmal wirklich, zur erneuten Führung ein.

Nun hieß es erneut eine knappe halbe Stunde durchzuhalten. Leicht machten es die Gäste dem HFC nicht. Die erste Hälfte der Verlängerung überstanden sie unbeschadet, doch direkt zu Beginn der zweiten Hälfte setzte Lauterns Ring einen Freistoß nur Millimeter neben das Tor (107.). Auf der anderen Seite scheiterte Fabian Baumgärtel aus der Distanz (109.).

Und so war die Sensation über den 30-minütigen „Umweg“ endlich perfekt: Der HFC schlägt den 1. FC Kaiserslautern und steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals.

Aufrufe: 020.8.2016, 18:46 Uhr
Hallescher FCAutor